Jahrgang 2006
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(tg) Im Jahre 1963 wurde Gabriele Vorbrodt in Magdeburg geboren. Sie wuchs mit vier Geschwistern in einer Großfamilie auf und studierte nach ihrem Schulabschluss an der Fachschule in Magdeburg Pädagogik. Danach arbeitete sie eine Zeit lang als Erzieherin an einem Sportinternat, orientierte sich dann jedoch um und nahm erneut ein Studium auf, das der Betriebswirtschaftslehre. 1987 stellte sie einen Ausreiseantrag, nach einem missglückten Fluchtversuch saß sie sogar vier Wochen in der Tschechoslowakei im Gefängnis. Im November 1989 schließlich kam sie in den Westen und später über Umwege nach Brühl.
 

Hier eröffnete sie 1997 zusammen mit Gabriele Ulke in der Belvedere-Passage den Secondhandladen Le Flair“. Vor drei Jahren jedoch wollte sich Gabriele Vorbrodt mehr Zeit für ihre 1994 geborene Tochter Lisa nehmen und sattelte abermals um. Sie beschloss, sich ihrer zweiten Leidenschaft, der Malerei, zu widmen und begann ein berufsbegleitendes Studium am Institut für bildende Kunst und Kunsttherapie in Bochum. Zwei Sachen haben mich in meinem Leben besonders interessiert“, erzählt Gabriele Vorbrodt. Das Tanzen und die Malerei.“ In der DDR hatte sie die sehr erfolgreiche Tanzgruppe Face“ geleitet bis ihr dies wegen ihres politischen Auftretens untersagt wurde. Jetzt tanzt sie mit aller Hingabe Tango. Genauso intensiv hat sich die Autodidaktin nun der Malerei verschworen. In der Malerei gehe ich auf“, sagt sie. Für sie ist ein Bild nur die Sequenz eines Augenblicks. In ihren zumeist großformatigen Bildern steckt Tiefe und Bewegung. Die Geschichte kann weiter gesponnen werden. Es gibt viele Farbüberlagerungen, die Konturen verwischen. Gabriele Vorbrodt arbeitet vor allem mit warmen Farben, Gelb- und Rottönen.
 
Seit einigen Wochen gibt sie in ihrem offenen Atelier“ (Kaiserstraße 73a) Malkurse. Ich will nicht nur das reine Handwerk vermitteln, sondern die eigene Kreativität fördern. Ich gebe keine Bildidee vor, eher spielerische Übungen. Die Leute sollen Spaß haben und eigene Ausdrucksmittel finden.“ Davon fühlen sich vor allem Frauen im Alter um die vierzig Jahre angesprochen. Weitere Informationen gibt es unter www.OffenesAtelierBruehl.de. Seit dem 11. April sind übrigens Bilder von Gabriele Vorbrodt im Restaurant Cher’s in Hemmerich zu sehen. Und am 9. Mai findet im Atelier ihr erster Kunst-Quasselsalon mit einer Bücherlesung statt.
 


 

Ich lebe und arbeite in Brühl seit ....
1997. Mit der Eröffnung meines Geschäfts Le Flair“ bin ich dann auch hierher nach Kierberg gezogen.

 

Am besten gefällt mir an Brühl, ....
dass hier für mich in schwierigen Situationen immer wieder die Türen aufgegangen sind und mir Hände gereicht wurden.

 

In Brühl vermisse ich ....
ein bisschen mehr Innenstadtleben und Flair. Es fehlen junge Leute, es fehlen Szenekneipen und Einkaufsmöglichkeiten für die 16- bis 30-Jährigen. Es fehlt etwas Schrilles oder Schräges.

 

Mein Lieblingsplatz in Brühl ist ....
mein Balkon mit den Blumen bei Sonne.

 

Wenn ich in Brühl ausgehe, zieht es mich ins ....
ZOOM-Kino und danach in eine Weinstube.

 

Am Brühler Vereinsleben beteilige ich mich aktiv ....
gar nicht.

 

Von der Kommunalpolitik erwarte ich ....
eine Belebung der Stadt und Angebote für junge Leute.

 

Meine Einstellung zur Kirche ist ....
Ich gehöre grundsätzlich keiner Konfession an, obwohl ich mich durchaus als spirituellen Menschen bezeichne.

 

An den tollen Tagen findet man mich ....
beim Tango in Köln, Wuppertal, Bonn, Amsterdam oder sonstwo.

 

Leuten, die Brühl nicht kennen, beschreibe ich die Stadt als ....
eine Kleinstadt mit den Vor- und Nachteilen so einer Kleinstadt. Brühl ist ruhig und manchmal scheint mir, dass hier die Uhren etwas langsamer gehen als anderswo.

 

Am besten abschalten kann ich beim ....
Malen und beim Tangotanzen.

 

Das letzte Mal so richtig geärgert habe ich mich, ....
als man die Bäume vor dem Kaufhof abgesägt hat.

 

Mein letzter Kinofilm war ....
mit meiner Tochter Walk the Line“, ein super Film, der auch meiner Tochter gut gefallen hat. Ich finde es faszinierend, wenn Menschen ihre Leidenschaft leben und dadurch bereit sind, auch durch die Hölle zu gehen.

 

Mein letztes Buch war ....
Veronika beschließt zu sterben“ von Paulo Coelho, ein sehr bewegendes Buch.

 

Die Ergebnisse des 1. FC Köln interessieren mich ....
so gar nicht.

 

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