36 Geburtstags- und Liebesgeschenke in Form persönlicher Werke machte Max Ernst seiner vierten Ehefrau, der amerikanischen Künstlerin Dorothea Tanning. Als Leihgaben der Kreissparkasse Köln werden sie nun im Max Ernst Museum Brühl des LVR noch bis zum 22. März 2020 neu präsentiert und über alle vier Kabinette im Obergeschoss ausgebreitet. Arbeiten von Dorothea Tanning (1910–2012), Porträtaufnahmen und erstmals veröffentlichte Dokumente ergänzen und vertiefen das Ensemble, so dass ein vielschichtiges Bild der 34 gemeinsamen Jahre an den Wohnorten Sedona in Arizona sowie Huismes und Seillans in Frankreich vermittelt wird.
„Es handelt sich um eine der kreativsten Liebesgeschichten des letzten Jahrhunderts“, erklärt Dr. Jürgen Pech, Kurator der Neupräsentation und wissenschaftlicher Leiter im Max Ernst Museum. „Die D-paintings von Max Ernst, in denen er fast immer den Buchstaben „D“ für Dorothea versteckte, erlauben einen konzentrierten Blick auf die künstlerisch fruchtbare Beziehung des Paares, auf ihr Werk und auf seine wohl persönlichste und in der Vielfalt der Techniken einmalige Werkgruppe.“ Gleichzeitig zur Neupräsentation der Werke von Max Ernst erschien die umfassende Publikation „Max Ernst, D-paintings – Zeitreise der Liebe” von Dr. Jürgen Pech, die von der Kreissparkasse Köln herausgegeben und großzügig unterstützt wurde. Dieser Band schließt die mit Einzelpublikationen zum grafischen Oeuvre und dem plastischen Werk von Max Ernst begonnene Trilogie ab.
Bedeutende Sammlungskonvolute von Max Ernst wurden von der Kreissparkasse Köln erworben und dem Max Ernst Museum Brühl als Leihgaben zur Verfügung gestellt. Dr. Klaus Tiedeken, Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Köln, reiste kurz vor Eröffnung des Museums im Jahr 2005 zur damals 95-jährigen Witwe von Max Ernst und nahm im Namen der Sparkasse das überraschende Angebot an, die D-paintings zu kaufen: „Wir freuen uns sehr, dass sich Dorothea Tanning damals von diesem Schatz trennte, der immer in den privaten Wohnungen des Paars hing, und wir als Kreissparkasse helfen konnten, dieses persönliche Kleinod dem Max Ernst Museum und damit der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.“