Ausstellung in der Orangerie am Schloss
(tg) Vom 4. bis 12. August zeigt der Brühler Künstler Justin Panakkal in der Orangerie am Schloss täglich von 10 bis 19 Uhr seine Ausstellung „The Soul of Art“. Der gebürtige Inder stellt mehr als 25 Bilder aus, die in den letzten Jahren entstanden sind. In seinen oft surrealistischen Werken beschäftigt sich der 56-Jährige mit den Fragen des Lebens. Oft fließen eigene Erfahrungen und Erinnerungen in seine Bilder ein.
Es ist bereits die vierte Ausstellung von Justin Panakkal, aber die erste in Brühl. Der Autodidakt, der sich früher von Künstlern wie Salvador Dali oder Vincent van Gogh inspieren ließ, weist eine bewegende Biografie auf. 1955 wurde er in der südindischen Stadt Kerala geboren. Er stammt aus einer christlichen Familie und schloss in Indien ein Studium mit dem „Bachelor of Arts“ ab. Im Rahmen der Familienzusammenführung kam er 1981 nach Deutschland, wo seine Frau als Krankenschwester im Brühler Marienhospital arbeitete. In der ersten Zeit nach seiner Ankunft durfte er in Deutschland keine Arbeit annehmen, was ihm Schwierigkeiten bereitete. „Ich hatte einen neuen Status und war Ehemann ohne Arbeit. Es war ein Kulturschock für mich, ich wollte eigentlich wieder zurück“, erinnert sich Justin Panakkal an die schwere Zeit. „Ich hatte viel Zeit und nichts zu tun. So fing ich mit der Malerei an, mit Landschaftsmalerei.“
Und er blieb in Deutschland und fand eine ehrenamtliche Beschäftigung. Der Indische Sozialdienst der Caritas des Erzbistums Köln publiziert die Zeitschrift „Ente Lokam“, was auf deutsch so viel wie „Meine Welt“ heißt. Einige Jahre zeichnete nun Justin Panakkal für das Layout des Magazins verantwortlich, er gestaltete das Blatt, entwarf die Titelseiten. Dann nahm er eine Anstellung im Phantasialand als Kunstmaler an. Er bemalte die Kulissen, etwa in der Attraktion Silbermine. Später arbeitete er noch im Eisenwerk, einige Zeit war er auch selbständig.
Dann starb seine Frau, Justin Panakkal war mit den beiden Kindern allein. „Ich habe viele schmerzliche Situationen erlebt und daraus gelernt“, sagt der Künstler. „Ich habe gelernt, dass wir Menschen uns nicht hinsetzen und damit anfangen dürfen, grüblerisch zu werden. Selbstmitleid ist falsch. Man muss seine eigenen vorhandenen Ressourcen finden und dann hart arbeiten.“ Ihm gab ein neuer Job Kraft. Er wurde Krankenpfleger, er lernte dabei seine neue Frau kennen und schöpfte wieder neue Zuversicht.
Inzwischen sind die Kinder aus dem Haus. Justin Panakkal geht mit großer Leidenschaft seiner Malerei im eigenen Atelier nach. Seine Bilder erzählen Geschichten, man muss sie genauer betrachten, um die vielen Nuancen zu erkennen und zu interpretieren. Weitere Informationen über den Künstler und sein Werk gibt es auch im Internet unter www.justinpanakkal.com.