Jahrgang 2008
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„Der Qualitätsstandard ist sehr hoch”

Bereits zum zwölften Mal finden in diesem Jahr die „Internationalen FigurenTheaterTage“ in Brühl statt. Vom 16. bis 28. Oktober gastieren im Rahmen dieser außergewöhnlichen Theaterreihe zehn renommierte Puppentheater in der Schlossstadt, die in der Galerie am Schloss und im Kapitelsaal des Rathauses ihre Stücke und Programme aufführen werden. Die FigurenTheaterTage gehen auf eine Idee der langjährigen Kulturamtsmitarbeiterin Brigitte Müller zurück, die im Jahr 1986 die erste Veranstaltungsreihe dieser Art organisierte. Seitdem wird alle zwei Jahre eine besondere Atmosphäre auf die Bühne gezaubert.

Nachdem Brigitte Müller 1995 in den Ruhestand verabschiedet wurde, übernahm Dietmar Druckrey zunächst den Posten des stellvertretenden Kulturamtsleiter. Später wurde der 53-jährige ehemalige Leiter des Jugendzentrums Abteilungsleiter Veranstaltungsmanagement. Zusammen mit Christiane Petersen, Elena Kuntze und Julia Frankenfeld hat Dietmar Druckrey auch in diesem Jahr wieder ein hochkarätiges, abwechslungsreiches Programm für die FigurenTheaterTage auf die Beine gestellt, das Stoffe der Weltliteratur, modern umgesetzte Märchen sowie auch Comedy „der anderen Art“ umfasst. Wir haben uns mit Dietmar Druckrey unterhalten.


BBB: Was ist das Besondere an den Internationalen FigurenTheaterTagen?
Dietmar Druckrey: Die Festivalreihe hat einen überragenden Ruf und ist die einzige ihrer Art im Süden Nordrhein-Westfalens. So etwas gibt es weder in Köln noch in Bonn. Wir bieten zehn Veranstaltungen an zwölf Tagen. Das Festival ist ein Angebot vor allem für drei Zielgruppen. Vormittags sprechen wir vor allem die jüngeren Zuschauer aus dem vorschulischen Bereich und den Grundschulen an. Die Veranstaltungen um 17 Uhr richten sich an Familien und Senioren und die Aufführungen im Kapitelsaal wenden sich dem Thema Musik zu. Wir haben traditionell-klassische Darbietungen ebenso im Programm wie die neuesten Trends, die an den führenden Hochschulen in Stuttgart und Berlin gelehrt werden.

BBB: Worauf dürfen sich die Zuschauer besonders freuen?
Druckrey:
Wir haben eine bunte Mischung und auch einige schräge Sachen dabei. Besonders die Zielgruppe Ü16 dürfte sich für René Marik interessieren, der im Internet bei Youtube schon Kult ist. Sein Programm „Autsch! Ein Abend für die Liebe“ ist eines der Highlights für alle Comedy- und Kabarettfans. Auch Josef Pretterers „So ein Kreuz“ geht in die Richtung, eine göttliche Tragikomödie, eine Kabarettprogramm mit dem Hausmeister des Universums.

BBB: Es wurde ja früher bemängelt, dass keine Brühler Puppenspieler im Rahmen es Festivals berücksichtigt werden. Woran liegt das?
Druckrey:
Wir haben Künstler aus Deutschland, Österreich und Belgien, die alle deutsch-sprachige Stücke zeigen. Wir haben die Spitzenleute der deutschen Figurentheaterszene, die Elite in Brühl. Das ist auch unser Anspruch. Der Qualitätsstandard ist sehr hoch und gilt für alle. Wenn Brühler Puppenspieler diese Kriterien erfüllen, nehmen wir sie gerne ins Programm auf. Ansonsten haben wir Brühler Puppenspielern wie dem 3-T-Theater auch gerne in andere Veranstaltungsreihen eingebunden. Das 3-T-Theater tritt noch im Winter mit einem Weihnachtsprogramm in Brühl auf.

BBB: Neben den Aufführungen gibt es auch die begleitende Ausstellung „Mit zwei Händen und viel Herz“. Welche Exponate werden präsentiert?
Druckrey:
Parallel zum Festival gibt es auch eine wunderbare Puppenausstellung, die in der Hauptgeschäftsstelle der Kreissparkasse am Markt gezeigt wird. Während der Öffnungszeiten werden zahlreiche handgearbeitete Figuren und Handpuppen sowie Schriften, Bücher und Puppenspielplakate aus dem Fundus der bekannten Sammler Gerd J. Pohl und Heide Hamann zu sehen sein.

BBB: Inwieweit muss im Veranstaltungsmanagement angesichts klammer öffentlicher Kassen gespart werden?
Druckrey:
Wir arbeiten schon seit langem sehr kostenbewusst und schließen mit den Künstlern oft Verträge ab, die an die Besucherzahlen gekoppelt sind. Wir haben den Auftrag, der Bevölkerung z.B. sowohl einen Chansonabend in schöner Atmosphäre als auch einen Star wie Guido Cantz zu präsentieren. Wir bieten also nicht nur Mainstreamveranstaltungen an, sondern auch Spartenprogramme. Der Zuschussbedarf der Stadt Brühl für die FigurenTheaterTage beträgt dank einiger nicht unerheblicher Mittel unserer Sponsoren maximal 10.000 Euro.



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