Jahrgang 2006
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Brühler Bilderbogen Dezember 2006

Liebe Leser,
 
es ist wieder ein bisschen Ruhe eingekehrt in Brühl. Nach turbulenten Wochen im Oktober und November mit Diskussionen und Demonstrationen hört man nicht mehr so viel von bevorstehenden Massenentlassungen und drohenden Schließungen von städtischen Institutionen wie der Kunst- und Musikschule. Ganz im Gegenteil. Die Astrid-Lindgren-Grundschule gehört seit Neuestem auch zu den offenen Ganztagesschulen (OGS) in Brühl. 360.000 Euro hat der Umbau verschlungen, 130.000 Euro davon hat die Stadt gezahlt. Welche Vorteile die OGS bietet, verriet uns die Schulleiterin Ulla Ehrke-Buse.
 
Überhaupt dreht sich in dieser Ausgabe vieles um die lieben Kinder. Stefanie Herrmann betreut seit über fünf Jahren äußerst erfolgreich den Kinderchor von St. Margareta. Mit den 5 bis 13 Jahre alten Kindern hat sie schon Musicals und altenglische Messen einstudiert, jetzt hat der Chor eine CD aufgenommen, die im Pfarrbüro erhältlich ist.
 
Der Kinderschutzbund Brühl hat es geschafft, was er sich vorgenommen hat, und ein Paket an Zeitgeschenken für die Kinder geschnürt, das es in sich hatte. An vielen Beispielen konnte man wieder sehen, dass solche ideellen Geschenke viel wertvoller sein können als Präsente, die viel Geld gekostet haben. Leider konnten wir den Bericht in dieser Ausgabe nicht mehr unterbringen, Sie finden ihn stattdessen in unserer Online-Ausgabe im Internet unter www.bilderbogen.net.
 
Womit wir beim in wenigen Tagen bevorstehenden Weihnachtsfest angekommen wären. Wie wir in unserer aktuellen Umfrage erfahren haben, hat das Fest der Liebe nach wie vor einen sehr hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft. Und das ist gut so. Nehmen auch Sie sich wieder viel Zeit für die Familie und die lieben Freunde und freuen Sie sich auf die schönste Zeit des Jahres.
 
An dieser Stelle wollen wir uns auch wieder bei unseren Lesern für Ihr ungebrochenes Interesse an unserem Kulturmagazin bedanken und bei unseren treuen Anzeigenkunden für das Vertrauen, das Sie in uns gesetzt haben. Wir werden auch im Jahr 2007 für Sie am Ball bleiben.
 
Wir wünschen Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Neue Jahr. Bleiben Sie gesund.
 
Ihr Team vom Brühler Bilderbogen
Telefon: 0 22 32 / 15 22 22
Fax: 0 22 32 / 15 22 21
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In wenigen Tagen wird allerorten wieder das Weihnachtsfest gefeiert. Für viele Menschen ist es die schönste Zeit des Jahres. Andere sind mehr oder weniger stark genervt von der allgegenwärtigen Berieselung mit Weihnachtsliedern und den Schnäppchenangeboten der Geschäfte. Wir haben uns auf dem Brühler Weihnachtsmarkt umgehört und die Leute danach gefragt, ob sie das Fest der Freude als Last oder Lust empfinden.



 

 
Renate Schönhütte:
 
Für mich hat es einen schönen Stellenwert, weil es seit ein paar Jahren nicht mehr so stressig ist. Die ganze Familie trifft sich jedes Jahr an wechselnden Orten. Dann kommen alle zusammen und sind relaxed. Ich nehme mir viel Zeit, um mit der Familie zusammen zu sein. Dieses Jahr kommt die Familie zu mir am zweiten Weihnachtsfeiertag zum Brunch. Es werden so zwischen 16 und 18 Leute sein.



 

 
Claudia und Andreas Meffert mit den Kindern Lea und Svenja:
 
Wir feiern das Familienfest sowohl im kleinen Familienkreis als auch in der Großfamilie. Wir feiern erst für uns allein, dann besuchen wir unsere Eltern und Großeltern. Darauf freuen wir uns. Wir gehen in die Kinderchristmette. Wir haben die Krippe schon aufgebaut, aber gewisse Figuren fehlen natürlich noch.



 

 
Axel Gehring:
 
Das fragen Sie mich mitten auf dem Weihnachtsmarkt, wo es abgesehen von dem schönen Kräuterbonbonstand nur Fressbuden und Tinnef gibt? Das Fest sollte jeder so feiern, wie er sich das wünscht. Ich bevorzuge die völlige Abgeschiedenheit, ich freue mich auf Spaziergänge in der Eifel - hoffentlich im Schnee. Ich werde ausspannen und ein gutes Buch lesen. Ich habe nicht den Drang, einmal im Jahr in die Kirche zu gehen und mir das dumme Zeug vom Pfarrer anzuhören. Es ist schade, dass die Pfarrer diese super Chance einer vollen Kirche vertun und immer die gleiche Geschichte erzählen.



 

 
Jürgen Mainzer:
 
Es ist ein Familienfest mit ein bisschen Besinnlichkeit. Wir freuen uns auch, wenn unsere 5-jährige Enkeltochter Sophie die Geschenke auspackt. Wir werden im kleinen Kreis mit sieben Personen am Heiligabend feiern und uns gegenseitig beschenken. Meine Frau besorgt die Präsente. Wir schenken uns nach Ende der Karnevalssession einen schönen Urlaub.



 

 
Werner Ecker:
 
Für mich ist das Weihnachtsfest immer noch ein christlich geprägtes Familienfest. Ich freue mich auf den Heiligabend mit der Familie. Die Kinder kommen mit ihren Partnern. Geschenke stehen nicht im Mittelpunkt, aber es gibt sicherlich ein paar Kleinigkeiten.



 

 
Hans-Jakob Kurth:
 
Es ist schön, wenn die Kinder aus allen Teilen Deutschlands nach Brühl kommen, aus München und aus Frankfurt. Bei uns ist Weihnachten christlich geprägt. Die Hälfte der Familie geht in die Kirche, die Jugend bleibt daheim. Und dann werden sicher wieder die Geschenke ausgetauscht. Wichtiger ist aber, dass alle kommen, denn es ist das einzige Treffen im Jahr, bei dem wir alle zusammen sind.



 

 
Christian Paul:
 
Das Fest hat für mich einen hohen Stellenwert, weil dann die ganze Familie zusammenkommt. In einem immer hektischer werdenden Alltag wird man wieder ein bisschen besinnlicher. Man hat mehr Zeit füreinander, man besucht sich. Und wer in der Vorweihnachtszeit nicht berieselt werden will, kann dem auch entkommen.



 

 
Birgit und Hans-Jörg Mellmann mit Tochter Sophie:
 
Einen hohen Stellenwert. Wir feiern Christi Geburt, den religiösen Hintergrund. Es ist ein Familienfest, auf das wir uns freuen. Am 24. Dezember kommen die Schwiegereltern. Der Baum wird geschmückt, nachmittags gehen wir in den Kindergottesdienst. Zuhause singen wir ein bisschen oder hören Musik. Die Weihnachtsgeschichte wird vorgelesen, vor dem Essen findet die Bescherung statt.



 

 
Friedhelm Heuser:
 
Als Familenfest hat Weihnachten für mich einen sehr hohen Stellenwert. Wir feiern in der Familie zusammen mit den Großeltern. Wir sind dann zu sechst. Der Heiligabend läuft bei uns immer relativ gleich ab. Wir gehen nachmittags in die Kirche, dann wird zu Abend gegessen und anschließend ist Bescherung.



  
Elke und Harald Fritz:
 
Das sind drei freie Tage. Weihnachten hat für uns keine Bedeutung mehr. Es ist nicht mehr so, wie es früher einmal war. Es ist viel zu kommerziell geworden. Der christliche Gedanke kommt zu kurz. Gut, an Heiligabend hören wir auch Weihnachtslieder, und es ist ein bedeutungsvoller Tag. Aber er ist nicht mehr so etwas Besonderes, auch weil die Kinder nicht mehr da sind.


Eine Umfrage von Tobias Gonscherowski (Text) und Bernhard Münch (Fotos).

 

"Unsere Vielseitigkeit ist unser Erfolgsrezept"

Als Stefanie Herrmann im Mai des Jahres 2001 den Kinderchor an St. Margareta übernahm, fand sie acht Kinder vor. Heute, über fünf Jahre und etliche spannende Projekte später, sind es fast 60 Pänz im Alter von 5 bis 13 Jahren, die gerne und regelmäßig zu den Proben kommen. Jetzt hat der Chor auch noch eine CD aufgenommen, die im Pfarrbüro erhältlich ist.


 
"Anfangs war die Not wirklich groß", erinnert sich Stefanie Herrmann. "Wo bekommen wir die Kinder her?" Doch Not macht erfinderisch. Deshalb wurde zuerst an der St. Franziskus-Schule ein Schulchor aufgebaut, mit dem dann gemeinsame Projekte angegangen wurden. Den Kindern gefiel es, und sie kamen dann auch in den Kinderchor. "Nach einem Jahr hatten wir schon dreißig Kinder", erzählt die Chorleiterin. "Es war sicherlich förderlich, dass wir in regelmäßigen Abständen spannende Projekte entwickelt und realisiert haben." Dass diese Projekte immer auch einen religiösen Hintergrund hatten, versteht sich von selbst.
 
"Wir haben zunächst bei acht Gottesdiensten im Jahr gesungen, wir sind auch in der Vorweihnachtszeit im Krankenhaus von Station zu Station gezogen, und wir haben eine "kölsche Weihnacht" einstudiert und auf dem Brühler Weihnachtsmarkt vorgestellt", berichtet Stefanie Herrmann. "Die kölsche Weihnacht war schon schwierig, aber auch die beiden Musicals hatten es in sich." 2003 führte der Kinderchor von St. Margareta das Musical "Bileam und die gottesfürchtige Eselin" auf, zwei Jahre später stand "Ich will das Morgenrot wecken, David wird König" auf dem Programm.
 
Die bislang größte musikalische Herausforderung meisterte der Chor im vergangenen Jahr mit John Rutters "The Mass of the Children". "Das war ein tolles Drei-Generationen-Projekt mit den Kindern, ihren Eltern und Großeltern. Für die Kinder war es enorm reizvoll von einem großen Orchester begleitet zu werden", sagt Stefanie Herrmann. "Ich war überrascht, wie gut und souverän sie das gemacht haben, wie gut sie auch mit der Technik, den Mikrophonen und Headsets umgegangen sind. Denn die Kinder mussten dafür schwierige altenglische Texte auswendig lernen."
 
Die selbstgestellte Aufgabe für das Jahr 2006 sah die Produktion einer CD vor. "Wir wollten ein Projekt verwirklichen, das allen Kinder zugute kommt und bei dem auch die Chöre von St. Stephan und St. Heinrich beteiligt werden. Über achtzig Kinder haben mitgesungen", erläutert Stefanie Herrmann. So ist auf der CD "Die Jahresuhr" eine Vielzahl von unterschiedlichen Liedern vertreten. Die CD (Abgabepreis 5 Euro) wurde so konzipiert, dass das Jahr in seine zwölf Monate unterteilt wurde und für jeden Monat drei Lieder ausgesucht wurden. "Da ist alles vertreten", meint die Chorleiterin. "Vertonte Gedichte, Volksweisen, mehrstimmige Lieder, Fanfaren, Kanons und vieles mehr." Sie ist mächtig stolz auf ihren Chor, die Kinder sind es auch. "Sie sind davon immer noch überwältigt, wie gut es gelaufen ist. Das Klangerlebnis war einmalig."
 
Fusion der Kinderchöre geplant
 
Stefanie Herrmann ist eine vielbeschäftigte Frau. Die verheiratete Mutter von drei Kindern im Alter zwischen 11 und 21 Jahren stammt aus einer sehr musikalischen Familie. Auch ihr Vater war bereits Chorleiter, selbstverständlich hat auch sie seinerzeit im Kinderchor gesungen. Heute leitet sie neben dem Kinderchor von St. Margareta noch einen weiteren Kinderchor, einen Kirchenchor und einen Männerchor in Erftstadt, wo sie auch im Stadtteil Erp wohnt. Die gebürtige Brühlerin hat Diplom-Sozialpädagogik studiert und sich nebenberuflich auch auf Anraten des Brühler Regionalkantors Michael Koll im Referat Kirchenmusik des Erzbistums Köln einer musikalischen Ausbildung unterzogen, die sie mit dem C-Examen erfolgreich abschloss.
 
"Die Aufnahme der CD war mit einem großen zeitlichen Aufwand verbunden, es war viel Arbeit und sehr stressig. Aber es hat trotzdem Spaß gemacht", sagt Stefanie Herrmann über die Produktion, bei der immerhin drei Brühler Chöre unter einen Hut zu bringen waren. Doch dieses Engagement könnte sich bald schon auch auf anderer Ebene auszahlen. Denn wegen der auch bei den Kirchen leerer werdenden Kassen gibt es in Brühl Überlegungen die Kinderchöre vielleicht schon im kommenden Jahr zusammen zu legen. "Dank der CD-Aufnahme haben sich die Kinder jetzt schon einmal kennen lernen können. Es gab auch schon jetzt eine große gegenseitige Befruchtung." So hat die Chorleiterin die berechtigte Hoffnung, dass die Kinder auch nach einer Fusion der Chöre weiter am Ball bleiben.
 
"Die Kinder sind immer hungrig auf Neues. Sicher ist auch eine Motivation da, bei den Gottesdiensten zu singen. Das ist für sie selbstverständlich. Aber den Reiz machen die Projekte aus. Es ist nur manchmal schade, wenn man beispielsweise für die Musicals monatelang probt und sie dann lediglich einmal aufführt. Aber das ist eben leider auch eine Kostenfrage." Für das Jahr 2007 hat sich Stefanie Herrmann das Ziel gesetzt, Herzogenberts "Die Geburt Christi" einzustudieren.


 
Casting vor versammeltem Chor
 
Neben der musikalischen Anleitung (mit den Schwerpunkten Stimmbildung, Gehörbildung und Rhythmus) ist es der 45-Jährigen, deren drei Kinder übrigens auch alle in Chören singen, ein elementares Anliegen, den Glauben zu vermitteln. "In einem Gemeindekinderchor kann man nicht losgelöst von der Kirche arbeiten. Wir besinnen uns immer wieder auf den Glauben. Und die Kinder finden es spannend, ausgehend von einer Bibelstelle etwas musikalisch zu gestalten", sagt die Chorleiterin.
 
Wenn Stefanie Herrmann ein neues Musical ausgesucht und mit ihren Chor, der gut zu drei Vierteln aus Mädchen besteht, besprochen hat, gibt es eine Art Casting. "Die Kinder überlegen dann, wer welche Rolle übernehmen könnte. Anschließend singen die Kandidaten vor dem versammeltem Chor vor. Danach wird abgestimmt. Und ich habe mich bislang immer der Mehrheit gebeugt, auch wenn ich ab und zu einmal anderer Meinung war. Es ist aber auch schon vorgekommen, dass ein Kind später seine Rolle abgegeben hat, weil es selbst fand, dass ein anderes Kind es besser konnte. Das fand ich ganz toll, eine großartige Geste", erzählt Stefanie Herrmann.
 
Vor den großen Ereignissen hat sie selbst nur ein bisschen Lampenfieber. "Bei Projekten mit Kindern ist die Nervosität geringer", sagt sie. Bislang ist es auch fast immer gut ausgegangen. Nur einmal, mitten im Hochsommer, passierte es, dass bei einem Gottesdienst nacheinander sieben Kinder ausgefallen sind.
 
Abwechslungsreiche Angebote
 
Keine Probleme sind bei den vielen Chorausflügen aufgetreten. "Wir bemühen uns immer, den Kindern abwechslungsreiche Angebote zu bieten. Wir waren schon in der Kölner Philharmonie, wir haben am Diözesankinderchortag in Köln teilgenommen oder im Henneschentheater eine Kinderoper besucht. Wir unternehmen eine jährliche Chorwochenendfahrt. Das gemeinsame Erleben und der Austausch sind uns sehr wichtig. Diese Vielseitigkeit ist sicherlich auch unser Erfolgsrezept. Unser enormer Zuwachs ist durch die Mundpropaganda zu erklären. Viele Kinder werden von anderen mitgebracht. Und bei uns ist jedes Kind willkommen. Niemand wird weggeschickt."
 
Die Proben des Kinderchores finden jeden Freitag in der Kindertagesstätte St. Margareta statt. Die Gruppe "Mini" (Vorschulalter bis 2. Schuljahr) trifft sich von 14.45 bis 15.30 Uhr, die Gruppe "Maxi" (ab 2. Schuljahr) von 15.30 bis 16.30 Uhr. Ein Eintritt ist jederzeit möglich. (tg)
 

 

 

(tg) Johannes Götz wurde 1964 in Andernach geboren. Dort wuchs er auch auf und besuchte bis zu seinem Abitur 1983 die Schule. Erst mit elf Jahren lernte er Klavierspielen; zunächst in der Kreismusikschule, später bekam er Privatunterricht. Noch während er zur Schule ging, war er bereits Jungstudent an der Kölner Musikhochschule. Dann bestand er die Aufnahmeprüfung an der Düsseldorfer Musikhochschule, wo er fortan bis 1993 Klavier studierte und währenddessen auch Meisterkurse bei renommierten Pianisten wie Canino Bruno in Mailand oder Christian Ivaldi in Paris belegte.


 
Während seiner Studienzeit zog Johannes Götz 1988 nach Brühl. Hier fand er auch einen attraktiven Studentenjob an der Musikschule. Bis heute unterrichtet der Pianist an der Brühler Institution, die inzwischen Kunst- und Musikschule (KuMS) der Stadt Brühl heißt. 1997 zog Johannes Götz nach Neunkirchen-Seelscheid, wo er zusammen mit seiner Frau Dagmar, die er in seiner Studienzeit kennen lernte, und seinem bald zehnjährigen Sohn Maurizio wohnt und gelegentlich dort ansässige Vereine und Chöre unterstützt.
 
Im November steht Johannes Götz gleich zweimal bei Konzerten in Brühl auf der Bühne. Beim Familienkonzert "Engel, Elfen und Geister" der KuMS am Samstag, den 18. November ab 18 Uhr im Dorothea Tanning Saal im Max Ernst Museum, ist er noch einer unter vielen Dozenten und Schülern der KuMS, die originelle Werke zum Thema Musik und luftige Wesen präsentieren. Und am 30. November führt Johannes Götz wiederum im Dorothea Tanning Saal um 19.30 Uhr ein Soloprogramm auf. Bei dem Klavierabend spielt er anlässlich des 150. Todestages von Robert Schumann ausgewählte Stücke des großen Komponisten.
 
Auch privat hört und spielt er gerne die großen Stücke der alten Meister ("Bei Chopin fühle ich mich am wohlsten."). Für Freunde setzt er sich aber auch ans Klavier, um gängige Evergreens von Frank Sinatra oder Udo Jürgens zu interpretieren.
 


Ich arbeite in Brühl seit ....
 
"nur noch" ein bis zweimal im Monat. Ich habe in der Stadt von 1973 bis 2000 gelebt.

Am besten gefällt mir an Brühl, ....
 
dass alles vertraut ist.

In Brühl vermisse ich, ....
 
mehr nette Cafés und Kneipen und bunte Leute.

Mein Lieblingsplatz in Brühl ist ....
 
früher das Sonderspaß-Büro. Heute z.B. "an einem Sommerabend im November" draußen vor dem Oslo ein Bier trinken.

Wenn ich in Brühl ausgehe, zieht es mich ins ....
 
fast nur ins "5 Sterne Oslo", manchmal ins Mäx.

Am Brühler Vereinsleben beteilige ich mich aktiv ....
 
mehrmals im Monat im Beirat des Sonderspaß e.V.

Von der Kommunalpolitik erwarte ich, ....
 
dass sie einen möglichst persönlichen Kontakt zu den Bürgern sucht und die BürgerInnen als erweiterten Stadtrat betrachtet, außerdem das lebhafte Vereinsleben unterstützt und die Musikschule erhält.

Meine Einstellung zur Kirche ist ....
 
einzelnen Kirchengemeinden mit ihren Menschen gegenüber positiv. Die Kirche als große Institution hat für mich kaum Bedeutung.

An den tollen Tagen findet man mich ....
 
in meiner zweiten Heimat Saarbrücken, und dort kann man dem "Fasching" gut entkommen. Früher in Brühl habe ich v.a. mit dem Maria-Montessori-Schulkollegium bis zum Nubbelverbrennen durchgefeiert.

Leuten, die Brühl nicht kennen, beschreibe ich die Stadt als ....
 
die Kleinstadt, die man früher von den Staatsbesuchen und vom Phantasialand kennt und in der Steffi Graf wirklich NIE gewohnt hat.

Am besten abschalten kann ich bei ....
 
einem Glas Rotwein und einer Genusszigarette mit lieben Freunden am Wochenende.

Das letzte Mal so richtig geärgert habe ich mich darüber, ....
 
einerseits über das "Theater", das um die Giesler-Galerie gemacht wird und andererseits darüber, dass gleichzeitig nebenan die Musikschule geschlossen werden soll.

Mein letzter Kinofilm war ....
 
"Ein Freund von mir" mit Daniel Brühl und Jürgen Vogel

Mein letztes Buch war ....
 
seit Wochen schon das Buch "Von der Liebe" von Peter Hoeg. Komme aber seit dem Urlaub nicht mehr weiter.

Die Ergebnisse des 1. FC Köln interessieren mich ....
 
mittlerweile nicht mehr. Außerdem ist mir Joachim Löw sympathischer als Christoph Daum.

 

 

(bm) Am zweiten Weihnachtstag (26.12.), dem Fest des Hl. Stephanus, überträgt WDR 5 den Festgottesdienst zum Patrozinium um 10 Uhr live im Radio. Zelebrant ist Dechant Thomas Iking, der Kirchenchor St. Margareta und die "Wellenbrecher" singen unter Leitung von Michael Koll die "Mainzer Messe" von Thomas Gabriel für Chor und Jazz-Ensemble.
 

 

 

Das Brühler ZOOM Kino konnte auch in diesem Jahr seinen Spitzenplatz in NRW behaupten. Nach der Auszeichnung auf Bundesebene im Herbst konnten die ZOOM-Macher kürzlich die Auszeichnung des Landes NRW im Düsseldorfer Savoy Theater entgegen nehmen. Stellvertretend für das ganze Team erhielt Renate Schönhütte die Urkunde von Regisseur Sönke Wortmann (Deutschland. Ein Sommermärchen).


 
Das ZOOM-Team freut sich ganz besonders, dass das Programm des Kinos wieder zu den zehn besten in NRW gehört. Da zu einem guten Programm aber auch immer die Zuschauerinnen und Zuschauer gehören, starten als Dank für die Unterstützung am 21. Dezember die 9. Brühler Filmtage. Bis zum 4. Januar gibt es täglich wechselnde Filme. Ausgesucht wurden Filme, die in diesem Jahr noch nicht bei ZOOM gelaufen sind. Am 1. Januar gibt es wieder den Publikumswunschfilm, der in einer Abstimmung auf der Internetseite des Kinos www.zoomkino.de gewählt wurde. Er wird das Kinojahr 2007 starten.
 
Kurz vor den Brühler Filmtagen hat ZOOM anlässlich des Films "Eine unbequeme Wahrheit" alle Parteien des Brühler Stadtrats sowie die Mitglieder des Ausschusses für Lokale Agenda und Umwelt am Donnerstag, den 14. Dezember um 18 Uhr, ins Kino eingeladen. Handelt es sich doch um einen dringend notwendigen Film über das, was unsere Welt in den nächsten Jahren am stärksten verändert: Das Klima.
 
"Eine unbequeme Wahrheit" ist ein Dokumentarfilm über die globale Erwärmung auf der Basis von Vorträgen des ehemaligen Vizepräsidenten der USA, Al Gore. Eine furiose Mischung aus Fakten, Politkrimi und unterhaltsamer Aufklärung. Gleichzeitig bietet ZOOM auch allen Brühler Schulen die Möglichkeit, diesen Film vormittags zu buchen, und hofft auf reichlich Zuspruch, zumal das Besondere an dem Film ist, dass das mehr als ernste Thema immer noch frisch und witzig vermittelt wird und er nie langweilig oder trocken ist. Im normalen ZOOM-Programm läuft der Streifen von Donnerstag, 14.12. bis Dienstag, 19.12. um 18 Uhr. Weitere Infos gibt es unter dem Servicetelefon 02232-792170.
 

 

 

Nach einem Jahr Pause wieder im Programm - das beliebte Neujahrskonzert als Auftakt der Spielzeit "Kultur in Brühl" im 1. Halbjahr 2007 mit Wiener Melodienzauber am 1. Januar um 17 Uhr im Dorothea Tanning Saal im Max Ernst Museum. Das neue Jahr fängt schwungvoll an mit einem Konzert des bekannten "Johann Strauß Ensemble Köln". Festlich gekleidet präsentieren die Damen und Herren des Ensembles die bezauberndsten Melodien des Wiener Walzerkönigs Johann Strauß und seiner Zeitgenossen. Eintrittskarten zum Preis von 18,00/14,00 Euro (inkl. Ticketgebühr) gibt es im Ticket- und Tourismuspoint brühl-info, Uhlstraße 1, Telefonhotline 02232/79345.
 

 

 

"Die schulischen Leistungen der Kinder werden besser"

In der Astrid-Lindgren-Grundschule haben Lehrer und Schüler kürzlich eine kleine Feierstunde gestaltet. Anlass dafür war die Umwandlung der Schule in eine "Offene Ganztagesschule" (OGS) nach einem knapp einjährigen Umbau, der 360.000 Euro kostete, von denen die Stadt Brühl 130.000 Euro übernahm.
 
OGS steht für: "Ohne Verabredung Freunde finden, Gemeinsam lernen und Spaß haben." Der Brühler Bilderbogen traf sich mit der Schulleiterin Ulla Ehrke-Buse zum Gespräch.


 
BBB: Frau Ehrke-Buse: Viele Leser werden gar nicht so genau wissen, was eine offene Ganztagesschule (OGS) genau ist. Was versteht man eigentlich darunter?
Ulla Ehrke-Buse: Die OGS ist ein pädagogisches Angebot für Kinder über den normalen Schulbesuch hinaus. Die Kinder werden betreut und gefördert, sie sollen miteinander die Schule erleben und sie als Lernraum und nicht als Lehrraum begreifen. In der OGS wird miteinander gegessen. Die Kinder werden bei der Erledigung der Hausaufgaben betreut. Es gibt Arbeitsgemeinschaften mit Sportangeboten, mit musischen Angeboten und mit Angeboten aus dem künstlerischen Bereich. Die Kinder können das Schachspiel erlernen, mit Holz spielen und vieles mehr. Der Ablauf sieht so aus: Nach der 6. Stunde gibt es ab 13.15 Uhr das Mittagsessen. Anschließend findet bis 15 Uhr die Hausaufgabenbetreuung statt. Und von 15 bis 16 Uhr finden die AGs statt. Diese Angebote gibt es allerdings nicht umsonst. Der Elternbeitrag beläuft sich auf 60 Euro pro Monat. Für Geschwisterkinder sowie Inhaber des Brühl-Passes wird ein ermäßigter Betrag in Höhe von 30 Euro eingeräumt. Hinzu kommt ein Essensgeld in Höhe von 42 Euro pro Monat. Die Kinder müssen dann auch regelmäßig da sein. Es gibt da keine Beliebigkeit.
 
BBB: Welche organisatorischen und baulichen Voraussetzungen mussten geschaffen werden, um die offene Ganztagesschule zu realisieren?
Ehrke-Buse: Formal gesehen musste zuerst einmal eine Umfrage durchgeführt werden, ob ein Bedarf überhaupt da ist. Danach hat der Rat die OGS beschlossen. Dann ging es an die benötigten Umbaumaßnahmen. Im Untergeschoss der Schule waren ja noch bis Ende des letzten Jahres Aussiedler-Wohnungen untergebracht. Diese wurden aufgelöst. Die Etage wurde komplett renoviert und umgebaut. Es sind eine neue Küche und neue Toiletten entstanden. Es musste neues Mobiliar angeschafft werden. Aber es sind keine neuen Gebäude entstanden, die Grundräumlichkeiten waren vorhanden. Insofern war unsere Schule gut ausgestattet. Den organisatorischen Teil übernimmt der Verein "Rapunzel Kinderhaus", mit dem wir schon seit vielen Jahren zusammen arbeiten. Für die Hausaufgabenbetreuung der Kinder, die ich für sehr wichtig erachte, haben wir vier Lehrer eingesetzt, die dann weniger Vormittagsunterricht haben.


BBB: Welche Vorteile bietet eine OGS?
Ehrke-Buse: Die OGS ist eine Kombination aus Lernen und Leben. Die Kinder können in der Gemeinschaft ohne Verabredungen zusammen spielen oder Sport treiben. Die qualifizierte Hausaufgabenbetreuung ist gleichzeitig eine Förderung der Kinder. Es gibt eine viel engere Verzahnung vormittags und nachmittags. Die Kinder erleben ganz andere Situationen und knüpfen andere Kontakte. Sie werden in unterschiedlichen Hausaufgabengruppen betreut und wollen danach spielen und unseren Schulhof mit den vielen Möglichkeiten wie Fischerhütte, Tischtennisplatte, Klettergerüst oder die Pausenspielgeräte nutzen. Das können sie alles.
 
BBB: Inwieweit ändert sich durch die OGS der schulische Alltag?
Ehrke-Buse: Am Alltag ändert sich nicht so viel. Aber wir haben feststellen können, dass sich die schulischen Leistungen der Kinder bessern. Die Hausaufgabenbetreuung tut den Kindern gut. Sie leben auf, ihre sprachlichen Fähigkeiten entwickeln sich positiv vor allem bei Kindern mit Migrationshintergrund.
 
BBB: Wie viele Kinder werden in der OGS betreut?
Ehrke-Buse: Derzeit knapp dreißig Kinder. Wir haben an der Astrid-Lindgren-Schule 215 Schülerinnen und Schüler. Es gibt aber auch bereits Betreuungsangebote bis 13.15 Uhr, die von bis zu fünfzig Schülern genutzt werden. Also nimmt etwa ein Drittel aller Schüler eine Betreuung in Anspruch. Es wäre begrüßenswert, wenn es noch mehr würden.
 
Zur Person
 
Ulla Ehrke-Buse ist seit 31 Jahren im Schuldienst und seit 1996 als Schulleiterin an der Astrid-Lindgren-Grundschule am Rodderweg tätig. Die 52-Jährige ist verantwortlich für eine zweizügige Schule mit 215 Schülerinnen und ein 12-köpfiges Kollegium aus elf Lehrerinnen und einem Lehrer. Der Unterricht findet jahrgangsübergreifend statt, so dass die 1. und 2. sowie die 3. und 4. Klasse zusammengefasst sind.
 
Die verheiratete Mutter von vier Kindern mag ihre Schule wegen der schönen Lage im Grünen, dem engagierten Kollegium und anderen Mitarbeitern, der aktiven Eltern und wegen der Kinder sowieso. "Ich arbeite sehr gerne mit Kindern, ich mag ihre Lernfreude, ihre Offenheit, ihr Ideenreichtum und ihre Wissbegierigkeit", sagt Ulla Ehrke-Buse. Sie bevorzugt die Tätigkeit an Grundschulen, "weil es da noch mehr pädagogische Möglichkeiten gibt als an weiterführenden Schulen".
 

 

 

Kurz vor Eröffnung der Wechselausstellung "In Augenhöhe: Paul Klee - Frühe Werke im Blick auf Max Ernst" gab es eine großartige Überraschung für das Max Ernst Museum. Die renommierte Galerie Cazeau-Béraudière aus Paris schenkte als Hommage an Prof. Werner Spies der Stiftung Max Ernst ein bedeutendes Selbstbildnis des Künstlers aus den dreißiger Jahren.
 
Das Werk (Öl auf Leinwand), metamorphatisch anmutend, im Profil, stammt aus dem Jahr 1934. Die beiden Galeristen Philippe Cazeau und Jacques de la Béraudière waren anwesend als das Bild im Beisein von Prof. Werner Spies, Vorsitzender des Stiftungsrates, und Dr. Jürgen Wilhelm, Vorsitzender des Vorstandes der Stiftung, offiziell übergeben wurde. Prof. Werner Spies verglich diese Schenkung mit einer Art Nest, in der das erste Ei gelegt worden sei, dem durchaus weitere folgen können.
 
Anlässlich der neuen Paul-Klee-Wechselausstellung erschien im Dumont Verlag der von Dr. Achim Sommer herausgegebene Bildband "In Augenhöhe: Paul Klee - Frühe Werke im Blick auf Max Ernst".
 

 

 

Nach dem großen Erfolg seines 2004 erschienenen Bildbandes über das Schloss Augustusburg legt Hans J. Rothkamp nun einen neuen Bildband zur Brühler Geschichte vor. Auf 128 reich illustrierten Seiten präsentiert er 212 historische Aufnahmen aus Betrieben, Geschäften und Gaststätten sowie aus den Straßen der Stadt Brühl. Die Aufnahmen aus dem Zeitraum zwischen 1910 und 1960 stammen aus dem umfangreichen Archiv der beiden Brühler Fotografen Fritz und Freddy Neff. Das Buch ermöglicht dem Leser nicht nur einen Streifzug durch die Stadt in längst vergangenen Jahrzehnten, sondern auch so manchen Blick hinter die Fassaden der Stadt. Ob Brauerei oder Brikettfabriken, unvergessene Kneipe oder das Brühler Kaufhaus in den Wirtschaftswunderjahren: Dieses öffentliche Fotoalbum weckt Erinnerungen, lädt ein zum Neu- und Wiederentdecken - und nicht zuletzt wird sich so mancher Brühler auf den Fotos wiederfinden.
 
Hans J. Rothkamp, geboren 1950 in Brühl, Chevalier eines französischen Ordens Ehrenkurator und Ritter in einer Ritterschaft, ist ein profunder Kenner der Geschichte seiner Heimatstadt. Neben seiner Tätigkeit als Technischer Angestellte und freier Journalist sammelt der gelernte Uhrmacher und Augenoptiker regionalhistorische Dokumente und Ausstellungsstücke und konnte ein umfassendes privates Archiv aufbauen. Mit zahlreichen Artikeln, Ausstellungen und Buchbeiträgen zu heimatkundlichen Themen machte er sich einen Namen, und durch die Reparatur der Schlossuhr des Brühler Schlosses sowie durch die Sanierung von Wegkreuzen und Denkmälern in Hürth trug Rothkamp auch aktiv zum Erhalt historischer Zeugnisse bei. Sein Buch "Alt-Brühler Unternehmen und Geschäfte ist im Sutton Verlag erschienen und zum Preis von 17,90 Euro erhältlich.
 

 

 

(bm) Die "Nachtwache im Advent" findet in diesem Jahr am 3. Adventssonntag (17. Dezember) von 21 bis 22 Uhr in St. Margareta statt. In der von stimmungsvollem Kerzenschein beleuchteten Kirche musizieren Sandra Schumacher/Oboe und Marielle Schmidt/Orgel. Sandra Schumacher, 1984 in Brühl geboren, besuchte das St.-Ursula-Gymnasium. Zur Zeit studiert sie Oboe in Stuttgart, hat aber auch schon eine Aushilfsstelle als Solo-Oboistin an der Oper in Karlsruhe. Beide Künstlerinnen werden vom Deutschen Musikrat in der "Bundessauswahl junger Künstler" gefördert. Der Eintritt zur Nachtwache kostet: 5 Euro/ermäßigt 3 Euro.
 

 

 

Erstmalig nutzt die Verwaltung Schloss Brühl die großen Glastüren zum Vestibül von Schloss Augustusburg in der Winterpause zur Präsentation einer kleinen Ausstellung. Wie im Schaufenster werden Miniatur-Museen aus dem Koffer gezeigt, die von Studierenden des Faches Kunst an der Universität Paderborn hergestellt wurden.
 
So gibt es für die Schlösser Augustusburg und Falkenlust in Brühl vier Schatzkisten. Mit Hilfe zahlreicher interessanter und ungewöhnlicher Gegenstände bringen die Schatzkisten als transportables Medium Schülerinnen und Schülern der Primarstufe die Epoche des Rokoko näher. Eine besonders sinnenreiche Erfahrung bietet ein Picknick-Koffer mit einem Porzellan-Service für den Kakaogenuss im Stil der Zeit.
 
Auch die alte Technik der Fliesenherstellung und -bemalung - so wie sie in Schloss Falkenlust noch heute eindrucksvoll zu sehen ist - wird in einem weiteren Koffer behandelt. Die Präsentation wird bis Ende Januar hinter den großen Glastüren zum Vestibül von Schloss Augustusburg von außen anzuschauen sein. Dabei sind auch Koffer und Kisten zu sehen, die für andere Welterbestätten hergestellt wurden.
 

 

 

Wer Bands sehen will, die nicht ausgelutscht, eingestaubt oder kopiert klingen, ist am 16. Dezember um 20 Uhr im Brühler Jugendzentrum eL FOUR an der Liblarer Straße genau an der richtigen Adresse. In Kooperation mit der Konzertgruppe Unterhaltung 500 veranstaltet das Juze sein diesjährig letztes Konzert. So bringen zum Beispiel die Jungs von "Amen 81" mit ihrem crustigen Hardcore-Punk die Stimmung auf jedem Konzert zum Kochen. Wer Bands wie Turbostaat oder die frühen Muffpotter mag, sollte beim Namen "Aggra Makabra" hellhörig werden. Die fünf Jungs aus dem Norden spielen flotten, emotionalen deutschsprachigen Punk. "Nein Nein Nein" aus Mönchengladbach haben in kürzester Zeit für viel Wirbel in Punk- und Hardcoredeutschland gesorgt. Es gibt hier keinen Deutschpunk und vor allem keinen Punkrock, sondern Punk! Der Eintritt beträgt 5 Euro. Weitere Infos unter: www.jugendzentrum.bruehl.de.
 

 

 

Unter dem Titel "Jetz weede ahl Krätzcher geresse" hat die Kreissparkasse Köln die neueste Ausgabe der "Kölsche Evergreens" (Folge 32) herausgebracht. Insgesamt 18 Originalaufnahmen (u.a. Willi Ostermann, August Batzem, Gerhard Ebeler) aus den Jahren 1909 bis 1942 bringt die neue CD zu Gehör. Über die Grenzen von Köln hinaus finden die seit 1973 erscheinenden "Kölsche Evergreens" der KSK reges Interesse. Bislang wurden mehr als 600 Titel. veröffentlicht. Die CD ist nicht im Handel erhältlich.
 

 

 

1845 wurde in Bonn das von Ernst Julius Hähnel (1811-1891) entworfene Beethoven-Denkmal eingeweiht. Das musikalische Werk des gebürtigen Bonner Ludwig van Beethoven (1770-1827) gehörte zu den Konstanten im Kulturleben der Stadt.
 
Über eine Aufführung des ,Fidelio' im Stadttheater wurde 1913 in einer Besprechung vermerkt: "Die Oper, die wir hier in Bonn jährlich fast zu hören Gelegenheit haben, erfreute sich auch gestern wieder eines lebhaften Beifalls." Und eine kurze Ankündigung im ,Volksmund', die ebenfalls 1913 erschien, informierte mit ehrfurchtsvollem Ton vor dem Genie über eine Neuerscheinung: "Das neueste Heft der populären Musik-Zeitschrift ,Musik für Alle' bringt das einzige Bühnenwerk, das uns Beethoven hinterlassen hat, den ,Fidelio'. Kein anderer konnte den Stoff, der dieser Oper zu Grunde liegt, keuscher und reiner erfassen, als Beethoven, der deutscheste aller Tondichter. Er hat uns in diesem Werke das Hohelied der Gattenliebe geschaffen. - Das vorliegende Heft gibt die schönsten und melodienreichs- ten Szenen in leicht spielbarem Klaviertext wieder."
 
Der Sockel des Bonner Standbildes von Beethoven zeigt auf vier bronzenen Hochreliefs weibliche Figuren. Während auf der Vorderseite die auf einer Sphinx sitzende und Leier spielende Figur die Phantasie darstellt und die schwebende, von vier Genien umgebene Frauengestalt auf der Rückseite die Symphonie verkörpert, personifizieren die beiden weiblichen Figuren auf den Seitenflächen die dramatische sowie die geistliche Musik. Das Sockelrelief mit der Orgel spielenden Cäcilie wurde ein Jahr nach der Einweihung des Denkmals in der französischen Wochenschrift ,Le magasin pittoresque' reproduziert. Ab Ende der zwanziger Jahre verwendete Max Ernst Holzstiche aus dieser populärwissenschaftlichen Zeitschrift als Materialfundus für seine Collagenromane, ob er jedoch diese Abbildung bereits 1923 kannte und als Vorlage für eine gemalte Collage nutzte, ist nicht zu entscheiden. Das Original auf dem Bonner Münsterplatz dürfte ihm jedoch aus seiner Studienzeit bekannt gewesen sein. Dr. Ludger Derenthal, Mitglied im Beirat der Max Ernst Gesellschaft, wies bereits vor knapp 20 Jahren auf die Motivverwandtschaft zwischen Sockelrelief und Gemälde hin.
 
"Die heilige Cäcilie"
 
1923, ein Jahrzehnt nach dem Studium und in der Inkubationsphase des Surrealismus, variierte Max Ernst dieses Relief des Beethoven-Denkmals. Nachdem er 1922 Köln verlassen hatte, entstand 1923 in Paris sein großformatiges Ölgemälde "Die heilige Cäcilie (Das unsichtbare Klavier)". Fast vollständig umgibt hier Mauerwerk eine Frau, von der nur der Kopf, das Profil des Körpers, die Arme und ein Fuß zu sehen sind. Die Frau spielt an einer unsichtbaren Klaviatur, und durch die Geste ihrer Hände wird ein abgebrochenes Wandstück, das rechts neben ihr leicht nach hinten versetzt zu sehen ist, in eine Orgel uminterpretiert. Dargestellt ist die Märtyrerin aus frühchristlicher Zeit, die seit dem 15. Jahrhundert als Schutzpatronin der Musik, besonders der religiösen Musik gilt. Der französische Name ,Cécile' der Heiligen kann wortspielerisch mit dem Begriff ,cécité' (Blindheit) assoziiert werden, eine Bedeutung, die vermutlich mit zur Wahl der Heiligen als Bildsujet beigetragen hat. Der gefangenen und physisch blinden Figur stellt Max Ernst die schöpferische Tätigkeit, die innere Imagination und den Blick der Phantasie gegenüber. Die nach rechts gerichtete Profilansicht und die geschlossenen Augen auf dem Gemälde lassen sich mit der Darstellung des Reliefs vergleichen, wobei auch das Gesicht der Bonner Cäcilie teilweise verdeckt ist. Durch den collagenartigen, kombinatorischen Arbeitsprozess, der unterschiedliche Vorbilder fragmentiert und neu zusammensetzt, greift Max Ernst indirekt und subversiv den Denkmalskult an, um die Bruchstücke seines Bildersturms in den Dienst des Surrealismus zu stellen.
 

 

 

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