Jahrgang 2017
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"Brühl von oben – Filmpremiere im November”
Ein spannendes Projekt steht kurz vor seinem Abschluss. In wenigen Wochen wird der Brühler Filmemacher Thorsten Kleinschmidt seinen neuesten Film vorstellen. „Brühl von oben” heißt sein Werk, das unsere Stadt aus einer ungewöhnlichen Perspektive zeigt. Denn die Aufnahmen entstanden mit einer Drohne, die der 33-Jährige in den letzten Monaten an rund 20 Drehtagen über Brühl kreisen ließ. Wir haben Thorsten Kleinschmidt besucht.

„Ich war schon immer von der Vogelperspektive fasziniert. Die Idee, einen Film über Brühl mit dem Blick von oben zu machen, hatte ich schon lange im Hinterkopf", erzählt Thorsten Kleinschmidt. Schon vorher hatte der gebürtige Brühler Luftaufnahmen für seine Filme verwendet. Bei Projekten über Vochem oder das Max Ernst Museum baute er den filmischen Blick von oben ein. Die Ergebnisse begeisterten ihn immer.

Davon inspiriert schlug Thorsten Kleinschmidt dem Bürgermeister Dieter Freytag seine Idee vor, einen Stadtfilm über Brühl zu drehen, der die Schlossstadt (fast) ausschließlich von oben zeigt. Der Film könne auch für das Stadtmarketing und Tourismusmessen genutzt werden. „Es sollte aber kein Imagefilm werden, der nur die Schokoladenseiten der Stadt beleuchtet, sondern Brühl mit all seinen unglaublich vielfältigen Facetten vom Barock-Parterre im Schlosspark bis hin zur Schwerindustrie mit dem Eisenwerk zeigt”, erklärt der Filmemacher. Der Bürgermeister unterstützte die Idee, mit Hilfe öffentlicher Mittel und einiger lokaler Sponsoren konnte er realisiert werden.

„Ich musste dann die erforderlichen Drehgenehmigungen einholen, die ich aber auch dank eines Empfehlungsschreibens des Bürgermeisters bekommen habe", berichtet Thorsten Kleinschmidt. Dieses Schreiben hatte er bei seinen Drehs auch stets dabei, weil es auch immer wieder einmal vorkam, dass irritierte Bürger bei Kleinschmidt nachfragten, ob er denn mit seiner Drohne einfach so in der Stadt herumfliegen und Bilder machen dürfte. Durfte er. „Aber das ist ein sensibles Thema”, weiß er.



Gestochen scharfe Bilder
Von der Drohne selbst und den filmischen Möglichkeiten ist Thorsten Kleinschmidt immer wieder aufs Neue sehr angetan. Er hat sich mit dem Thema Luftbildfotografie vertraut gemacht und beherrscht die Technik. Zudem genügen die Drohnen auch hohen Sicherheitsstandards. So fliegt sie bei Verlust des Funksignals selbständig zurück zum Startpunkt. Außerdem verfügen die Geräte über eine Hinderniserkennung, so dass sie nicht gegen Häuser oder Menschen stoßen können. Die Bilder, die sie liefert, sind gestochen scharf.

„Außerdem hat man mit einer Drohne auch mehr Möglichkeiten”, erzählt Thorsten Kleinschmidt. „Ich bin auch schon mit einem Ballon über Brühl gefahren und habe dabei gefilmt. Aber ein Ballon lässt sich nicht so punktgenau steuern.” Sein Brühler Filmprojekt ist der Absolvent der Kunsthochschule Medien in Köln mit einer klaren Idee angegangen. „Ich habe mich mit Google Maps vorbereitet. Brühl ist da schon sehr gut erfasst worden”, sagt der verheiratete Vater einer dreijährigen Tochter. So entstand eine Sammlung an Ideen und eine Art Drehbuch. Der Film erzählt den Ablauf eines Sommertages in Brühl vom Tagesbeginn am Morgen bis zum Sonnenuntergang am Abend. Über zehn Stunden an Filmmaterial hat Thorsten Kleinschmidt in den letzten Monaten zusammengestellt. Jetzt muss er daraus einen Kurzfilm von einer Länge von rund drei bis vier Minuten schneiden.



Neue Perspektiven auf Brühl
Für die Brühler wird der Film sicher ein großartiges Erlebnis werden. Denn so haben sie ihre Stadt wohl noch nicht gesehen. „Man sieht Bekanntes aus einer anderen, neuen Perspektive. Das wird ganz sicher bei vielen ein Staunen auslösen”, meint Thorsten Kleinschmidt. Wenn die Kamera aus einer Höhe von bis zu 100 Metern auf Brühl herunterblickt, schaut man gebannt zu. Oft verharrt die Kamera auch für einige Sekunden an der gleichen Stelle und fängt die Bewegungen von unten ein.

In einer Szene ist eine lange Menschenschlange vor dem Rathaus anlässlich einer ZOOM-Open-Air-Veranstaltung zu sehen. Die Menschen gehen langsam ins Rathaus hinein und kommen dann im Innenhof wieder ins Bild. Man sieht die Brühlerinnen und Brühler beim Wochenmarkt auf dem Balthasar-Neumann-Platz, im Karlsbad, bei der Rapsernte, beim Sport im Schlossparkstadion, beim Volleyball oder auf dem Wasser des Heider Bergsees. Dann wiederum gibt es Aufnahmen von der Natur, den Seen, dem Schlosspark und vieles mehr.

Herausforderung Innendreh im Eisenwerk
Bei seinen Drehs lernte Thorsten Kleinschmidt auch interessante Menschen kennen, wie den Förster, der ihm vom Verhalten einiger Wasservögel berichtete, oder den Facharbeiter im Eisenwerk. Dort drehte der Filmemacher auch in einer Halle direkt neben oder über den Hochöfen. Im Eisenwerk auf beengtem Raum die Drohne zu manövrieren, war eine echte Herausforderung. Genau das liebt Thorsten Kleinschmidt an seinem Job. Immer wieder entwickelt er neue Ideen, die er auch gerne in Brühl realisiert, wie seine älteren Filme wie „Globale Stadt” oder über die Schlösser in Brühl oder das Max Ernst Museum. Viele weitere realisierte Filmprojekte finden sich übrigens auch auf seiner Homepage www.filmreif.biz.

Im November wird der fertige Film dann der Öffentlichkeit vorgestellt und anschließend auch online auf den Plattformen der Stadt bei Facebook oder Youtube zu sehen sein. „Der Film erhebt natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit”, sagt Thorsten Kleinschmidt. Das kann er auch nicht leisten. Aber die Leute in Brühl werden ihre Stadt noch einmal von einer ganz anderen Seite neu kennenlernen. Und er wird ganz sicher bei denen das Interesse wecken, die Brühl noch gar nicht kennen und erstmals den Film etwa auf einer Toruismusmesse sehen. Eine bessere Werbung kann es für Brühl gar nicht geben.

Tobias Gonscherowski

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