Jahrgang 2014
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In so mancher Landtagswahl der letzten Wochen und Monate spielte das Thema Sicherheit eine wichtige Rolle. Auch in Brühl wurden in den letzten Wochen einige kontroverse Diskussionen geführt. So reagierten große Teile der Brühler Bevölkerung mit Unverständnis auf die Ablehnung einer Anfrage der Stadt Brühl durch den zuständigen Landrat Michael Kreuzberg. Der frühere Brühler Bürgermeister hatte das Ersuchen  seiners Nachfolgers Dieter Freytag, eine Videokamera in der Unterführung am Balthasar-Neumann-Platz anzubringen, abgewiesen, weil dort laut Polizeistatistiken keine größere Gefahr bestehe als an anderen Stellen in Brühl.
Das mag objektiv rechtlich in Ordnung sein, subjektiv gibt es in Brühl wohl fast niemanden der an besagter Stelle nach Einbruch der Dunkelheit nicht mit einem mulmigen Gefühl unterwegs ist. Zu diesen Ergebnis kam auch die Umfrage des Brühler Bilderbogens.

Dörte Völker:

Ich fühle mich sicher in Brühl. Es gibt sicher einige Bereiche, wo Jugendliche und komische Gestalten viel abhängen und trinken, wie etwa am Ende des Tunnels am Balthasar-Neumann-Platz oder auf dem Spielplatz am Donnerbach, der nicht beleuchtet ist. Abends ist es da unheimlich, weil es da stockduster ist. Ich fände Kameras nicht schlecht.


Burkhard Junker:

Ich fühle mich überall gleich sicher und sehe keinen Unterschied zwischen Brühl und irgendeiner anderen Stadt. Ich würde allerdings eine Videoüberwachung in der Unterführung am Balthasar-Neumann-Platz begrüßen. Das ist ein dunkles Loch. Viele Leute fühlen sich da abends und nachts ungemütlich. Ich bin in Köln einmal belästigt worden, als mir jemand an die Tasche greifen wollte. Ich habe ihm klargemacht, dass er, wenn er etwas haben wollte, auch etwas hätte bekommen können. Aber nicht so.




Simone Ortmann:

Das kommt darauf an. Generell fühle ich mich sicher. Aber in der Unterführung am Balthasar-Neumann-Platz habe ich abends Angst. Tagsüber ist es kein Problem. Aber man hat schon gehört, dass dort auch junge Frauen überfallen wurden. Auch auf dem schlecht ausgeleuchteten Nord-Süd-Weg ist es ähnlich. Ich versuche, diese Wege zu vermeiden. Abends sollte in den Wohngebieten mehr Streife gefahren werden. Denn auch in unserer Nachbarschaft in Badorf wurde schon eingebrochen.




Eckhardt Riedel:

Ich fühle mich sehr sicher. Auch wenn ich mit dem Fahrrad unterwegs bin, fühle ich mich nicht unsicherer als anderswo. In Großstädten wie Köln ist es teilweise unsicherer. In jeder U-Bahn-Haltestelle kann etwas passieren, denn auf den Wegen runter gibt es keine Kameras. Ich bin in Köln schon von alkoholisierten Leuten angepöbelt worden. Eine Großstadt hat andere Probleme. In der Unterführung am Balthasar-Neumann-Platz passiert nicht mehr als an anderen Stellen. In dieser Hinsicht muss man die Polizeistatistiken schon ernst nehmen. Hundertprozentige Sicherheit gibt es nirgendwo im Leben.




Michael Stinsky:

Ich fühle mich relativ sicher. Ich habe nicht den Eindruck, dass Brühl so kriminell ist. Es hat sich zwar schon verändert, es wird mehr berichtet, es gibt mehr Überfälle. Und es gibt schon Brennpunkte, wo man ab einer gewissen Uhrzeit besser nicht lang gehen sollte. Wie die Unterführung am Balthasar-Neumann-Platz oder der Plattenweg zum Bahnhof. Da werden immer wieder Handys geklaut und Leute belästigt. Ansonsten habe ich ein sicheres Gefühl, wenn in der Stadt etwas los ist, habe ich keine Bedenken. Die Polizei ist in Brühl weniger präsent. Das ist sogar ganz gut, weil viel Präsenz auch beunruhigend sein könnte. Ich wäre allerdings dafür, dass in Zügen mehr Präsenz wäre. Da bleiben sich die Leute selbst überlassen.




Sebastian Gilles:

Ziemlich sicher. Man hört nicht viel, dass etwas passiert. Ich habe nicht den Eindruck, dass in Brühl gefährliche Leute rumrennen. Am Bahnhof Brühl-Mitte oder auf dem Weg zum Bahnhof lungern manchmal Leute rum. Die Beleuchtung könnte dort und auf dem Nord-Süd-Weg sicher noch besser sein.




Sascha Ohlow:

Ich fühle mich überwiegend sicher, auch wenn ich vor einem Jahr einen Einbruch hatte. Und Anfang September hatte ich eine Prügelei am Belvederre. Da waren zwei Sprayer am Max-Ernst-Kabinett zugange, ich war mit meinem Hund Gassi gehen, habe das gesehen und bin eingeschritten. Da hat mir einer ins Gesicht gehauen und mich leicht verletzt. Ich glaube aber nicht, dass mehr Polizei-Präsenz etwas bringen würde, die müssten dann ja an jeder Ecke stehen.



Eine Umfrage
von Tobias Gonscherowski (Text)
und Bernhard Münch (Fotos)

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