„Der Punktgewinn ist glücklich“
Rückschlag für den 1. FC Köln. Nach einer über weite Strecken enttäuschenden Leistung fielen die Domstädter durch das schmeichelhafte 1:1-Unentschieden gegen den niederrheinischen Rivalen aus Mönchengladbach zurück auf Platz 4 und damit raus aus den Aufstiegsrängen. Dass gegen den überlegenen Tabellenführer überhaupt wenigstens ein Punkt heraussprang, ist einer Last-Minute-Fehlentscheidung des schwachen Schiedsrichters Kinhöfer zu verdanken, der ein Foul des Borussen-Verteidigers Roel Brouwers am durchgebrochenen Milivoje Novakovic in den Strafraum verlegte und auf Elfmeter entschied. Den verwandelte Patrick Helmes sicher und beruhigte auch die erhitzen Gemüter unter den 50.000 Zuschauern im ausverkauften RheinEnergieStadion.
Patrick Helmes Elfemtertor rettet dem FC einen Punkt.
Denn unter den rivalisierenden Fangruppen war es zu Provkationen gekommen. Erst präsentierten die Kölner Anhänger eine geklaute Borussen-Fahne, dann antworteten die Gäste mit dem Abrennen von Feuerwerkskörpern, was den Kölner Stadionsprecher zu der lustigen Ansage verleitete, diesen Unsinn zu unterlassen: „Macht das in eurem Wohnzimmer.“
Doch zurück zum Geschehen auf dem Rasen. Nach ansprechendem Beginn verloren die Geißböcke ab Mitte der ersten Spielhälfte völlig den Faden. Das Gladbacher Führungstor in der 32. Minute durch einen abgefälschten Rösler-Schuss blockierte die FC-Abwehr vollends. Vor der Pause bewahrte einzig und allein der gewohnt überragend haltende FC-Keeper Faryd Mondragon sein Team vor einem aussichtslosen Rückstand. Die Gäste vergaben eine Fülle hochkarätiger Chancen geradezu schlampig und wurden dafür in der Schlussminute bitter bestraft.
„Wir haben uns viel vorgenommen und mit einer sehr offensiven Aufstellung das Spiel begonnen. Die Umsetzung in den ersten 30 Minuten hat gezeigt, wozu wir in der Lage sind“, bilanzierte FC-Trainer Christoph Daum das Spiel. „Wir sind dann durch ein halbes Eigentor in Rückstand geraten und haben uns zurückgezogen. Ich habe eine Lähmung und Verunsicherung gesehen. Dadurch kamen die Gladbacher besser ins Spiel. Nova hat das beim Elfmeter geschickt gemacht. Der Punktgewinn ist glücklich. Zumindest stimmt die Moral der Mannschaft, die nie aufgegeben hat. Wir haben heute das Optimale herausgeholt.“ Nach einigen Nachfragen bekannte der Coach aber auch: „Bei mir selbst herrscht jetzt allerdings eine große Enttäuschung. Mich ärgert maßlos, dass einige Spieler unter ihren Leistungsmöglichkeiten blieben. Sie haben nicht die Souveränität, so ein Gegentor abzuschütteln. Selbstvertrauen kann man keinem Spieler einreden. Früher haben wir gemeinsam eine Sause gemacht. Heute bezahlt man Leute dafür und nennt das dann Teambuilding.“
Tobias Gonscherowski
Beste Stimmung vor dem Anpfiff.
Ümit bremst Levels.
Faryd Mondragon platzt der Kragen.
Riesenfreude nach dem späten Ausgleich.
Diskussionsbedarf nach dem Abpfiff
Christoph Daum war enttäuscht.