Saison 2006/2007
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“Der 1. FC Köln gehört in die erste Bundesliga”

FC-Profi Denis EpsteinMit dem Auswärtsspiel beim FC Augsburg startet der 1. FC Köln mit einem stark veränderten Kader das Unternehmen direkter Wiederaufstieg. Denis Epstein ist (zusammen mit Carsten Cullmann und Patrick Helmes) einer von drei gebürtigen Kölnern im Team und gehört schon jetzt bei den Fans zu den beliebtesten Spielern. Wir haben den 20-jährigen Linksfuß am Geißbockheim getroffen. 
 
BBB: Mit welchen Erwartungen und Zielen gehen Sie persönlich in Ihre zweite Profi-Saison?

Denis Epstein: Es ist bekannt, dass wir in dieser Saison den sofortigen Wiederaufstieg schaffen wollen. Wenn man die Stadt sieht, das Stadion, das Umfeld: das ist alles bundesligareif. Der 1. FC Köln gehört in die erste Bundesliga. Wir haben uns als Mannschaft schon ganz gut gefunden. In der Vorbereitung haben wir uns bewusst für sehr schwierige Testspielgegner entschieden, weil man aus solchen Spielen die meisten Schlüsse ziehen kann. Mein persönliches Ziel ist ganz klar ein Stammplatz. Ich habe in der letzten Saison schon elf Bundesligaspiele gemacht und dabei zwei Tore erzielt. Da muss mein persönliches Ziel ein Stammplatz sein.

BBB: Auf welcher Position spielen Sie am liebsten?

Epstein: Ich bin ein Linksfuß und kann gut im linken Mittelfeld oder im Sturm spielen. Ich habe auch schon in der Jugend in vielen Spielen hinter den Spitzen und auch als Stürmer gespielt. Ich bin also vielseitig einsetzbar. Natürlich muss ich auch defensiv arbeiten, schließlich hat das Spielfeld ja zwei Tore, und wir wollen hinten kein Tor reinkriegen. Da werde ich dann schon einmal von einem Alpay dirigiert. Und von einem so erfahrenen Spieler mit über 90 Länderspielen muss man sich als junger Spieler leiten lassen.

BBB: Wo muss sich Denis Epstein noch fußballerisch verbessern?

Epstein: Ich muss sicher noch mein Defensivverhalten verbessern. Da muss ich mich als gelernter Stürmer umstellen.

BBB: Wie weit ist der FC schon kurz vor dem Saisonstart?

Epstein: Die Niederlagen in den Testspielen hatten ja etwas Positives. Das hat uns schon zusammengeschweißt. Ich denke, dass wir als Team schon relativ weit sind, weil wir auch zwei Trainingslager gemacht haben in Österreich und in der Schweiz, wo wir zwei Wochen zusammen waren. Im letzten Jahr gab es noch eine Grüppchenbildung, in diesem Jahr nicht. Ich hoffe, dass wir über den Teamgeist eine Menge Punkte holen.

BBB: Wie sind Ihre ersten Eindrücke von den Neuzugängen Broich, Chihi, Ehret, Gambino, Haas, Baykal, Lagerblom, Mitreski?

Epstein: Es macht jetzt keinen Sinn, über die einzelnen Spieler zu sprechen. Wir können den Aufstieg nur als Mannschaft schaffen. Und es geht auch nicht um Namen. Wir haben im letzten Jahr an einigen Beispielen gesehen, dass ein guter Name auch nicht alleine Fußball spielen kann. Wir wollen in Köln einiges bewegen. Und der 1. FC Köln ist ein Verein, für den mancher Spieler auch auf etwas verzichtet.

BBB: Das Auftaktprogramm liest sich auf den ersten Blick relativ einfach: in Augsburg, gegen Burghausen, in Jena, gegen Braunschweig, gegen Essen, in Paderborn. Ist das eine Chance oder auch ein Risiko? Hätten Sie lieber gegen einen Kracher begonnen?

Epstein: Wir wissen, dass in der zweiten Liga jedes Spiel sehr schwer wird, weil für die anderen Mannschaften und deren Publikum ein Spiel gegen den 1. FC Köln das Spiel des Jahres ist. Aber ob wir jetzt gegen Kaiserslautern oder wie jetzt gegen Augsburg anfangen, ist egal. Wenn wir aufsteigen wollen, müssen wir jeden Gegner schlagen.

BBB: Werden Sie als gebürtigen Kölner von den Fans besonders vereinnahmt und mehr in die Pflicht genommen als andere FC-Spieler?

Epstein: Ich habe ja als kleiner Junge selbst in der Südkurve gestanden und bin auch zu einigen Auswärtsspielen gefahren. Ich sehe mich nicht als Star oder etwas Besonderes. Es ist für mich selbstverständlich jeden einzelnen Autogrammwunsch zu erfüllen. Was gibt es Schöneres als mit einer Unterschrift ein kleines Kind glücklich zu machen? Wir brauchen in unserer Situation jeden einzelnen Fan. Und gerade als Kölner nehme ich mir die Zeit für die Fans. Ich komme aus Köln, ich weiß, wie die Fans hier sind.

BBB: Und obwohl Sie Kölner sind, sind Sie in Ihrer Jugend zu Bayer Leverkusen gewechselt. Wie passt dann das zusammen?

Epstein: Ich bin durch meinen Vater schon mit vier Jahren zu Fortuna Köln gekommen. Dann bin ich in der E-Jugend zu Bayer Leverkusen gewechselt. Damals bot Bayer augenscheinlich die bessere Ausbildung in der Jugend an als der 1. FC Köln. Aber nach zwei Jahren war mir das Ganze in Leverkusen zu ambitioniert. Man muss sich vorstellen, ich war ja erst zehn Jahre alt, hatte vier Mal in der Woche Training und am Wochenende irgendwelche Turniere. Wir haben auch in Holland und England gespielt und sind da schon ein bisschen rumgekommen. Und nebenbei noch die Schule, das war mir dann zu viel. Dann kam das Angebot vom 1. FC Köln, und das hat mir dann besser gefallen.

BBB: Sie stammen aus einer fußball-begeisterten Familie. Ihr Vater war jahrelang Trainer bei Fortuna Köln. Stand für Sie von Anfang an fest, dass Sie Profi werden wollen? Oder gab es auch einen Plan B?

Epstein: Der schulische Aspekt stand für meine Eltern direkt hinter dem Fußball. Bei mir war das nicht so. Ich habe mich nur auf den Fußball konzentriert. Ich habe die Schule trotzdem ganz ordentlich beendet. Mein Vater hat immer gesagt, Fußballprofi ist einer der schönsten Berufe, die es gibt. Ich habe mir das Ziel gesetzt, das zu schaffen und meine Eltern haben mich dabei unterstützt. Ohne sie hätte ich es nicht geschafft. Ich habe voll auf die Karte Profi gesetzt und keinen Plan B gehabt, eine Ausbildung angefangen oder etwas Ähnliches.

BBB:Zum Abschluss noch eine Frage zu Brühl. Was kennen Sie von der Stadt, und hatten Sie schon einmal fußballerisch mit Brühl zu tun?

Epstein: Ich war früher öfter in Brühl, vor allem im Karlsbad. Das Schwimmbad fand ich immer schöner als das in Zollstock. Außerdem war ich natürlich schon im Phantasialand. Ich würde auch gerne mal mit der neuen Achterbahn fahren, hatte aber bis jetzt wegen der Saisonvorbereitung und weil ich gerade umziehe noch keine Zeit dazu. Und ich meine, wir hätten mit den Amateuren noch im letzten Jahr gegen Blau-Weiß Brühl gespielt und relativ hoch gewonnen.

Denis Epstein persönlich
Geboren am 2. Juli 1986.
Familienstand: ledig, keine Freundin.
Geschwister: Bruder Sascha (29).
Hobbies: Schlafen, Reisen (z.B. Ägypten), schnelle Autos.
Vorbild im Fußball: habe ich nie gehabt.
Ideales Fußballwetter: 15 Grad und Regen, da habe ich meine besten Spiele gemacht.
Motto: “Sei wie du bist und nicht wie andere dich haben wollen!”
Bestes Spiel bislang: Das war die zweite Halbzeit beim 2:2 gegen Schalke in der vorigen Saison.
Bester Kumpel beim FC: Salvatore Gambino, wir ergänzen uns ganz gut und sind auf einer Wellenlänge.

Epsteins Favoriten
Buch: “Ich hab’s allen gezeigt” von Stefan Effenberg
Musik: Die Söhne Mannheims
Film: Ballermann 6
Schauspieler/in: –
TV-Sendung: Clever auf SAT.1
Internet: www.ebay.de
 

 


Trainer Hanspeter Latour mit den Neuzugängen der Saison 2006/07


Das Team für den Wiederaufstieg!

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