Bilderbogen
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„Wir sind uns unserer sozialen Verantwortung bewusst“



(tg) Als die „Gebausie – Gesellschaft für Bauen und Wohnen GmbH der Stadt Brühl“ im Jahr 1949 gegründet wurde, bestand ihr Hauptzweck darin, breite Schichten der Bevölkerung mit gutem und preisgünstigem Wohnraum zu versorgen. Die Stadt stattete ihre neue Tochter mit einer großzügigen Aussteuer aus: 190.000 DM in bar und 200.000 DM in Grundstücken. Wie wir heute wissen, war dies der Beginn einer Erfolgsstory.

Während ihres 75-jährigen Wirkens haben sich die Anforderungen an modernes Wohnen stetig gewandelt. So stieg in den letzten Jahrzehnten der Bedarf an Single-Wohnungen sowie für altersgerechtes Wohnen deutlich. Mit gezielten Modernisierungsmaßnahmen des Bestands und zukunftssicherem Neubau stellt sich die Gebausie den aktuellen Herausforderungen, um die unterschiedlichsten Wohnungswünsche und Bedürfnisse zu erfüllen und die richtige Wohnung für die jeweiligen Nachfrager anzubieten.

2.200 Wohnungen gehören aktuell zum Bestand der Gebausie, rund 5.500 Menschen wohnen in ihnen. Das ist schon sehr beachtlich. Das 75. Jubiläum wurde nun kürzlich mit einem Herbstfest gebührend in der Schöffenstraße gefeiert, wo bestehende Wohnungen modernisiert und neue geschaffen wurden. 75 Bäume – einer für jedes Jahr des Bestehens – werden nun im Brühler Stadtgebiet vor Wohnungen der Gebausie gepflanzt.

Bei der ersten Pflanzung war auch Bürgermeister Dieter Freytag (im Bild links neben Hans-Hermann Tirre, Gebausie-Geschäftsführer Thomas Isele und Gebausie-Aufsichtsratvorsitzer Peter Kirf) anwesend. Im Interview mit dem Brühler Bilderbogen beantwortete Thomas Isele unsere Fragen.

BBB: Herr Isele, in diesem Jahr feiert die Gebausie ihr 75-jähriges Bestehen. Warum ist sie nach wie vor unverzichtbar für Brühl?
Thomas Isele: Als Gesellschaft für Bauen und Wohnen GmbH der Stadt Brühl ist es uns ein Anliegen, für die Menschen in unserer Stadt da zu sein. Wir haben Bewohnerinnen und Bewohner, die wir im gesamten Lebenszyklus begleiten. Wir möchten den Menschen ein Zuhause bieten, das über die vier Wände und das Dach über dem Kopf hinausgeht. Es ist uns ein großes Anliegen, auch weiterhin im sozialverträglichen Wohnungsbau tätig zu sein. Neue Wohnungen zu schaffen und bestehenden zu neuem Glanz zu verhelfen.

BBB: Die Gebausie wurde 1949 gegründet, um die damalige Wohnungsnot zu lindern. Auch 75 Jahre später sind bezahlbare Wohnungen knapp. Welches sind im Jahr 2024 und darüber hinaus die größten Herausforderungen für die Gebausie und welche Strategien verfolgt sie?
Isele: Wir möchten unseren Mietern weiterhin sowohl modernes als auch bezahlbares Wohnen ermöglichen. Daher ist es unser Ziel, die Gebausie sowohl ökologisch als auch ökonomisch nachhaltig weiterzuentwickeln. Steigende Preise am Markt stellen uns immer wieder vor Herausforderungen. Wir haben begonnen, unseren Bestand energetisch zu sanieren. Hierdurch entsteht neuer lebenswerter Wohnraum, der zukunftsfähig ist.

BBB: Welche Projekte und Maßnahmen stehen aktuell an?
Isele: Seit 2019 sanieren wir unsere „kleine Siedlung“ Matthäusstraße, die 1958 erbaut wurde. Die Modernisierung des nördlichen Teils der Siedlung ist bereits abgeschlossen. Es sind, wenn ich das sagen darf, sehr schöne barrierearme Wohnungen entstanden. Durch den Ausbau der Dachgeschosse konnten wir zusätzlichen Wohnraum gewinnen. Kürzlich haben wir mit den Arbeiten im südlichen Teil begonnen. Diese Strategie „Ausbau der Dachgeschosse und Rund-um-Modernisierung“ verfolgen wir unter anderen auch in unseren Liegenschaften in der Elisabethstraße oder in der Kierberger Straße.



BBB: Wie haben sich die Aufgabenbereiche und Anforderungen an die Gebausie im Laufe der Jahre gewandelt?
Isele: Heute sind allein aus demografischen Gründen barrierearme Wohnungen gefragter denn je zuvor. Der Bedarf an Single-Wohnungen ist im Vergleich zu früher ebenfalls stark gestiegen. Dies berücksichtigen wir bei unseren Planungen, sei es hinsichtlich unserer Sanierungsprojekte als auch bei Neubauten wie der Louise-Straus Straße 1-9.

BBB: Die Gebausie ist naturgemäß tief in Brühl verwurzelt. Inwieweit geht das Engagement der Gesellschaft über den Ursprungszweck hinaus?
Isele: Unser Ursprungszeck war es, die Wohnungsnot nach dem Krieg zu lindern. Aber genau genommen sind wir uns seit jeher unserer sozialen Verantwortung sehr bewusst. Das unterscheidet uns von anderen. Wir unterstützen zahlreiche lokale Projekte, Vereine und Organisationen und engagieren uns für ein gutes Miteinander im Veedel und in Brühl allgemein. Mit unserem Quartiersmanagement in der Schöffenstraße in Brühl-Vochem sind wir darüber hinaus Ansprechpartnerin für die Sorgen und Nöte unserer Mieterinnen und Mieter.

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