„Es braucht mehr als Noten, einen Dirigenten und die Musiker”
Der Brühler Filmemacher Gerhard von Richthofen ging mit dem Beethoven Orchester Bonn auf eine dreiwöchige Tournee durch die USA, um herauszufinden wie ein Orchester funktioniert. Erlebt und erfahren hat er viel mehr: Starke Persönlichkeiten, erhebende Gefühle und große musikalische Momente. Das Ergebnis: Ein Film, der hautnah miterleben lässt, wie Zusammenklang entsteht.
Die Musik Beethovens, vor allem dessen 7. Sinfonie, spielt in seinem herzerwärmenden Film eine zentrale Rolle. Sie vereint auf wundersame Weise viele Einzelne zu einem großen harmonischen Kollektiv. Am 20. März zeigt das Brühler ZOOM Kino um 18 und 20 Uhr den Film. Gerhard von Richthofen hat als Kameramann, Cutter, Filmproduzent, Drehbuchschreiber und Startup-Berater gearbeitet und ist jetzt als Coach (und seit kurzem wieder als Filmemacher) in Brühl tätig. Der Brühler Bilderbogen hat mit ihm gesprochen.
BBB: Herr von Richthofen, wie wurde die Idee, einen Dokumentarfilm über die Konzertreise des Beethoven Orchester" zu drehen, geboren?
Gerhard von Richthofen: Das Beethoven Orchester Bonn suchte jemanden, der die Tournee dokumentieren könnte. Ich suchte ein Orchester, dass sich porträtieren lassen wollte. So kamen wir zusammen.
BBB: Wie wurde das Projekt finanziert? Wie aufwändig war die Umsetzung?
von Richthofen: Die Fremdkosten in Höhe von 5.250 Euro wurden durch eine Crowdfunding-Kampagne mit ca. 90 Unterstützern und einem Sponsor finanziert. Meine Eigenleistung – drei Wochen Drehzeit und sechs Monate Postproduktion als Regisseur, Autor, Kameramann und Cutter – hoffe ich durch Verkäufe des Films (als DVD, per VOD oder auch an der Kinokasse) nachträglich zu finanzieren.
BBB: Der Film heißt „Beethovens Orchester – das Geheimnis der Sinfonie“. Wird das Geheimnis der Sinfonie gelüftet? Worum geht es in dem Film? Was macht ihn besonders?
von Richthofen: Der Film kommt dem Geheimnis sehr nahe – ohne dass er es mit Worten beschreiben würde. Es wird erkennbar, dass es mehr als Noten, einen Dirigenten und Musiker braucht. Ein wirklich großartiger Konzertabend entsteht, wenn zwischen den Musikern, zwischen den Musikern und dem Dirigenten und zwischen Orchester, Dirigent und Komposition etwas geschieht, was mit Spannung, mit Begeisterung, mit Dialog zu tun hat – und wenn davon ein Funke auf das Publikum überspringt. In dem Film geschieht das.
BBB: Wie sehr hat Sie das Thema interessiert? Sind Sie selbst ein Fan der Klassischen Musik?
von Richthofen: Ich höre schon seit einigen Jahren sehr gerne Barockmusik, ohne davon viel zu wissen. So gesehen war die Beschäftigung mit Beethovens 7. Sinfonie, die im Film ausführlich zu Gehör kommt, für mich persönlich ein echter Fortschritt. (lacht) Als Thema hat mich eher interessiert, wie ein Orchester organisiert ist. Als Business Coach, der ich ja im Hauptberuf bin, erlebe ich immer wieder kleine und mittlere Unternehmen, die davon wirklich lernen können.
BBB: Wo ist der Film zu sehen, wo wird er noch gezeigt? Kann man eine DVD kaufen?
von Richthofen: Kinovorführungen sind aktuell am 20. März um 18 Uhr und um 20 Uhr im ZOOM Kino in Brühl. Wer es da nicht schafft, kann am Sonntag, 23. März um 11 Uhr eine Matinee im Rex Kino in Bonn-Endenich erleben. Dort gibt es dann noch eine weitere Vorstellung am Mittwoch, den 26. März um 19 Uhr. Dann kann man den Film im Internet gegen eine kleine Gebühr ausleihen oder kaufen: www.beethovens-orchester-derfilm.de. Oder einfach im Brühler Buchhandel nachfragen und die DVD kaufen. Der Preis liegt bei 14,90 Euro.