Jahrgang 2011
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Als Einzelner geht man unter”

Schon seit einigen Jahren gibt es die „Arbeitsgemeinschaft Brühler Kultur“. Sie ist ein Zusammenschluss von Kultur tragenden Vereinen in der Stadt Brühl. In der Öffentlichkeit hat sich die AG noch nicht sehr viel Gehör verschaffen können. Zeit, das zu ändern. Wir haben uns mit dem 1. Vorsitzenden Dr. Rainer Panenka (vom Oratorienchor Brühl) und der 2. Vorsitzenden Leokadia Thiess (vom Brühler Theater Team) getroffen.

BBB: Welche Brühler Vereine sind in der AG Brühler Kultur vertreten?
Dr. Rainer Panenka:
Der AG Brühler Kultur gehören gegenwärtig drei Chöre, drei Theatergruppen, der Brühler Kunstverein, die IG Brühler Künstler, die Brühler Stadtführerinnen sowie der Kulturausschuss der Stadt Brühl an. Die AG wurde bereits im Jahr 2002 u.a. von Renate Schönhütte und Dr. Frank Hübner gegründet und war zunächst ein lockerer Zusammenschluss. Sie entstand im Rahmen der Zukunftskonferenz und tagte anfangs regelmäßig alle zwei bis drei Monate. 2007 kam der Wunsch auf, aus dem lockeren Zusammenschluss eine verbindlicher geregelte AG zu entwickeln. Im November 2007 wurden wir dann ein beim Amtsgericht Brühl eingetragener Verein.

BBB: Welche Ziele verfolgen Sie?
Leokadia Thiess:
Wir wollen die außergewöhnlich große Kulturvielfalt in Brühl präsentieren und die Vereine nach außen darstellen. Unser Anliegen ist, dieser Kulturvielfalt als unverzichtbarem Fundament im Brühler Stadtbild eine Plattform zu bieten und ihr als Garant für eine friedliche, tolerante und offene Stadt zu mehr Präsenz zu verhelfen. Unser Ziel war und ist es, die gemeinsamen Interessen stärker zu vertreten und sich gegenseitig zu unterstützen. Es geht z.B. darum, Termine so abzustimmen, dass nicht mehrere Vereine gleichzeitig Veranstaltungen am gleichen Tag haben. Es geht auch darum, sich in Fragen wie Brandschutzbeauftragten oder uns mit Material oder mit Handwerkern gegenseitig zu helfen. Wir haben ein Logo entwickelt, das nun auf allen Veranstaltungsplakaten zu sehen ist, und auch einen Mitgliedsausweis kreiert. Wir haben in Brühl eine sehr gute Kleinkunst- und Kulturszene. Die Vereine sind sehr engagiert und mit großer Begeisterung dabei und arbeiten professionell. Wir müssen zusammenarbeiten, als Einzelner geht man unter.

BBB: Inwieweit hat sich die AG schon den Brühlern präsentieren können?
Panenka:
Wir haben dreimal am Brühler Kaffeefestival teilgenommen, erstmals bei der Premiere im Juli 2003 im Rathaus-Innenhof. Zwei Jahre später gab es dafür den Agenda-Preis. Die AG Brühler Kultur hatte einen Infostand aufgebaut , ihre Vereine hatten sich mit Musikdarbietungen und der Aufführung von Sketchen aktiv beteiligt. Wir sind auch regelmäßig auf dem Agenda-Markt vertreten und bieten unseren Mitgliedern die Möglichkeit, sich zu präsentieren und für sich zu werben. Unsere Mitgliedsvereine finanzieren sich ja alle selbst und sind davon abhängig, dass Publikum kommt. Werbung ist ein überlebenswichtiges Element für uns. Aber die städtischen Plakatständer gibt es nicht mehr. Auch in der Brühler Innenstadt haben wir immer weniger Möglichkeiten, in den Geschäften unsere Plakate auszuhängen, weil immer mehr Ladenketten Geschäfte übernehmen und wir dort nichts aufhängen dürfen. Zum Glück hat uns die Stadt ein Fenster in der Stadtbücherei in der Carl-Schurz-Straße zur Verfügung gestellt. In dem Schaufenster hängen wir Plakate auf, Zeitungskritiken und weiteres Informationsmaterial zu unseren Mitgliedsvereinen. So haben die Mitglieder die Möglichkeit, sich einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen und auf Konzerte, Theaterabende oder Kunstausstellungen hinzuweisen. Wir wünschen uns sehr, dass das Fenster bekannter wird.

BBB: Was haben Sie als AG schon bewirken können?
Thiess:
Ein wichtiges Ziel war das Schaufenster. Außerdem freuen wir uns darüber, dass wir unter www.ag-bruehler-kultur.de mit einer Homepage im Internet vertreten sind. Wir waren daran beteiligt, dass die Stadt Brühl vor zwei Jahren die Kulturstiftung eingerichtet hat, die zum Ziel hat, in Zukunft die Kultur in Brühl finanziell zu fördern. Und wir sind sehr froh, dass die Galerie am Schloss als Veranstaltungssaal erhalten geblieben ist.

BBB: Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Panenka:
Wir wünschen, dass das Fenster in der Stadtbücherei als Informationsmöglichkeit in der Bevölkerung verstärkt Beachtung findet und so zu einer intensiveren Wahrnehmung der Vielfalt der in Brühl beheimateten Kultur beiträgt. Wir würden gerne in Zukunft eine große gemeinsame Veranstaltung machen, etwa im Rahmen eines Tages der offenen Tür. Außerdem sind generell Räumlichkeiten ein Problem. Probenräume und bezahlbare Aufführungssäle sind rar gesät in Brühl.

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