Jahrgang 2009
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Vor langer Zeit war die Kölnstraße die wichtigste Brühler Einkaufsstraße neben dem Markt und der Uhlstraße. Hier herrschte das bunte Leben und geschäftiger Trubel. Kaum vorstellbar, dass ab Ende des 19. Jahrhunderts der kohlebefeuerte „Feurige Elias“, eine Dampflokomotive, zwecks Passagierbeförderung durch die Kölnstraße fuhr. Im zweiten Weltkrieg erlebte die Kölnstraße weniger Verluste an Menschenleben und Bausubstanz als etwa die Uhlstraße oder die Bonnstraße. So sind  sehr viele alte Häuser und Gebäude erhalten, die auch heute den besonderen Charme der Kölnstraße als Brühler Einkaufsstraße ausmachen.

Hier ist Stadtgeschichte spür- und erlebbar, denn viele Häuser stehen unter Denkmalschutz. So entwickelte sich die Kölnstraße auch in der Nachkriegszeit wieder prächtig. Wer alte Bilder der Kölnstraße betrachtet, staunt nicht schlecht über die vielen stattlichen und liebevoll dekorierten Schaufenster der Einzelhändler mit ihren imposanten Neon-Leuchtwerbungen. Mit der Errichtung der Brühler Fußgängerzone in der Innenstadt vor über 20 Jahren begannen die Probleme der Geschäftsleute auf der Kölnstraße, deren Anfang noch zur Fußgängerzone gehört, die zweite Hälfte aber weiterhin befahren wird. Nun sollte man nicht über den Sinn und Unsinn einer Fußgängerzone diskutieren, sondern vielmehr den Blick auf die damit verbundenen nötigen begleitenden Maßnahmen richten.

Leider haben damals die verantwortlichen Städteplaner, Parteien und auch der Brühler Stadtrat das zukünftige Verkehrsaufkommen, den Verkehrsfluss und den dazu nötigen Parkraum für die Kölnstraße völlig falsch eingeschätzt. Zwar wurde der Belvedere-Parkplatz erneuert und erweitert, später ein Kreisverkehr errichtet, aber eine effiziente und zukunftsorientierte Lösung für Verkehr und Parken ist aus heutiger Sicht der Einzelhändler in weite Ferne gerückt. Heute sind auf der Kölnstraße städteplanerische Visionen und Innovationen gefragt, doch gerade Visionen haben sich seitens der Stadt wohl durch den Bau der Giesler-Galerie in Brühl scheinbar völlig erschöpft. Zu Recht fragen sich die Einzelhändler der Kölnstraße, warum nicht in ihrer Nähe ein Parkhaus gebaut wird und haben dabei das heute fast überflüssig gewordene Parkhaus am Krankenhaus vor Augen. Desweiteren ist es für sie nicht einsichtig, eine Tempo-10-Zone einzurichten, an die sich noch nicht einmal die Fahrradfahrer halten.

Der befahrbare Teil der Kölnstraße birgt mit dem rasanten Parktaschen-Slalom der Autofahrer und den vielen rücksichtslosen Radfahrern ernstzunehmende Gefahrenpotenziale gerade auch für ältere Passanten. In diesem Punkt fühlen sich manche Einzelhändler, dessen Kundschaft auch aus der nahen Seniorenresidenz stammt, von der Stadt im Stich gelassen. Sie behaupten, die Stadt würde sich in der Kölnstraße nur dann blicken lassen, um auf „Knöllchenjagt“ für Falschparker zu gehen. Es scheint also ein erheblicher Diskussionsbedarf zwischen der Stadt Brühl und dem Einzelhandel auf der Kölnstraße zu geben.

 

 

 

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