Jahrgang 2005
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(tg) Uwe Skibbe wollte ganz sicher gehen. Obwohl er den neuen Job schon so gut wie in der Tasche hatte, zog es ihn noch einmal nach Brühl. Zu einem persönlichen, gefühlsmäßigen Gegencheck, wie er schmunzelnd sagt. Ich bin nach Brühl gefahren, habe mir das Schloss angesehen und es auf mich wirken lassen. Danach hatte ich endgültig keine Zweifel mehr.

Seit dem 1. März ist der 44-Jährige der neue Schlossverwalter der Bezirksregierung in Brühl und Nachfolger von Ingo Hebler, der nach zehnjähriger Tätigkeit im Schloss ins Innenministerium nach Düsseldorf wechselte, wo er die Polizeiabteilung betreut. Nach kurzer Einarbeitungszeit noch unter Hebler hat sich Uwe Skibbe inzwischen einen genauen Überblick über sein neues Aufgabengebiet verschafft. Er ist als Dienststellenleiter der Chef von rund 40 Mitarbeitern und einem etwa 100 Hektar großen Gebiet mit den beiden Schlössern Augustusburg und Falkenlust sowie den Gartenanlagen.

Es ist eine spannende, vielschichtige Aufgabe. Jeder Tag verläuft anders, es ist kein klassischer Verwaltungsjob, sagt Uwe Skibbe. Die Vielseitigkeit der Stelle war es auch, die den Kölner reizte. Das Anforderungsprofil war ihm beinahe auf den Leib geschrieben, hatte er doch in den letzten 20 Jahren in seinen bisherigen Positionen bei der Bezirksregierung wertvolle Erfahrungen in den geforderten Bereichen Organisation, Personalführung oder Finanzen sammeln können.

Auch das Schloss selbst war ihm nicht unbekannt. Anlässlich der 175-Jahr-Feier der Bezirksregierung unter dem damaligen Regierungspräsidenten Antwerpes fand im Schloss Augustusburg 1991 ein Festakt statt, den Uwe Skibbe mitorganisierte. Obwohl sich das Schloss Augustusburg nicht mehr mit Staatsempfängen schmücken kann, ist der Aufwand der gleiche geblieben. Wir haben die Schlosskonzerte und verschiedene kulturelle Veranstaltungen. Außerdem bieten wir ein umfangreiches Programm an interessanten Führungen an, die jedes Jahr 60.000 Besucher ins Schloss locken und 14.000 weitere nach Falkenlust, bilanziert Uwe Skibbe.

Im April will sich der verheiratete zweifache Familienvater mit seinen Mitarbeitern zusammensetzen und das Programm der zweiten Jahreshälfte planen. Ich möchte die erfolgreichen Führungen beibehalten und neue spannende Sachen anbieten. Wir wollen die Leute neugierig machen und neue Akzente setzen. Vielleicht werden wir die Gartenanlagen noch stärker berücksichtigen. Der Park gehört ja auch mit zum Ensemble und wird viel stärker besucht als die beiden Schlösser.

Außerdem muss sich Uwe Skibbe, der übrigens nicht mit Michael Skibbe, dem ehemaligen Assistenten von Rudi Völler, verwandt ist, mit der Parkplatzsituation beschäftigen: Es ist ja nicht allen Leuten bekannt, dass der Parkplatz für die Besucher des Schlosses vorgesehen und kein kostenloser Park-and-Ride-Parkplatz für die Bundesbahn-Pendler ist. Die Schranke wird kommen. Das Preisgefüge wird derzeit noch ermittelt. Es wird aber auch Möglichkeiten für Tagesbesucher sowie Dauerparkplätze geben.

Interessanter dürften dagegen die täglichen Restaurierungsarbeiten rund um die Schlösser sein. Im Keller steht beispielsweise auch noch ein Original-Kachelofen aus der Zeit von Clemens August, der im zweiten Weltkrieg beschädigt wurde. Den würde ich gerne restaurieren lassen, sagt Uwe Skibbe. Mein Ziel ist es, dass ich als Schlossverwalter Spuren hinterlasse, dass von meiner Tätigkeit etwas hängen bleibt, was die Dinge positiv verändert hat.

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