Jahrgang 2009
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(tg) Für seine neueste Produktion hat sich das Kleine Theater Brühl ein Stück des australischen Drehbuchautoren Andrew Bovell ausgesucht. Unter der Regie von Andreas Schlenger zeigen die Brühler Theaterfreunde das Stück „Lantana“, das erstmals 1996 in Sydney gespielt wurde. In der Galerie am Schloss wird es an den Wochenenden 7./8. November und 14./15. November zu sehen sein, samstags um 20 Uhr, sonntags um 19 Uhr.

„Lantana ist ein seltsames Stück“, sagt Regisseur Andreas Schlenger. „Es hat Thrillerelemente, ist doppelbödig, unheimlich, aber auch komisch. Es ist Kriminalstück, das den Zuschauer dazu animiert, selbst Detektiv zu spielen. Es ist ein großes Puzzle.“ Nicht nur der Inhalt des Stücks hat seine Reize, auch der dramaturgische Aufbau stellt eine Herausforderung für das „handwerkliche Können“ des Ensembles dar. Präzise müssen sich die Schauspieler aufeinander abstimmen, da in einigen Szenen zwei Handlungen parallel auf der Bühne stattfinden und einzelne Dialogsätze in beiden Szenen identisch sind. „Lantana“ ist übrigens der Name einer Pflanze, einen hochgiftigen Busch, der die Farbe wechselt.

In dem Stück geht es um fünf Paare und ihre Beziehungen zueinander. Wir begegnen zunächst Jane, Sonja, Pete und Leon. Pete ist mit Jane verheiratet, Leon mit Sonja. Zu Beginn des Stückes sind allerdings nicht die Ehepartner zusammen, sondern Pete mit Sonja und Leon mit Jane, und zwar jeweils in einem billigen Hotelzimmer. Den geplanten Ehebruch ziehen Pete und Sonja aber schließlich doch nicht durch, anders als Leon und Jane.

Im weiteren Verlauf verknüpft sich die Geschichte der beiden unglücklichen Paare schicksalhaft mit anderen Geschichten: Eine Frau wird vermisst, und Janes Nachbar Nick scheint etwas damit zu tun zu haben. Wurde die Therapeutin Valerie in der Nacht zu seinem Opfer, als sie nach einer Autopanne auf einer einsamen Straße auf Hilfe wartete? Oder warum ist sie verschwunden?

Durch die raffinierte Art, mit der Bovell Spannung aufbaut, und durch seine außergewöhnliche Erzählweise, auch mit Dialogüberschneidungen in parallel ablaufen-den Szenen, entwickelt sich aus einem scheinbar einfachen Geschehen eine beunruhigend vielschichtige Handlung, die den Zuschauer in ihren Bann zieht. Durch clevere Verquickung der einzelnen Erzählstränge wird der Theaterbesuch zum intellektuellen Vergnügen.

 

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