Jahrgang 2011
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"Wir fördern die Breite und die Elite gleichermaßen”


Wie in jedem Jahr veranstaltet die Kunst- und Musikschule der Stadt Brühl, kurz KuMS, auch in diesem Jahr ihr traditionelles Weihnachtskonzert. Es findet am Sonntag, den 11. Dezember um 18 Uhr im Konzertsaal des Hauses innerhalb der beliebten Reihe „Eine kleine Dachmusik“ in der Liblarer Straße 12-14 statt. Kleine und große Solisten sowie Schüler-Ensembles zeigen ihr musikalisches Können. Den passenden Rahmen bietet zudem die weihnachtliche Ausstellung der Kunstschüler. Den obligatorischen Dominostein gibt es auch in diesem Jahr. Was sonst noch alles geboten wird, wie das zu Ende gehende Jahr 2011 für die KuMS gelaufen ist und worauf sich alle Interessierten in 2012 freuen können, verrieten uns der Leiter Bernhard F. Schoch, der stellvertretende Leiter und Fachbereichsleiter (FBL) Jazz Elmar Frey, die FBL Kunst Sylvianna Scholtyssek und der FBL Bläser/Gitarre Karel Jockusch im persönlichen Gespräch.

 

Die Zahlen sind immer wieder beeindruckend. Im Durchschnitt mehr als jeden zweiten Tag im Jahr findet eine Veranstaltung mit Beteiligung der Schüler der KuMS statt. „Wir haben rund 200 Veranstaltungen im Jahr, die von etwa 25.000 Besuchern gesehen wurden“, freut sich Bernhard Schoch. 74 Dozenten betreuen derzeit 1.852 Schüler und leisten 916 Unterrichtsstunden. Zu den beliebtesten Reihen zählt ganz sicher auch die „kleine Dachmusik“. Einmal im Monat musizieren Kollegen und gute Schüler im schönen Konzertsaal des Hauses unter dem Dach. „Beim Weihnachtskonzert wird es eine bunte Mischung von Mozart bis zu Poulenc geben“, verrät Karel Jockusch. Im kleinen, intimen Rahmen werden hochkarätige Konzerte veranstaltet, und das alles zum Nulltarif. Der Eintritt ist frei, eine Spende wird aber selbstverständlich gerne gesehen.

 

Neben der Musik können sich die Besucher auch an der Ausstellung des Kunstbereichs erfreuen. „Kinder im Alter zwischen 5 und 14 Jahren zeigen ihre Arbeiten“, berichtet Sylvianna Scholtyysek, die seit 1994 den Fachbereich Kunst leitet. „Es werden allgemeine Arbeiten gezeigt und jetzt nichts gezielt Weihnachtliches. Wir müssen die Themen immer auch ein bisschen variieren.“ Viele Kinder besuchen den früher als Malschule bekannten heutigen FB Kunst Jahr für Jahr wieder. „Wir haben Kinder, die im Kindergartenalter zu uns gekommen sind und bis zum Studium und darüber hinaus geblieben sind“, erzählt die Leiterin. Zu ihnen gehört Birgit Opladen, die im Alter von drei Jahren erstmals die KuMS besuchte. Inzwischen ist sie 21 Jahre alt und selbst Dozentin an der Schule.

Viele Gemeinschaftsprojekte


Die Angebote des Kunstbereichs sind unglaublich vielfältig. Immer wieder beteiligt er sich auch an Gemeinschaftsprojekten der KuMS und arbeitet beispielsweise an Bühnendekorationen mit, zuletzt u.a. beim großen Familienkonzert „Es war einmal in Afrika“. Im Mai nahm der FB Kunst mit einer großen Werkschau am in Brühl durchgeführten Tag des offenen Ateliers teil. „Wir haben sehr viele treue Schüler, die bei den Ausstellungen mitmachen. Die älteste Teilnehmerin ist 74 Jahre alt und kommt extra aus Bergheim zu uns“, freut sich Sylvianna Scholtyssek. Auch bei weiteren städtischen Veranstaltungen wirkt der FB Kunst gerne mit, sei es bei der Eröffnung des Vochemer Stadtteilbüros oder bei der Ausstellung „Integrative Kunst“. Schon jetzt laufen auch bereits die Vorbereitungen für die große Jahresausstellung 2012, die im Mai und Juni in der Orangerie stattfinden wird.

Im übrigen profitiert auch der FB Kunst von der seit drei Jahren erfolgreich laufenden Aktion „Jedem Kind ein Instrument“, kurz Jeki genannt. Denn mit Instrument sind zwar in erster Linie Musikinstrumente gemeint, aber nicht nur die. Auch der künstlerische Bereich mit dem Pinsel als „Zeicheninstrument“ wird bei Jeki ausdrücklich miteinbezogen. Die Aktion startete im August 2008 an der Barbaraschule. Inzwischen beteiligen sich fünf der acht Brühler Grundschulen.

Schon in der 1. Klasse bekommen die Schüler von Lehrkräften der KuMS in Zusammenarbeit mit den Lehrern der jeweiligen Schulen zunächst einen Elementarunterricht. Es werden Lieder gesungen, ein Gefühl für Rhythmus entwickelt und elementares Grundwissen in den Bereichen Musik und Kunst vermittelt. Danach werden die Kinder schrittweise je nach ihrer Neigung an Musikinstrumente oder Kunsttechniken herangeführt. Im Laufe der Grundschule werden diese Kenntnisse dann vertieft und im Idealfall anschließend an der KuMS weiter gefördert.

„Alle Entwicklungspsychologen betonen den Wert einer musischen Bildung im frühen Kindesalter. Sensorische Fähigkeiten und soziales Verhalten werden durch entsprechende Pädagogik besonders erfolgreich gefördert“, erklärt Bernhard Schoch. Rund 500 Kinder profitieren inzwischen schon vom Jeki-Projekt, das von der Stadt und vielen Sponsoren unterstützt wird und im vergangenen Jahr 18.000 Euro an Spenden erhielt. Das Geld ist gut angelegt. Wie auch die Institution der Kunst- und Musikschule insgesamt eine vorbildliche Einrichtung ist.

Neun Bundessieger bei „Jugend musiziert”


„Wir fördern an der KuMS sowohl die Breite als auch die Elite“, sagt Elmar Frey. „Denn ohne die Basisförderung kommt man nicht an die talentierten Leute, die später ihren Weg gehen werden.“ In diesem Jahr haben die Schüler der KuMS wieder einmal beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ neun „Hauptpreise“ abgeräumt. Das Klarinetten-Quarett wurde ebenso Bundessieger wie das Saxophon-Quartett und ein Schlagzeugsolist. Die von Elmar Frey seit vielen Jahren geleitete Bigband sorgt auch immer wieder für Begeisterungsstürme bei ihren Konzerten wie bei „unserem fulminanten Auftritt beim Jazzfestival Bingen swingt“, wie Elmar Frey berichtet. Zu den Highlights zählte auch die Jazznight der Bigbands mit dem internationalen Stargast Michael Abene oder der Auftritt des Saxophon-Quartetts bei einer Veranstaltung der Staatskanzlei NRW in der Zeche Zollwerk Essen. Im Januar nimmt die Band als Titelverteidiger wieder am Landeswettbewerb „Jugend jazzt“ teil.

Auch der Bereich der klassischen Musik feiert Jahr für Jahr große Erfolge. Traditionell ist die KuMS in das Musikfestival „Konturen“ eingebunden. Auch das „Sommerliche Musikfest“ hat sich seinen festen Platz im Brühler Kulturkalender gesichert. In diesem Jahr wurde das Benefizkonzert bereits zum 17. Mal ausgerichtet. „Rund 150.000 Euro haben wir im Lauf der Jahre auf diese Weise für die KuMS einspielen können“, berichtet Bernhard Schoch stolz.

Das Sinfonische Blasorchester „The Lope“ unter der Leitung von Andreas Hilner und Karel Jockusch füllt regelmäßig den Dorothea Tanning Saal. Die Aufzählung ließe sich beliebig fortsetzen.

Dokumentation mit der fab


Gerne geht die KuMS auch Kooperationen mit anderen Brühler Institutionen und Vereinen ein. Mit dem ZOOM Kino etwa, das einen Film über das Leben Michael Haydns zeigt, in dessen Anschluss in der Schlosskirche ein Konzert stattfindet. Sehr angetan war die KuMS auch von der Idee, Konzerte und Proben von Mitgliedern der „fotografischen arbeitsgemeinschaft brühl“, kurz fab, fotografisch dokumentieren zu lassen. Die Bilder werden im September des kommenden Jahres bei einer großen Ausstellung in der Orangerie gezeigt.

Weitere Höhepunkte des Veranstaltungskalenders des kommenden Jahres werden das Preisträgerkonzert „Jugend musiziert“ am 4./5. Februar, der Liederabend am 18. März. Noch in diesem Jahr ist das „Weihnachtsoratorium, Kantaten I bis III“ von Johann Sebastian Bach mit dem Collegium Musikum der KuMS und der Kantorei (26. Dezember, 17 Uhr in der Evangelischen Christuskirche, Mayersweg; am 15. Januar, 17 Uhr gibt es an gleicher Stelle Teil II mit den Kantaten IV bis VI) zu empfehlen. Auch auf der Bühne des Brühler Weihnachtsmarkts auf dem Markt, der übrigens vom großen Bläserensemble eröffnet wurde, ist am 12. Dezember die Bigband, am 13. Dezember das Schlagzeugensemble sowie am 23. Dezember die Jazz-Rockgruppe „Foo birds“ zu sehen und zu hören.

Tobias Gonscherowski

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