Großer Auftritt beim Festival Rheinkultur“
(tg) Wir waren alle ein bisschen schissig und hatten uns deshalb früher nicht so richtig bemüht, irgendwo großartig aufzuspielen”, sagt Drummerin Sarah Tauscher lachend. Wir haben lange nur im Jugendzentrum geprobt und sind dort ab und zu aufgetreten. Das war jetzt das erste Mal, dass wir bei einem Wettbewerb teilgenommen haben.” Zum Glück haben sie es dann doch gewagt, denn bei ihrer Premiere bei einem überregionalen Bandcontest haben sie kürzlich im Bonner Brückenforum auf Anhieb gewonnen. Der Lohn für die Brühler Band: ein Auftritt am 1. Juli beim Festival Rheinkultur” in Bonn und eine eigene Studio-CD-Aufnahme.
Die Band heißt Kirkwood Gaps” (der Begriff stammt aus der Astronomie) und besteht aus drei durchweg 21 Jahre alten Musikern: Sarah Tauscher/Schlagzeug, Mario Gagliardi/E-Gitarre/Gesang und Christoph Merkelbach/E-Bass/Gesang.
Seit sechs Jahren spielen sie bereits zusammen. Während sich Mario und Christoph schon länger aus der Schule kannten, kam Sarah später dazu. Ich hatte einen sympathischen Werbezettel gefunden, auf dem stand, dass sie einen Schlagzeuger suchten”, erzählt Sarah Tauscher. Wir haben uns dann getroffen und sind zusammen geblieben.”
Sie sind eine klassische Experience Formation” und spielen fetzige Rockmusik. Wir sind in unserer Musikrichtung sicherlich durch die Musik beeinflusst, die wir gerne hören”, sagt Mario Gagliardi. Das sind Bands wie Radio Head, Foo Fighters oder früher Nirvana.” Zusammen mit Christoph schreibt er die englisch-sprachigen Texte für ihre Lieder. Ihr Repertoire besteht zurzeit aus rund 30 Songs, die sich thematisch mit tatsächlichen, persönlichen Begebenheiten beschäftigen. Sie sind wie ein Fotoalbum”, sagt Christoph Merkelbach. Wir halten Erlebtes in Liedern fest. Ich werde noch in Jahren wissen, was damals gerade passiert ist, welche Gefühle ich hatte.”
Die Schule haben sie alle erfolgreich hinter sich gebracht, jetzt studieren sie. Sarah ist an der Kölner FH eingeschrieben und will Sozialpädagogin werden. Mario studiert VWL in Bonn, Christoph ebenfalls in Bonn Jura. Die Band ist für sie alle eine Herzenssache. Einmal in der Woche proben sie sehr zeitintensiv. Nicht mehr im Jugendzentrum, weil zwei Stunden Proben in der Woche nicht mehr reichten”, sondern im Gewerbegebiet in Brühl-Ost, wo sie sich einen Raum mit drei anderen Bands teilen. Dort haben sie sich auf den großen Wettbewerb vorbereitet, der von Popmotor” veranstaltet wurde und an dem 40 Bands teilgenommen haben.
Bis sie ins Finale nach Bonn kamen, mussten sie einige Vorausscheidungen gewinnen. Wir haben schon damit gerechnet, einige Vorrunden zu überstehen”, meint Sarah. Wir hatten schon Vorteile, weil wir so lange zusammen spielen.” Der Einzug ins Finale kam dann doch ein bisschen überraschend, der Sieg noch mehr. Wir waren alle aus dem Häuschen, denn das hatten wir nun doch nicht erwartet”, meint Christoph. Im Brückenforum standen sie erstmals auf einer richtig großen Bühne, waren vom guten Sound sehr angetan und fanden es schlicht echt gigantisch”. Ihren Sieg haben sie dann ausgiebig im KSJ gefeiert. Wir sind richtig in einer Traumwelt versunken”, sagt Mario.
Auf die Abschlussfrage, ob sie sich vorstellen könnten, ihr Hobby zum Beruf zu machen, antworten sie zögerlich. Immerhin gesteht Christoph, dass er gerne einmal auf Welttournee gehen würde”. Sarah und Mario denken ähnlich. Noch ist das utopisch, aber wenn ihre CD ein Erfolg werden sollte ....