Jahrgang 2007
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Liebe Leser,
 
wenn man, so wie wir schon seit vielen Jahren, Monat für Monat ein Kulturmagazin herausgibt, ist man so Einiges gewohnt. Doch einmalig ist der Vorgang, der sich am vorletzten Freitag im März ereignete. Erst flatterte uns ein Fax des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) ins Haus, kurz darauf folgte dem bereits die offizielle Antwort der Stadt Brühl. Was war passiert? Der LVR hatte der Presse mitgeteilt, dass er nicht, wie ursprünglich vorgesehen, zum 1. April die Trägerschaft des Max Ernst Museums übernehmen wolle. Grund dafür sei, dass die Stadt Brühl umfangreiche Änderungen am Übernahmevertrag verlangt habe. „Das betrachten wir als unfreundlichen Akt der Stadt Brühl“, erklärte der LVR-Vorsitzende Dr. Jürgen Wilhelm, der auch von „Tricksereien und Verzögerungstaktiken“ der Brühler sprach. Dennoch sei der LVR an der Übernahme weiterhin interessiert.
 
Die Antwort der Stadtverwaltung folgte prompt. Die Erklärung des LVR gebe ihr „Rätsel auf“ Bürgermeister Michael Kreuzberg: „Bei den Modifizierungsvorschlägen handelt es sich nicht um substanzielle, sinnentstellende Veränderungen des Vertrages.“ Ferner: „Anscheinend ist das ehrgeizige Ziel, das Max Ernst Museum zum 1. April 2007 übernehmen zu können, im Hause des LVR unterschätzt worden.“
 
Da fragen wir uns doch: Reden so zwei Partner miteinander, die das gemeinsame Ziel verfolgen, das Max Ernst Museum professionell führen zu wollen? Es wäre doch sehr zu wünschen, dass diese Kleinstadtposse geräuschlos beendet wird und das Museum endlich für positive Schlagzeilen sorgt, wie zuletzt mit der wunderbaren Klee-Ausstellung. Wir haben genug gehört von feuchten Wänden, entlassenen Direktorinnen, Prozessen, Terminverschiebungen und finanziellen Belastungen.
 
Themenwechsel: Dass man eine Sache gut macht, merkt man häufig dann, wenn man kopiert wird. Die Einen kupfern unseren Fragebogen ab, die Anderen unsere Umfrage. Neu ist jedoch, dass nicht nur die Umfrage, sondern auch gleich das Thema übernommen wird. Aber wir sehen es positiv: Ist doch prima, wenn wir den Anderen immer einen Schritt voraus sind.
 
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen viel Spaß mit der Lektüre dieser Ausgabe sowie ein frohes Osterfest.
 
Ihr Team vom Brühler Bilderbogen
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