Das Max Ernst Museum Brühl des LVR zeigt bis zum 5. Oktober die Ausstellung HYPERCREATURES – MYTHOLOGIEN DER ZUKUNFT.
26 Künstlerinnen und Künstler aus 16 Ländern können nach Ansicht der Museumsdirektorin Madeleine Frey als „positiver Katalysator“ verstanden werden, um mit den weltweiten Krisen konstruktiv und produktiv umzugehen“. Die von ihnen geschaffenen „Hypercreatures“, mythologische Wesen, stehen im Bezug zum Surrealismus von Max Ernst, „sie haben Kraft und Identität“.
Ab sofort kann man im Museum eintauchen in eine faszinierende Welt der Hyperkreaturen: Die internationale Gruppenausstellung zeigt, wie sich Mensch, Tier, Pflanze und Maschine zu neuen Hybridwesen verbinden. Sie bevölkern die malerischen Collagen von Anys Reimann, die post-anthropozentrischen Computer-Welten von Mary-Audrey Ramirez oder die Hollywood-kritischen Szenarien von Marco Brambilla.
Wie sieht die Welt aus dem Blickwinkel eines Insekts aus? Eine VR-Installation versetzt die Besucher in die Perspektive von Mistkäfern. Wie fühlt sich Metamorphose an? Mit vielgestaltigen Vogelmasken lassen sich Erfahrungen wie Verwandlung und Zugehörigkeit unmittelbar ausprobieren.
26 zeitgenössische Künstlerinnen, Künstler und Kollektive stellen im Dialog mit Werken von Max Ernst die Frage, wie angesichts akuter globaler Krisen die Rolle des Menschen als Teil eines komplexen Netzwerkes von Lebewesen neu gedacht werden kann. Sie geben damit Anstöße für die Entwicklung neuer Welt-Erzählungen und beschäftigen sich mit Möglichkeiten, wie menschliche und nicht-menschliche Lebewesen gemeinsam und kooperativ zusammenleben können.
Denn menschliches Handeln hat weitreichende Folgen für ökologische und kulturelle Systeme auf der Erde. Die Herausforderungen unserer Zeit verlangen daher ein neues Bewusstsein für diese Zusammenhänge und Wechselwirkungen, um nachhaltige globale Verflechtungen zu gestalten. Sie bieten die Chance, die Position des Menschen in diesen Systemen neu zu denken: nicht als dominante Spezies, sondern als Teil eines gemeinsamen Netzwerks.
Hypercreatures – Mythologien der Zukunft beschäftigt sich mit Weltanschauungen, in denen menschliche und nicht-menschliche Lebewesen gemeinsam und kooperativ zusammenleben können. Die Ausstellung regt dazu an, die Trennung zwischen „Natur“ und „Kultur“ sowie die Machtbeziehungen, die das Verhältnis zwischen Menschen und Nicht-Menschen prägen, zu hinterfragen, um gerechtere Zukunftsperspektiven zu ermöglichen.
Neue Vorstellungen von Lebewesen
Wo Mensch, Tier, Pflanze und Maschine einen gemeinsamen Organismus bilden, werden einseitige Erzählungen aufgedeckt und neue Vorstellungen von Lebewesen jenseits dominierender Narrative möglich. Diese „Hyperkreaturen“ sind Agenten einer Welt im Umbruch. Ihre hybriden Körper erzählen von transkulturellen Verflechtungen, Spannungen und heilender Aufmerksamkeit zwischen Lebensformen.
Die Ausstellung präsentiert Arbeiten von internationalen Künstlerinnen und Künstler, die ein breites Spektrum multimedialer Techniken der Collage nutzen, darunter Videoinstallationen, Skulpturen, Malerei, Gaming und Virtual Reality:
Marco Brambilla • Kévin Bray • Federico Cuatlacuatl • Disnovation.org • Nieves de la Fuente Gutiérrez • Libby Heaney • Anne Horel • Hyeseon Jeong und Seongmin Yuk
• Suzanne Kite und Devin Ronneberg • Lu Yang • Bertrand Mandico • Linda Jasmin Mayer • Wangechi Mutu • Eva Papamargariti
• Nina Paszkowski • Angelo Plessas • Mary-Audrey Ramirez • Anys Reimann • Naomi Rincón-Gallardo • Lex Rütten und Jana Kerima Stolzer • SOFF • Troika • Kira Xonorika
Die Ausstellung lädt dazu ein, über die Rolle und Bedeutung hybrider Wesen in unserer Gesellschaft nachzudenken und die vielfältigen Geschichten zu entdecken, die sie verkörpern.
Begleitend wird ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Veranstaltungen und Workshops angeboten.