Wird die Sehnsucht nach dem idealen Ort nicht nur von der heutigen Tourismusindustrie, sondern auch vom Ausstellungstourismus der Museen definiert? Und überlebt im Zeitalter des Reisens und der Mobilität der alte arkadische Traum in den Souvenirs der Andenkenläden und Museumsshops als Kuscheltier und Ansichtskarte?
Diesen Fragen geht Gunhild Söhn mit der Doppelbödigkeit realer und simulierter Aneignung auf den Grund. In ihrer Zwitterrolle als Künstlerin und Sammlerin reflektiert sie die kontextuellen Bedingungen der Entstehung von Kunst vor ständig schwankendem Horizont, um sie in immer neue Zusammenhänge zu rücken: Vielleicht kündet ja der in einem aufblasbaren Pool installierte Zimmerspringbrunnen – angesichts von Globalisierung und Klimakatastrophe – viel eher vom Ende des Reisens und steht als visionäre Metapher für den Rückzug ins Private? Die Ausstellung ist mittwochs bis sonntags von 16 bis 18 Uhr zu sehen.