Jahrgang 2008
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Verlagssonderveröffentlichung

In den letzten Tagen kamen wir auf der Kölnstraße mit einem Passanten ins Gespräch, der von auswärts kam und nach einem Museumsbesuch zufällig auf der Kölnstraße flanierte. Nachdem wir ihm den Weg zum Geburtshaus von Max Ernst erklärt hatten, schwärmte er von dem Flair der vielen kleinen Geschäfte auf der Kölnstraße. Er sprach von einer „Einkaufstraße mit Allee“, die es in seiner Stadt leider nicht gibt. Nachdem er frohen Mutes von dannen zog, um die Brühler Innenstadt zu entdecken, blickten wir uns verwundert um: „Allee?!“ Und tatsächlich: Hier auf der Kölnstraße gibt es Bäume und scheinbar werden diese nur von unternehmungslustigen Touristen wahrgenommen.

Was sieht und hört dagegen der Brühler Bürger? Natürlich erst einmal nur Schlechtes. Offenkundig wird seit Jahren von vielen Seiten her der unausweichliche Niedergang der Straße prophezeit. Ist die Kölnstraße, eine der wichtigsten Einkaufsstraßen in Brühl noch zu retten? Wir meinen: Ja, aber...!

Diese Straße wird in Zukunft vielleicht „ihr Gesicht“ verändern und einen Wandel erleben, aber sie wird immer das sein, was sie einmal war: eine der wichtigsten Straßen in der Brühler Innenstadt, die mit dem Markt verbunden ist.

Die Gunst des Kunden

Sicher hat die gesamte Kölnstraße durch die Giesler-Galerie Einbußen in der Publikumsfrequenz hinnehmen müssen, aber muss man sich damit jetzt die nächsten Jahre zwangsläufig abfinden? Gibt es dafür keine Problemlösung oder eine Vision, die langfristige Entwicklungen berücksichtigt? Es ist offensichtlich, dass sich die Einzelhändler der Kölnstraße doppelt soviel anstrengen müssen, um die Gunst des Kunden zu gewinnen. Und die Praxis zeigt, dass dies auch zum Teil bestens funktioniert und es durchaus vielfältigen, attraktiven und erfolgreichen Einzelhandel auf der Kölnstraße gibt. Mit Recht fordern deshalb diese Einzelhändler Problemlösungen von Verantwortlichen der Stadt hinsichtlich des Verkehrs, der Parkmöglichkeiten und der Anbindung an die touristischen Sehenswürdigkeiten. Die Stadtpolitik muss dafür in absehbarer Zeit Konzepte und intelligente Lösungsansätze anbieten, denn schließlich steht der Wahlkampf vor der Tür. Auch in Brühl wohnende Einzelhändler sind bekanntlich Wähler.

 

Keine Zeit für Experimente

Aber es gibt auch Probleme, die kann auch die Politik nicht lösen. In der Brühler Innenstadt werden im Vergleich zu anderen vergleichbaren Städten hohe Mieten für Ladenlokale gefordert, wobei der Markt in Brühl die absolute Spitzenposition einnimmt. Das schreckt besonders junge Einzelhändler davon ab, sich mit ihrer Geschäftsidee in einem eigenen kleinen Laden selbständig zu machen. Es ist erkennbar, dass einige Eigentümer bezüglich der Ladenmiete spekulieren, hoch pokern und langfristigen Leerstand in Kauf nehmen. Die Gier nach hoher Rendite in kürzester Zeit ohne in das Objekt zu investieren (Modernisierung, Sanierung) bescherte Brühl die Flut der Geschäfte, die man in der Innenstadt eigentlich gar nicht haben wollte. Um es einmal klar auszusprechen: Diese Eigentümer handeln unverantwortlich gegenüber der Stadt und schließlich auch gegenüber sich selbst, denn mit dieser Einstellung wirtschaften sie nicht nur Straßenzüge, sondern langfristig auch ihr eigenes Objekt herunter. Das eine Straße, wie etwa die Ehrenstraße in Köln wie ein Phönix aus der Asche steigen konnte, ist bekannt. Aber das dauert dann auch ’mal 20 Jahre. Die Mieten fielen damals so dramatisch in den Keller, dass sich eine völlig neue Form von attraktivem Einzelhandel bilden konnte. Soweit sollte es in Brühl nicht kommen, denn unsere Stadt hat in Bezug auf die Gesamtsituation Einzelhandel keine Zeit für Experimente oder konzeptlosen Aktionismus. Was heutzutage in Brühl versäumt wird, stärkt die Wirtschaft unserer Nachbarstädte in direkter Umgebung. Ziel muss es daher sein, die Mieten an die gegenwärtige Situation anzupassen und engagierten Jungunternehmern eine Chance zu bieten, die Brühler Innenstadt mit ihrer Geschäftsidee zu bereichern.

Schöne Weihnachtsbeleuchtung

Zurück auf die Kölnstraße und den Markt: Wenn Politik, Eigentümer und Einzelhändler einen runden Tisch finden, an dem intelligente Problemlösungen für den Verkehr, die Parkplätze oder Mieten entwickelt werden könnten, wären die Zukunftsaussichten für die „Einkaufsstraße mit Allee“ gar nicht einmal schlecht. Ein bis zwei neue „Publikumsmagneten“ in zeitgemäß-modernisierten Geschäften auf der Kölnstraße würden auch neue Kundenströme locken. Derweil sollten sich die Brühler BürgerInnen an der stimmungsvollen und heutzutage nicht überall selbstverständlichen Weihnachtsbeleuchtung während eines Einkaufsbummels auf der Kölnstraße erfreuen und die engagierte und kompetente Beratung des ansässigen Fachhandels kennenlernen. Auf den nächsten Seiten können sich die LeserInnen ein Bild davon machen, wie attraktiv und vielfältig der Einzelhandel dort ist. Hier gibt es jede Menge Geschenkideen für ein stimmungsvolles Weihnachtsfest.

 

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