Jahrgang 2011
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Die Winterzeit hat uns wieder. Die Uhren wurden zurückgestellt, es wird früher dunkler und in den frühen Abendstunden können einem in diesen Tagen viele Kinder über den Weg laufen. Die einen tragen Kostüme und rufen „Süßes oder Saures“. Oder sie gehen mir ihrer Laterne von Tür zu Tür und singen Martinslieder. Welchen Brauch die Brühler mehr unterstützen, welchen weniger, erfahren Sie in unserer Umfrage.

Petra und Helmut Weidenfeld:

Wir öffnen den Kindern mit der Martinslaterne die Tür. Das ist traditionell. Halloween ist doch neumodischer Kram. An Halloween haben uns schon Leute faule Eier an die Hauswand geworfen. Die nehmen das zum Anlass, um Unsinn zu machen. Da bevorzugen wir doch die Idee des Teilens. Es ist doch eine gute Sache, ärmeren Menschen etwas abzugeben.

 

 

Inge und Peter Fey:

Den Kindern mit der Martinslaterne natürlich. Wir machen den Kindern gerne die Tür auf. Aber auch die anderen bekommen ein paar Bonbons, obwohl wir da noch nicht so gut gerüstet waren. St. Martin ist auch schöner. Damit sind wir doch selbst noch aufgewachsen. Diese Tradition sollte man fortsetzen, sie gehört zu unserem Brauchtum. Wir haben aber den Eindruck, das sich das ein bisschen verschiebt, es weniger St. Martin und mehr Halloween gibt. Aber das hängt sicher auch davon ab, wo man wohnt.

 


 

Stefan Engelhardt mit Sohn Jens:

Beiden. Inzwischen veranstaltet auch die Kindertagesstätte, in die mein Sohn geht, eine Halloweenparty. Aber hauptsächlich klingeln die Kinder an St. Martin an meiner Tür. Den Martinsbrauch finde ich auch sehr gut. Wir wohnen in einem Neubaugebiet, da kommen viele Nachbarskinder vorbei. Wir müssen in Deutschland auch nicht alle amerikanischen Gewohnheiten übernehmen, das wird zu viel.

 


 

Harry Hupp:

Ich mag eher die Martinslaternen und bevorzuge die alteingesessene, schöne Tradition, die ich noch aus meiner eigenen Kindheit kenne und nun auch als Vater. Es ist doch schön, wenn man den Kindern etwas Süßes oder eine Mandarine oder auch nur 50 Cent gibt. Halloween ist doch nur noch Konsum. Davon halte ich gar nichts. Es ist mir auch eine Spur zu aggressiv und führt zu mehr Verrohung. Die Jugend sieht das aber sicher etwas anders.

Hannah Hupp:

Ich finde die Halloweenpartys gut. Wir machen Übernachtungsfeiern und gucken uns spannende Filme an wie zum Beispiel „The Hole“ mit Kira Kneightley. Horrorfilme stehen nicht auf dem Programm.

Johannes Hupp:

Ich stehe auf Saures und finde Halloween gut.

 


 

Babara Hillmann:

Halloweenkinder haben bei uns noch gar nicht geklingelt. Ich würde ihnen aufmachen, keine Frage. Unsere Tochter Carolina geht im Martinszug mit. Ich bereite an dem Abend immer eine große Schüssel mit Süßigkeiten und Obst vor. Die Erwachsenen bekommen manchmal auch ein Schnäpschen. Mir gefällt der fröhliche Brauch, das ist auch eine Art von Nachbarschaftspflege. Ich finde das sehr gut. Und ich glaube auch, dass der Brauch auch heute noch so gelebt wird, wie ich ihn als Kind mit selbstgebastelter Laterne erlebt habe. Er lebt von seiner Tradition und ist frei von Kommerz. Es ist eine Pflege der Tradition.

 


 

Georg Wichterich:

Den Martinslaternen. Halloween ist ein anglo-amerikanischer heidnischer Brauch. Ich finde, wir müssen ja nicht alles übernehmen, was aus Amerika kommt. In den Prospekten der großen Ketten findet man jetzt schon sehr viele Halloweenangebote. Es mag für viele Geschäftsleute verlockend sein, aber dadurch könnte die Tradition der Martinsumzüge verloren gehen. Ich finde, es ist schon jetzt nicht mehr so wie früher. Heutzutage gibt es schon Lämpchen statt Kerzen in den Laternen. Von Halloween halte ich nichts.

 


 

Sascha Strobe mit Lana:

Wir öffnen den Kindern mit den Martinslaternen die Tür, weil wir selbst damit aufgewachsen sind. Wenn sie klingeln, bekommen sie auch etwas. Halloween hat noch nicht Einzug gehalten, darauf bereiten wir uns nicht vor. Das ist mehr eine Party. Auf St. Martin sind wir vorbereitet.

 


 

Eine Umfrage von Tobias Gonscherowski
Fotos von Bernhard Münch

 

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