Am 11.11. um 11:11 Uhr fällt überall im Rheinland wieder der Startschuss in eine neue Karnevalssession. In Brühl steht sie diesmal unter dem Motto „Fastelovend im Blod, Konfetti em Hätze, m‘r Bröhler losse et richtig fetze“. Alleine im November gibt es bereits mehr als ein Dutzend Karnevalsveranstaltungen, wie wir dem Kalender des Festausschuss Brühler Karneval entnehmen können. Da sollte für jeden Jecken etwas dabei sein. Aber richtig krachen lassen es die Brühler wohl erst an den tollen Tagen ab Weiberfastnacht, wie wir bei unserer Umfrage in der Brühler Fußgängerzone erfahren haben.
Uli Küpper:
Ich bin so „mitteljeck“. Ich nehme gerne am Karnevalstreiben teil, meine Frau sucht unsere Kostüme aus. Zuletzt gingen wir als bayrisches Paar. Den Närrischen Elias in der Innenstadt schauen wir uns gerne an und auch die eine oder andere Sitzung besuchen wir.
Andre und Monika Vieren mit den Töchtern Freya und Frieda:
Noch sind wir das nicht, das Karnevalsgefühl stellt sich aber ab Weiberfastnacht ein. Früher waren wir selbst sehr aktiv, wir waren in einem Karnevalsverein in Weilerswist und das ganze Jahr unterwegs. Die Mädels waren auch schon bei einem Probetraining, aber sie haben andere Interessen. Wir gucken uns immer den Zug in Vochem an, auch den Närrischen Elias. Wir sind auch gerne kostümiert. Das letzte Mal sind wir als Familie als Imker, Blume und Bienchen gegangen.
Michael Krieg:
Ich bin nicht so jeck und auch kein gebürtiger Rheinländer. Aber ich gehe kostümiert auf drei Sitzungen oder Partys, die Pfarrsitzung in Kierberg, die Immisitzung in Köln und eine Party. Am 11.11. kommt bei mit noch nicht so die ganz große Vorfreude auf, das ist mir noch ein bisschen zu früh.
Friedhelm Heuser:
Es geht so. Im November eigentlich noch nicht so sehr. An den tollen Tagen singe und feiere ich sehr gerne. Ich ziehe mir ein buntes T-Shirt an und gucke mir den Närrischen Elias in einer Gruppe an. Außerdem sitze ich auf dem Traktor und ziehe damit einen Wagen auf dem Rosenmontagszug in Pingsdorf. Das ist übrigens der Karnevalszug mit der längsten Tradition in Brühl. Früher zog schon mein Großvater ein Pferdefuhrwerk im Zug. Das war Mitte der dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts.
Renate Jaus:
Früher habe ich heftig gefeiert. Das hat sich etwas geändert. In dieser Session besuche ich zwei alternative Sitzungen, die Stunksitzung und die Karnevalsrevue Pink Punk Pantheon, außerdem die Frauensizung in Hemmerich. Ich gucke mir gerne die Vorgebirgszüge und auch die Brühler Züge an. Besonders schön fand ich auch immer die Sitzung der Gesamtschule im Tanzsportzentrum mit 920 Schülern und einem Elferrat der 11. Jahrgangsstufe.
Viktor Gottfried mit Tochter Olivia:
Auf einer Skala von 1 bis 10 liege ich bei 3 bis 4. Ich mache gerade eine kleine Pause vom Karneval. Ich habe lange als Alleinunterhalter und Musiker gearbeitet und war ständig in der Mainzer Fastnacht unterwegs – entweder in Kneipen oder auf Veranstaltungen. Ich habe auch als Fotograf den Karlsruher Karneval begleitet. Den Kölner Karneval kenne ich bislang nur aus dem Fernsehen.
Holger Schütze mit Ehefrau Ingrid:
Wir sind nicht ganz so jeck. Ich freue mich aber auf Weiberfastnacht. Da treffe ich seit 30 Jahren einen Freund in Köln und feier mit ihm im Trubel. Ansonsten gucken wir uns den Karnevalszug an, selbstverständlich verkleidet. Letztes Jahr war ich Pirat.
Martin und Gülnar mit Kind:
Wir freuen uns schon über den Start in die Session, aber wegen unseres Nachwuchses werden wir nicht großartig feiern. Wir stehen dem Karneval positiv gegenüber und sind auch gerne beispielsweise als Marienkäfer verkleidet in die Lachende Kölnarena gegangen. Wir werden uns den Brühler Karnevalszug angucken.
Eine Umfrage von Tobias Gonscherowski (Text) und Bernhard Münch (Fotos)