Im Rahmen der Ausstellungsreihe „Kunst unter der Kuppel“ findet vom 6. bis zum 26. Februar wieder eine Gemeinschaftsausstellung zwischen einem Künstler und den Schülern der Gesamtschule Brühl, Otto-Wels-Straße 1, statt. In diesem Halbjahr konnte der in Bonn lebende Niklas Stieb dafür gewonnen werden, den Schülern des Leistungskurses Kunst der Jahrgangsstufe 12 bei der gestalterischen Auseinandersetzung mit seinem Werk zu begleiten.
„Es möge dir nicht lästig erscheinen, manchmal stehen zu bleiben und auf die Mauerflecken hinzusehen (...) du wirst, wenn du sie recht betrachtest, sehr wundersame Erfindungen zu ihnen entdecken“, riet Leonardo da Vinci bereits um 1500 seinen Schülern in seinem Traktat von der Malerei. Niklas Stieb sieht nicht nur hin, er macht sich abgefallene Wandfragmente von Graffitiwänden zu eigen und geht mit einem Schleifgerät Schicht für Schicht auf Entdeckungsreise durch die Graffitikunst vieler Jahre. Auf diese Weise verwandelt er zufälligen Kunstabfall wieder zu Kunst und es entstehen amorphe Arbeiten, deren vielfarbige reliefartige Oberflächenstrukturen zugleich Mikro- und Makrokosmos assoziieren lassen und die den Eindruck vermitteln fortwährender Metamorphose unterworfen zu sein.
Seine ersten Ausstellungen hatte Niklas Stieb bereits während seines Studiums an
der Alanus Hochschule in Alfter, das er im September letzen Jahres mit seiner Serie „Graffititrees“ auf der Absolventenausstellung beendete. Für die Ausstellung an der Gesamtschule Brühl entstanden ausgehend von Wandfragmenten aus der unmittelbaren Umgebung ganz neue Arbeiten, die nun erstmals zu sehen sein
werden.