Jahrgang 2005
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In wenigen Wochen wird das Max Ernst Museum feierlich eröffnet. Nach dem gelungenen Tag der offenen Tür im vergangenen Spätsommer freuen sich die Brühler auf ihre neue Attraktion. Oder etwa nicht? Wir wollten deshalb von den Bürgern der Stadt wissen, welche Erwartungen sie an das Museum knüpfen.

 



Christoph Nix:

Ich glaube, dass der neue Veranstaltungssaal der Stadt Brühl in dem Museum mit seinen 300 Plätzen Veranstaltungen möglich macht und Künstler nach Brühl locken wird, die in der Galerie am Schloss bislang nicht möglich gewesen wären. Wir werden auch mit dem Kleinen Theater im September dort unser neues Stück Peanuts“ aufführen. Wenn der Saal allerdings nicht voll ist, leidet die Atmosphäre darunter. Das Museum selbst werde ich mir noch angucken. Die plötzliche Liebe der Stadt Brühl zu ihrem Oberkünstler mutet etwas befremdlich an. Max Ernst kann sich ja gegen diese Vereinnahmung seiner Person nicht mehr wehren. Aber ich hoffe, dass sie die Sache jetzt durchziehen.
 



Hans-Peter Adams:

Kunst ist etwas für Insider. Der normale Bürger geht doch eher nach Bonn oder Köln ins Museum. Ich glaube nicht, dass die Besucher in die Innenstadt strömen werden. Ich glaube, das Museum wird nicht in dem Maß etwas für Brühl bewirken, wie sich die Politiker das erhoffen. Die Euphorie ist sehr hoch. Ich werde mir das Museum sicher einmal angucken. Es wäre auch sehr schade, wenn die ganzen Exponate in einem Keller verschwinden würden.
 



Ursula und Hans-Joseph Mohlberg:

Wir stehen dem Museum sehr positiv gegenüber und werden es bald einmal mit unseren Freunden und Bekannten besuchen. Die heutigen Generationen interessieren sich mehr für Kunst als unsere. Es ist ein Gewinn für Brühl.
 



Karin Joswig von Bothmer:

Ich denke, dass es dem Renommee unserer Stadt Vorteile bringt. Wir erwarten viele Besucherinnen und Besucher und glauben auch, dass sich die Brühlerinnen und Brühler für Max Ernst inte-ressieren und stolz darauf sind. Ich hoffe, dass das Museum den Tourismus beflügeln wird.
 



Gabi und Herbert Hartmann:

Da kommen eine Menge unnützer Ausgaben auf uns zu, die wir uns nicht leisten können. Es stehen doch so viele Gebäude leer, da hätte es nicht ein so pompöses Gebäude sein müssen. Ein kleiner Umbau hätte gereicht. Wir verstehen auch nicht, warum das Benediktusheim überhaupt so runtergekommen war. Sicher, die Lage ist sehr schön, das Museum wertet Brühl auf. Aber es weiß ja keiner, wie sicher die Finanzierung langfristig ist.
 

Andrea Schumacher:

Der Veranstaltungssaal ist eine tolle Sache. Das kulturelle Angebot wird sicher belebt mit Musik und Kleinkunst. Die anderen Säle in Brühl waren nicht allzu komfortabel. Brühl wird eher vom Museum profitieren und hat nun ein zusätzliches Standbein, das die Attraktivität Brühls erhöht und nicht nur auf das Schloss beschränkt.
 



Mira Mikoleizig und Sabrina Oppermann:

Wir sehen das Museum positiv. Aus anderen Städten werden sicherlich einige Leute angezogen. Davon wird die Stadt Brühl profitieren, weil dann einige auch in die Stadt gehen werden. Wir werden uns das Museum auch ansehen.


Jutta Wittlich:

Viel. Es wird mehr Kulturelles geboten, es wird mehr Konzerte geben. Ich bin auch gespannt auf die Kunst, die es zu sehen geben wird. Die interessierten Besucher profitieren davon. Es ist sicher kein Museum für die Laufkundschaft. Aber es gibt ja viele Kritiker. Mich interessiert vor allem, wie die Parkplatzfrage gelöst wird. Ich hoffe auch, dass das Finanzielle geregelt ist. Aber es gibt offenbar genügend Förderer. Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, dass sich kulturelle Angebote selbst tragen.
 



Gertrud und Kurt Kirchen:

Wir glauben, dass Touristenströme in großen Dimensionen, Kunstbeflissene aus der ganzen Welt nach Brühl kommen werden. Das bedeutet mehr Popularität für die Stadt. Das wird ein Quantensprung für Brühl und es zum kulturellen Zentrum des Erftkreises machen. Damit hat die Stadt neben den Schlössern und dem Phantasialand ein weiteres Standbein. Das wird positive Auswirkungen haben.
 

Eine Umfrage von Tobias Gonscherowski (Text) und Bernhard Münch (Fotos)

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