Saison 2005/2006
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Es darf wieder gerechnet werden

Wie dicht Glück und Pech im Fußball beieinander liegen wurde beim auf dem Papier deutlichen 3:0-Sieg des 1. FC Köln gegen den VfL Wolfsburg wieder einmal sichtbar. In dem über weite Strecken grottenschlechten Kick hatten die Wolfsburger Mitte der zweiten Spielhälfte zwei Riesenchancen zur Führung. Doch der allein auf den Kasten von Alexander Bade stürmende Mike Hanke verstolperte den Ball stümperhaft (63. Minute), und kurz darauf (68. Minute) knallte Marian Hristov die Kugel aus kurzer Distanz an den Pfosten des Kölner Tores. Wäre Wolfsburg der erste Treffer gelungen, der FC hätte sich vermutlich nicht mehr davon erholt.


Nach dem 3:0-Sieg kann Poldi wieder lachen.

So aber explodierten die Geißböcke in der Schlussviertelstunde, beflügelt von den munter drauflos stürmenden Jokern Patrick Helmes und Denis Epstein, die die Hintermannschaft der Wölfe kräftig durcheinander wirbelten. Und auf einmal stand es nach Toren von Matthias Scherz (der übrigens am Wochenende zuvor bei der Verleihung der Max Ernst Stipendien in Brühl weilte), Patrick Helmes und einem Eigentor von Hans Sarpei 3:0 für den FC, der von den Fans - die immer noch sehr stattlichen 43.500 Zuschauer sorgten für einen unbedeutenden Saison-Minusrekord - ausgelassen gefeiert wurde.
 
Nach dem ersten Heimsieg seit Mitte September keimt jetzt wieder ein kleiner Funken Hoffnung auf den Klassenerhalt beim rheinischen Traditionsverein. Lukas Podolski beteuerte erneut, dass man sich nicht aufgebe solange rechnerisch noch alles möglich sei. Auch Trainer Hanspeter Latour sprach davon, dass der Glaube wieder da sei. "Wir wussten, was auf dem Spiel stand. Es war ein schwieriges Spiel gegen einen Gegner, der nur auf Konter lauerte. Aber wir haben jetzt endlich eine gewisse Stabilität in der Defensive und waren geduldig, auch wenn unserem Spiel die Kreativität fehlte. Wir haben drei Spiele hintereinander nicht mehr verloren und müssen jetzt beim nächsten Spiel in Schalke etwas holen."
 


FC-Verteidiger Alpay hatte den Wolfsburger Nationalstürmer Mike Hanke unter Kontrolle
 
Und wenn dann zeitgleich die harmlosen Wolfsburger gegen Bremen verlieren, wenn die anderen Konkurrenten fleißig patzen und wenn der FC in den kommenden Wochen in den noch ausstehenden fünf Spielen zwischen 12 und 15 Punkten holt, ja dann ...
 
Tobias Gonscherowski
 


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