Jahrgang 2011
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(tg) Petra Lentes-Meyer wurde 1964 in Brühl geboren. Sie wuchs mitten in der Innenstadt in der Mühlenstraße auf und besuchte das St.-Ursula-Gymnasium. Schon als Kind lauschte sie gerne, auf den Stufen im familieneigenen Blumenladen sitzend, den Brühler Geschichten, die sich die Erwachsenen erzählten. „Ich habe das mit der Muttermilch aufgesogen“, lacht sie. Nach dem Abitur studierte sie in Bonn und Köln Kunstgeschichte, Geschichte und Französisch. „Als ich später Praktika in verschiedenen Museen gemacht habe, merkte ich aber, dass mir die reine Wissenschaft zu trocken ist“, fand sie heraus.


„Stattdessen sind Führungen meine Welt“, sagt Petra Lentes-Meyer. Seit über zwanzig Jahren arbeitet sie als freiberufliche Stadtführerin in Brühl und Köln. Zusammen mit ihrer Brühler Kollegin Marie-Luise Sobczak kam sie vor einigen Jahren auf die Idee, in Brühl Stadtführungen im historischen Kostüm anzubieten. Auch die übrigen Brühler Kolleginnen machten gleich begeistert mit. So wurde die Comtesse Henriette de Boissieux geboren, die imaginäre Frau des französischen Sonderbotschafters Chevalier de Boissieux, den es übrigens tatsächlich am Hofe Clemens Augusts gegeben hat.

 

Im speziell angefertigten, maßgeschneiderten Kostüm, mit einer imposanten Perücke auf dem Kopf und mit einem unüberhörbaren französischen Akzent zeigt Petra Lentes-Meyer den Besuchergruppen nicht nur die Sehenswürdigkeiten Brühls, sondern berichtet auch von den Eigenheiten des höfischen Lebens. Am 10. Juli steht ihre Führung „Festessen, Fächersprache, Flohbisse“ auf dem Programm, in der sie vom höfischen Treiben und seinen Tücken berichtet. Treffpunkt ist um 17 Uhr am Kuckuckstor, Parkeingang Schlossstraße.

Gelegentlich schlüpft Petra Lentes-Meyer auch in die Rolle des Clemens August treu ergebenen Kammerherrn Ferdinand Ignatz von Weichs, der äußerst diskret einige persönliche Geheimnisse seines Herrn preisgibt. Diese Rollenspiele machen Petra Lentes-Meyer großen Spaß. Ihre Texte schreibt sie selbst, studiert sie ein und trägt sie dann den staunenden Zuhörern vor, ganz egal ob interessierten Touristengruppen oder Brühler Schulklassen. Zum Tag des offenes Denkmals am 11. September werden die sechs Brühler Stadtführerinnen übrigens die Epoche um das zu Ende gehende 19. Jahrhundert beleuchten und wieder als historische Persönlichkeiten auftreten.


 

 

Ich lebe in Brühl seit ....
1964 und wohne mit meinem Mann und den beiden Hunden in Vochem.

Am besten gefallen mir an Brühl ....
die netten Menschen, die Überschaubarkeit, die lange, bewegte Geschichte der Stadt und die Nähe zu Köln.

In Brühl vermisse ich ....
erst mal nichts. Oder doch: das eine oder andere historische Gebäude, so beispielsweise das Belvedere, das von Clemens August als „Hubertusburg“ errichtet worden war. Leider wurde es in den Siebzigern abgerissen.

Mein Lieblingsplatz in Brühl ist ....
unser Garten. Dazu die Ville, die Kempishofstraße mit ihren Museen und die Sakristei der Schlosskirche St. Maria von den Engeln.

Wenn ich in Brühl ausgehe, zieht es mich ins ....
ZOOM-Kino oder ins Grissino.

Am Brühler Vereinsleben beteilige ich mich aktiv ....
in der Brühler Museumsgesellschaft. Außerdem trommele ich in der Brühler Sambagruppe Sambasurium.

Von der Kommunalpolitik erwarte ich, ....
dass sie den alten Spruch über dem Rathauseingang beherzigt:
„Halte Rat vor der Tat.“ Man sollte gemeinsam nach sinnvollen Lösungen suchen und dies über parteipolitisches Kalkül stellen.

Meine Einstellung zur Kirche ist ....
Kölsch-katholisch.

An den tollen Tagen findet man mich ....
Mit Sambasurium trommelnd im Närrischen Elias und den Brühler Vorortzügen, auf zahlreichen privaten Feiern und auf einer Leiter beim Kölner Rosenmontagszug.

Leuten, die Brühl nicht kennen, beschreibe ich die Stadt als ....
Stadt, die um ein Schloss und einen Park herum gebaut wurde. Kurz:die Perle des Rhein-Erftkreises.

Am besten abschalten kann ich bei ....
einem Spaziergang mit den Hunden in der Ville und bei der Gartenarbeit.

Das letzte Mal so richtig geärgert habe ich mich über ....
einen Autofahrer, der während einer Kinderführung direkt neben der Kindergruppe in der Böningergasse seinen Motor laut aufheulen ließ.

Mein letzter Kinofilm war ....
„The King’s Speech“. Ein Film, der zeigt, dass auch Könige nur Menschen sind und wie wichtig der richtige Einsatz von Sprache und Stimme ist.

Mein letztes Buch war ....
„Großmama packt aus“ von Irene Dische.

Die Ergebnisse des 1. FC Köln interessieren mich ....
deshalb, weil die Jungs immer für eine Überraschung gut sind.

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