Der Saisonstart des 1. FC Köln in der 2. Liga ist gründlich misslungen. Nach dem großen Umbruch im Verein, einem neuen sportlichen Leiter, einem neuen Trainer und einer runderneuerten Mannschaft scheint es noch einige Zeit zu brauchen, bis der rheinische Traditionsverein höhere Tabellenregionen in Angriff nehmen kann. Oder geht es doch schneller sportlich wieder bergauf?
Wir haben uns in der Innenstadt einmal umgehört, zufällig am „Tag des Katastrophenschutzes“. Ob die Prognosen deshalb so zurückhaltend ausgefallen sind?
Sören Mauer: Ich glaube, der FC landet auf dem 5. Platz. Für mehr ist diese Mannschaft noch zu unerfahren. Aber der FC ist auf dem richtigen Weg. Sie haben jetzt eine Mannschaft mit Zukunft, die zusammenwächst. Das braucht noch etwas Zeit. Ich bin FC-Fan und gehe auch manchmal ins Stadion.
Timo Wessel und Hannah Lülsdorf: Sie werden in der 2. Liga bleiben und in spätestens drei Jahren auch wieder in die Bundesliga aufsteigen. Noch fehlt ihnen die Technik, die Spieler sind zu unerfahren. Leider hat der FC viel zu wenig Geld. Wir wollen hoffen, dass der Neuanfang klappt.
Erik Schmalz: Hat Köln überhaupt einen Fußballverein?
Anton Hamacher: Ich hoffe, dass der FC auf den letzten Drücker noch den Relegationsplatz packt und dann gegen Fortuna Düsseldorf spielt. Dann werden sie ihnen die Grenzen aufzeigen. Der FC ist ein Lebensgefühl für den Kölner Raum. Es muss so kommen. Et hätt noch immer jot jejange. Und der Trainer ist ein Kämpfer.
Peter Taube: Es wird schwer, aber am Ende werden sie sich unterm Strich auf einem der vorderen Plätze einsortieren. Ich sehe es allerdings noch für mehr als fraglich an, ob es für den Aufstieg reicht. Aber ich würde mich freuen, wenn es klappen sollte.
Klaus Lievenbrück: Ich glaube, dass es noch einmal ein Liga tiefer gehen wird. Die steigen nochmal ab. Weil der Verein zu wenig Spieler mit direkten Beziehungen zu dem Verein und der Stadt in seinen Reihen hat. Es ist ja nicht der Trainer, der schlecht spielt. Die Spieler verlieren die Spiele. Die gehören in die Verantwortung, aber die kommen immer ungeschoren davon.
Udo Breuer: Ich bin davon überzeugt, dass der FC trotz des schlechten Starts zumindest den Klassenerhalt schaffen wird. Mehr wird nach dem, was ich in den ersten Spielen so gesehen habe, wohl nicht drin sein.
Christine Dessington: Ich hoffe, der FC hält sich in der 2. Liga. Sie werden wohl auf einem Mittelfeldplatz landen. Es sind zu viel Streit und Unstimmigkeiten im Verein. Immer wird dem Trainer die Schuld gegeben. Dabei sind es meiner Meinung nach die Spieler, denen die richtige Motivation fehlt.
Lisa Gosch, Jonas Deckers und Stella Kame: Dem FC droht die 3. Liga, weil es in der 2. Liga sehr viele starke Vereine gibt. Aber wir hoffen, dass sie dennoch nicht absteigen und noch die Kurve kriegen. Aber irgendwie bekommen die nichts hin. Die besten Spieler sind weg. Aufstiegschancen haben sie nicht, eher tritt das Gegenteil ein.
Georg Wichterich: Wenn der FC einmal dem Trainer die Zeit geben würde und auch die Medien nicht so viel reinquatschen würden, könnte es etwas werden mit dem Trainer Holger Stanislawski. Der hat schon beim FC St. Pauli eine super Arbeit geleistet. Aber es dürfte normalerweise mindestens zwei Jahre dauern, vermute ich. Dieses Jahr ist der Aufstieg eher unwahrscheinlich. Und trotzdem ist das Stadion immer voll.
Eine Umfrage von
Tobias Gonscherowski (Text)
und Bernhard Münch (Fotos)