(tg) Seine quietschenden Maschinen aus Schrottteilen und seine beweglichen Reliefs machen Jean Tinguely (1925-1991) zu einem der prominentesten Vertreter der kinetischen Kunst. Acht Arbeiten zeigt nun das Max Ernst Museum in enger Kooperation mit einem weiteren international renommierten monographischen Museum, dem „Museum Tinguely“ in Basel. Damit eröffnet das Max Ernst Museum in der Reihe „In Augenhöhe“ zum zweiten Mal den Dialog zwischen Max Ernst und Künstlerkollegen.
Die beiden Künstler haben einander gekannt und geschätzt. „Sie waren in ihrer Ideologie miteinander verbunden“, sagte Prof. Dr. Werner Spies, der Vorsitzende des Stiftungsrates der Stiftung Max Ernst, bei der Ausstellungseröffnung. „Jean Tinguely passt gut zu Max Ernst. Er verehrte ihn. Es ist eine Ausstellung im Zeichen der Freundschaft.“
„Die drei großen „F“ haben sie miteinander verbunden: Freundschaft, Frauen, Frankreich“, fügte Guido Magnaguagno, der Direktor des Basler Tinguely Museum, schmunzelnd hinzu.
Die Präsentation der Arbeiten im Dada-Raum der Schausammlung ermöglicht eine unmittelbar wechselseitige Auseinandersetzung mit zwei verschiedenen Künstlerpositionen. Von Tinguely sind ein bewegliches Relief von 1959, drei motorbetriebene Maschinen-Skulpturen aus der Werkgruppe der „Philosophen“ von 1988 sowie vier Gouachen zu sehen.
Zur Ausstellung, die bis zum 10. Februar 2008 andauert, ist unter Federführung von Dr. Jürgen Pech ein kleiner Katalog erschienen. Weiterhin hält die Bonner Kunsthistorikerin Dr. Ursula Lindau am 13. September ab 18.45 Uhr einen Vortrag vor Originalen: „Neues von der Maximiliana.“ Und schließlich kündigte Dr. Achim Sommer, der Direktor des Max Ernst Museums, an, dass in Brühl im Oktober eine Ausstellung mit Werken von Neo Rauch gezeigt wird. Der international bedeutende Maler gilt als bekanntester Vertreter der „Neuen Leipziger Schule“. Zuletzt wurden seine Bilder im New Yorker Metropolitan Museum ausgestellt. „Neo Rauch kennt das Max Ernst Museum und war begeistert davon. Diese Ausstellung wird Besucherströme nach Brühl locken“, ist sich Dr. Achim Sommer sicher.