Die Stadtverordnetenversammlung griff diesen Vorschlag auf, bewilligte im Februar 1919 für diesen Zweck 200.000 Mark und bildete für die Vergabe einen Hauptausschuß, der in vier Unterausschüsse für die Architekten, Maler, Kunstgewerbler und Bildhauer gegliedert wurde. Am 6. Mai 1919 lud die Stadtverwaltung zu einer Wahlversammlung in den Isabellensaal des Gürzenich ein, um die Unterausschüsse durch Vertrauenspersonen aus den betreffenden Künstlergruppen zu ergänzen. In Vertretung des Dezernenten Dr. Albermann leitete Baurat Bolte die Versammlung, konnte jedoch aufgrund des starken Widerstandes keine Wahl durchführen. Wortführer war der Maler Peter Abelen, der die allgemeine Unzufriedenheit über die Zusammensetzung des Hauptausschusses zum Ausdruck brachte.
Eine Woche später veröffentliche die „Rheinische Zeitung” ein Schreiben des Malers, in dem es heißt: „Wir wiederholen deshalb die mehrmals bei der Stadt gestellte Forderung, eine Kommission zu bilden, die zur Hälfte aus Künstlern, zur Hälfte aus Verwaltungsbeamten und Pressevertretern besteht. Als Vorsitzenden halten wir eine neutrale Person für geeignet, die zu gleicher Zeit die Bürgerschaft und die Stadtverwaltung vertritt und den Künstlern Kollegialität zeigt, vielleicht in der Person eines Museumsdirektors.” Die Position wurde von dem Künstler Heinrich Hoerle geteilt, dessen Zuschrift am folgenden Tag, am 14. Mai, in derselben Zeitung erschien und weitere Details vermerkte: „Dieser Ausschuß, der erst auf das wiederholte Drängen einiger Künstler bekanntgegeben wurde, setzt sich aus dreizehn Personen zusammen. Darin sind zehn städtische Angestellte, ein Kommerzienrat, ein Fabrikant und ein freier Künstler. Der Vorsitzende der Kommission, Herr Beigeordneter Albermann, Kunstdezernent der Stadt Köln, hat sehr wenig Zeit, sich mit Kunstfragen zu befassen, da in sein Dezernat auch Steuern, Schlachthof, Jagdscheine, Spiel, Sport und Müllabfuhr gehören.“
Auch die zweite, für den 19. Mai einberufene Versammlung führte zu keiner Einigung; die Maler und Kunstgewerbler lehnten eine Wahl ihrer Vertreter in einen Unterausschuß ab. Stattdessen gründeten sie an diesem Montagabend im Isa–bellensaal die „Arbeitsgemeinschaft Kölner Künstler”, die auch ABK – „Arbeitsgemeinschaft bildender Künstler Kölns” – genannt wurde. Als Vorsitzender wurde Dr. Fritz Witte, der Direktor des Kunstgewerbemuseums, gewählt und als Adresse diente ein Büro im Deichmannhaus, gegenüber dem Hauptbahnhof gelegen. Am 5. Juni konnte der „Kölner Stadt-Anzeiger” in einem Artikel über die Arbeitsgemeinschaft mitteilen, „daß die Stadt sich mit den letzten Vorschlägen für die Wahl der Kommission zur Verwaltung der 200.000 Mark einverstanden erklärt habe. Dann beschloß man durch Stimmenmehrheit, 140.000 Mark sofort zu verteilen, soweit diese Summe noch nicht verwandt wurde. Die übrigen 60.000 Mark sollen für Aufträge und Ausstellungszwecke zurückgelegt werden.“ Mit den Mitteln, die Max Ernst aus der Rücklage erhielt, entstand Ende 1919 die Mappe „FIAT MODES pereat ars”. Das Titelschild nennt die ABK als Verlag. Und eine Anzeige, die im folgenden Jahr in der Kölner Dada-Zeitschrift „die schammade” erschien, wies spöttisch auf die Finanzierung hin: „… die Blätter wurden im Auftrag der Stadt Köln gezeichnet. Es ist dies der erste uns bekannte Fall, in dem eine Stadtverwaltung als Auftraggeberin eines dadaistischen Kunstwerks dasteht. Köln marschiert demnach.“