Jahrgang 2008
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Der zuständige Regionalrat hat kürzlich beschlossen, dass das Phantasialand in einem ersten Schritt 16 Hektar zusätzliche Fläche bekommen soll. Diese befindet sich im Ville-Wald, westlich des Freizeitparks parallel zur Landstraße 194. In einem zweiten Schritt soll das Phantasialand eventuell noch weitere 14 Hektar erhalten. Hierfür muss noch ein Konzept entwickelt werden. Wenn nun das Wirtschaftsministerium des Landes NRW sowie der Landtag zustimmt, können die Erweiterungsarbeiten beginnen. Wir haben uns in der Stadt umgehört und die Bürger nach ihrer Meinung zum Ausbau des Phantasialandes befragt.


Hans-Peter Frienen:

Das Phantasialand ist ein wichtiger Wirtschafts- faktor für Brühl. Man muss abwägen zwischen ökönomischen und ökologischen Interessen. Ich glaube, dass die ökonomischen Gesichtspunkte schwerer wiegen. Und bei dem Wald handelt es sich ja meines Wissens um einen recht jungen Wald. Ich halte den Pappelwald für nicht so erhaltenswert.

 

 

Stefan Hirschfeld mit Sohn Lars:

Ich finde es richtig, weil das Phantasialand wichtig für Brühl ist und viele Arbeitsplätze erhält und neue schafft. Wenn das Phantasialand größer wird, werden viele Leute länger dort bleiben und dann auch einen Abstecher in die Stadt machen und sich z.B. das Schloss angucken. Davon profitiert dann auch die Stadt Brühl.


 

Stefanie Kreuter und Robert Ortelbach:

Wir wollen das nicht. Da geht zu viel Natur verloren. Wir gehen da gerne spazieren. Die Ausgleichflächen kommen woanders hin. Da hat Brühl nichts von.


 

Swen Gerbartsch mit Sohn Tilo:

Prinzipiell finde ich das gut. Ich hoffe, es gibt dann auch wieder mehr Attraktionen für kleine Kinder. Derzeit ist das Phantasialand ja vor allem etwas für Kinder ab acht Jahren. Die Erweiterung sichert den Standort Brühl und die Arbeitsplätze. Und es wird an anderer Stelle rekultiviert. Wenn man andere Freizeitparks sieht, dann muss das Phantasialand erweitern, um etwas Neues bieten zu können.


Julia Schmitz und Marcel Körfer:

Wir finden es gut, wenn das Phantasialand größer wird. Solange nicht in Richtung der Anwohner erweitert wird. Dann wird der Park weitläufiger. Wenn es mehr Attraktionen gibt, werden wir häufiger hingehen.


 

Robert Pinsdorf mit Petra Greitschus:

Davon bin ich enttäuscht. Ich finde es wichtig, dass der Wald erhalten bleibt. Ich gehe da oft spazieren. Wenn der Wald verkauft wird, hat Brühl nichts davon, weil das Geld an die Landesregierung geht. Man verkauft das Tafelsilber. Ich glaube nicht, dass eine Erweiterung etwas bringt. Die Zahlen werden eher rückläufig sein. Und was die Arbeitsplätze betrifft: Das sind doch oft minderwertige Jobs nach amerikanischem Vorbild.


Franziska Gräfe:

Das war eine schwierige Entscheidung, weil man viele Aspekte abwägen musste: Naturschutz, Lärmschutz, Arbeitsplätze, die Interessen der Anwohner. Dabei sind wir in der SPD-Fraktion zum Schluss gekommen, die Erweiterung zu befürworten. Brühl besteht aus 30 Prozent Waldfläche und hat damit weit mehr Wald als der Durchschnitt im Erftkreis. Unser Ziel ist es, Ausgleichflächen in Brühl zu schaffen, aber das wird wohl nur teilweise gelingen. Wichtig war jetzt aber, dass nach sieben Jahren eine Entscheidung gefällt wurde.


Eine Umfrage von Tobias Gonscherowski, Fotos: Bernhard Münch

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