Den Joseph und Anna Fassbender Preis 2020 sprach die Jury nach einer intensiven Sitzung, in der sie Werke von 76 Kunstschaffenden gesichtet und bewertet hat, in diesem Jahr der 1974 in München geborenen Stefanie Hofer einstimmig zu.
Die Künstlerin absolvierte eine praktische Ausbildung als Holzbildhauerin und studierte anschließend bei Professor Albert Hien und Gerhard Merz an der Kunstakademie in München sowie ebendort in der Klasse von Karin Kneffel, wo sie 2015 als Meisterschülerin ihr Diplom mit Auszeichnung erwarb.
Besonders ihre schwarz/weiß Aquatinta beeindruckten die Jury, die unter dem Vorsitz von Dr. Dirk Täuber wie folgt urteilte:
„Die großformatigen Papierarbeiten von Stefanie Hofer ziehen den Betrachter unmittelbar durch Motivik und Technik in den Bann. Gärten und Landschaften sind zentrale Themen, vorgestellt als ästhetisch gestaltete Natur. Menschenleere Perspektiven und Lichtspiele erwachsen aus den tiefen Schwärzen der Aquatinta-Radierungen, die Stefanie Hofer in herausragender Weise beherrscht. Bei aller Wiedererkennbarkeit, die fotografische Sichtweise suggeriert, irritiert die malerische Umsetzung in einem reichen Spektrum zwischen tiefem Schwarz, Grau und Weiß.”
Neben dem Preisgeld, das durch einen großzügigen Sponsor auf 2.250 Euro erhöht werden konnte, richtet die Stadt Brühl der Gewinnerin eine Ausstellung in den Räumen des Brühler Kunstvereins in der „Alten Schlosserei“ des Marienhospitals aus. Die Preisverleihung und Ausstellungseröffnung sind für Mittwoch, den 25. November 2020 (vorbehaltlich) geplant.
Der Joseph und Anna Fassbender-Preis ist eine Stiftung Anna Fassbenders zu Ehren ihres Gatten, einem der einflussreichen Künstler der deutschen Nachkriegszeit. Er prägte durch seine abstrakten Werke als Künstler und Kunstprofessor das Kunstverständnis einer ganzen Generation von Grafikern mit.