Jahrgang 2012
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Die Erfolgsgeschichte des „Jugendkulturhaus Passwort Cultra“ geht weiter. Auch im dritten Jahr seines Bestehens hat sich der Jugendtreff mit seinen einzigartigen, vielfältigen Angeboten etabliert. Und es kommen immer wieder neue dazu. Nach der rauschenden Karnevalsparty im Februar rückt im März die Kunst in den Mittelpunkt. Aber nicht nur die Kunst, sondern auch die „School’s out Party“ sowie die neuen Öffnungszeiten bereichern die Angebotspalette, wie uns Sarah Tauscher, die pädagogische Leiterin des Cultra im persönlichen Gespräch berichtete.

 

Am Aschermittwoch haben wir uns im Cultra verabredet. Ausgerechnet. Das Jugendkulturhaus ist an diesem Tag ausnahmsweise einmal geschlossen. Aufräumarbeiten sind angesagt, die Spuren der großen Karnevalsparty gilt es zu beseitigen. 900 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 14 und 20 Jahren haben kräftig gefeiert und ihren Spaß gehabt. Den hatte auch die Leitung, denn wenn die Veranstaltungen erfolgreich verlaufen, freuen sich auch deren Macher. Aber Karneval ist jetzt abgehakt, die nächsten Ereignisse werden an der Schildgesstraße ausgetüftelt und schon bald realisiert.

 

Im März steht die Eröffnung des „Offenen Ateliers“ ganz oben auf dem Programm. „Ab dem 6. März gibt die Kölner Künstlerin Ruben Bürgam kreative Inputs für Jugendliche ab 14 Jahren“, erzählt Sarah Tauscher. „Wenn man einmal bei einer Kunstbaustelle mitgearbeitet hat, erhält man den Atelier-Führerschein, mit dem man von da an selbständig im Atelier an eigenen Dingen arbeiten kann: Immer im Rahmen der Cultra Öffnungszeiten und gegen einen kleinen Materialbeitrag.“

Experimentieren ohne Zwang

Im Atelier können sich die Jugendlichen nach Erwerb des Atelier-Führerscheins künstlerisch frei austoben, experimentieren, ohne den „Zwang“ nach bestimmten Techniken arbeiten zu müssen. Anfang März fand auch das Kunstbaustellen-Projekt „Überraschung als Methode“ statt. Eine große Leinwand mit den Ausmaßen zwei auf vier Meter sollte mit Leben gefüllt werden. Neugierde und Experimentierlust waren gefragt.

Neu sind ab März auch die Öffnungszeiten im Cultra. Ab dem 11. März hat das Cultra auch sonntags geöffnet. „Im Cultra Café gibt es kleinere, größere, musikalische, künstlerische und kreative Mitmachangebote. Immer von 15 bis 19 Uhr“, erklärt Sarah Tauscher. „Los geht’s am 11. März mit der Passwort Cultra Show, einer Livemusik- und Interviewshow bei der eine Band oder einzelne Musiker von Gastgeber Sebastian Messerschmidt interviewt werden und für das Publikum ihre Musik live und akustisch zum Besten geben.“ Das Besondere daran ist: Alles wird aufgezeichnet und über das Internet, für alle, die es sonntags nicht ins Café geschafft haben, ausgestrahlt. Die Aufzeichnung beginnt um 17 Uhr. Zu Gast sind dann die Gewinner von Köln Rockt 2011 „Maat und Marekt“ (Hip-Hop/Funk). Die Show findet auch einmal im Monat statt.

Die Cultra Activity Show

Zwei Wochen später, am 25. März, startet zum ersten Mal die Cultra Activity Show. Teams mit maximal fünf Personen können um Eintrittskarten und Getränkegutscheine für die Osterferien-„School’s out Party“ am 31. März kämpfen. Neben den klassischen Elementen Erklären, Zeichnen und Pantomime gibt es die Kategorie Prominente pantomimisch darzustellen. Moderiert wird die Show wieder von Sebastian Messerschmidt, gemeinsam mit den Initiatorinnen der Show, Paula Kassan, Kim Pilgrim und Lisa Bürvenich, die alle drei 16 Jahre alt sind. Auch diese Show wird künftig einmal im Monat veranstaltet. An den anderen Sonntagen gibt es unterschiedliche Angebote von kleinen Filmproduktionen zu Objekt- über Taschendesign und Ähnliches. Damit aber alleine für den März immer noch nicht genug.

Unter dem Motto „Cultra 4 Respekt“ gibt es am 24. März um 14 Uhr auch einen Rap-Workshop für Jugendliche ab 14 Jahren mit dem Kölner Rapper Amin aka Rap4Respekt. Während des Workshops lernen Jugendliche von Grund auf, wie ein Hip-Hop Song funktioniert und wie er entsteht. Mit dem Profi zusammen schreibt jeder einen Text, übt diesen zu rappen und zu performen und nimmt ihn im Cultra Studio auf. Ab dem 24. März künftig jeden Samstag von 14 bis 18 Uhr. Am Monatsende steigt im Cultra dann die „School’s out Party“. Wie zu jedem Ferienstart gibt es auch zu den Osterferien eine neue Ausgabe dieser Partyreihe. Am 31. März können alle Jugendlichen im Alter von 13 bis 17 Jahren im Cultra von 19 bis 24 Uhr feiern. Und im April und Mai stehen Angebote zum Fotografieren und zur Bildbearbeitung auf dem Programm.

Neben diesen vielen Sonderveranstaltungen gibt es auch das ganz normale Programm des Jugendkulturhauses, das so viele verschiedene Möglichkeiten bietet. „Musik, Medien und Bühne sind unere wichtigsten Komponenten“, sagt Sarah Tauscher. „Wir wollen mit den Jugendlichen kreative und spannende Inhalte gemeinsam entwickeln und selbst oder durch Unterstützung von Fachkräften umsetzen. Oftmals kommen die Ideen und Anregungen für Projekte von den Jugendlichen selbst. Und das ist das Beste, was uns passieren kann.“ Gelungene Beispiele dafür gibt es bereits etliche, angefangen beim Hörkino über kleine Filmproduktionen bis hin zu den Konzerten. Das Cultra bietet grandiose Rahmenbedingungen, arbeitet zudem mit vielen Brühler Schulen zusammen und führt auch einige gemeinsame Veranstaltungen durch.

„Mit der Resonanz sind wir auf jeden Fall zufrieden“, meint Sarah Tauscher über die Cultra-Erfahrungen der ersten drei Jahre. Es zählt weniger die Zahl der täglichen Nutzer des Jugendkulturhauses als vielmehr der Erfolg der vielen in hochwertiger Gruppenarbeit durchgeführten Projekte. „Die Jugendlichen werden hier zu Machern und erlangen in vielen Bereichen Kompetenz, die weiter bringt.“ Und deshalb genießt das Cultra einen hervorragenden Ruf.

Tobias Gonscherowski

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