Diese Läden gehören dazu:
Seit drei Jahren ist Brühl offiziell eine Fair Trade Stadt. Ende 2024 wurde der Status erneut bestätigt. Über 30 Akteure aus den Bereichen Einzelhandel, Gastronomie, Vereine, Schulen und Kirche machen mit und handeln mit Fair Trade Produkten. Der Brühler Bilderbogen stellt sie in einer Serie vor.
Evangelische Kirchengemeinde
Für fairen Handel und Nachhaltigkeit setzt sich die evangelische Kirchengemeinde in Brühl bereits seit einigen Jahren ein. Sie folgte damals aus voller Überzeugung einem Aufruf der Landeskirche. „Wir haben schon vor ein paar Jahren in unserem Kirchencafé nach dem Gottesdienst Kaffee aus fairem Handel angeboten“, berichtet die Pfarrerin Sandra Nehring.
Auch beim Seniorencafé oder Mitarbeiterbesprechungen ist der Kaffee gefragt. Die beliebteste Sorte ist „Schimli“ von El Puente. An Weihnachten gibt es für die Kinder auch je einen fair gehandelten Schokoladen-Nikolaus. Die evangelische Kirchengemeinde bezieht den Kaffee vom Brühler Händler Moccafair oder dem Weltladen.
Sandra Nehring hat festgestellt, dass man bei einer Tasse Kaffee auch leicht mit den Menschen ins Gespräch kommt und sie überzeugen kann. „Es sind wertvolle Gespräche, in denen auch Vorurteile abgebaut werden“, freut sich die Pfarrerin. Ihr und der gesamten Gemeinde ist der Fair-Trade-Gedanke wichtig. Und auch das Thema Nachhaltigkeit.
So sammelt die Gemeinde auch Kerzenwachsreste für die Ukraine. „Es ist dann rührend, wenn Kinder selbst die kleinen Kerzen auf ihrem Geburtstagskuchen spenden“, sagt Sandra Nehring. So lernen auch die Kleinsten bereits, dass Wiederverwerten sinnvoller ist als Wegschmeißen. Auch Kaffeesatz wird gesammelt und im Rahmen der Weihnachtswerkstatt etwa zu Peelings weiterverarbeitet. Zudem wird bei Gemeindefesten auf den Einsatz von Plastikbesteck verzichtet.
„Das alles stößt auf eine große Zustimmung der Gemeinde“, meint Sandra Nehring, die seit über zehn Jahren in Brühl tätig ist, aus Bonn stammt, Mutter von drei Kindern ist und sich auch gerne in der Jugendarbeit engagiert.
Brühler Turnverein
Der Brühler Turnverein ist mit seinen 21 Abteilungen und rund 10.000 Mitgliedern der größte Sportverein in Brühl. Dazu kommen noch etwa 1.000 Rehasportler und Kursteilnehmer. Zur Philosophie des Vereins gehört seit Jahren auch, sich für Fair Trade einzusetzen. „Wir wollen eine große Akzeptanz für den fairen Handel erreichen“, sagt Vorstandsmitglied Ernst Hengemühle. Schon vor sieben Jahren begann der BTV im eigenen Bistro „Le Sportive“, Fair Trade Produkte anzubieten und zu verarbeiten. Zucker, Honig und Bananen gehören dazu.
Sie werden auch in der von Salah-eddine Tastift geleiteten, vereinseigenen Großküche, die einige weiterführende Schulen und Kindergärten in Brühl mit Essen versorgt, verwendet. „Dafür zahlen wir auch gerne etwas höhere Preise. Wir wollen, dass den Menschen in den Herstellungsländern faire Löhne gezahlt werden“, meint René Betzholz, der Bereichsleiter Sport. „Als gemeinnütziger Verein stellen wir uns unserer gesellschaftlichen Verantwortung, uns für die Umwelt, den Klimaschutz und die Gleichberechtigung einzusetzen“, ergänzt Ernst Hengemühle.
Darüber hinaus bezieht der BTV auch viele biologisch- und ökologisch-zertifizierte Lebensmittel, um die ökologische und traditionelle heimische Landwirtschaft zu unterstützen. Auf diese Weise soll die Gesundheit der Vereinsmitglieder und Kursteilnehmer ergänzend gestärkt werden. So gab es auch auf Initiative der Elternschaft am Max Ernst Gymnasium und vom BTV unterstützte Aktionen wie den „Zuckerfreien Schulkiosk“.
Vorbildlich ist auch, dass einige Trainer recycelte Sportkleidung der Marke Macron tragen. Ein Fuhrpark an E-Autos und viele Fahrradstellplätze vor dem BTV-Zentrum in Brühl-West und anderen vereinseigenen Sportstätten ergänzen das Angebot. „Nachhaltigkeit ist bei uns ein großes Thema. Unsere Mitglieder erinnern uns auch immer wieder gerne daran“, sagt René Betzholz.
BTV-Zentrum Brühl-West, Von-Wied-Straße 2, 50321 Brühl, Telefon 02232 501050.