Jahrgang 2007
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„Von Klosterklütten, Falknerschau und Kartoffelferien”

Am 18. und 19. August veranstaltet die Dorfgemeinschaft Brühl-Heide ein großes zweitägiges Fest anlässlich des 800-jährigen Bestehens des Kloster Benden, des berühmten Wahrzeichens von Heide. Wir haben uns mit Bert Kloth, dem Vorsitzenden der Dorfgemeinschaft unterhalten.

BBB: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, das 800-jährige Bestehen des Kloster Benden groß zu feiern?

Bert Kloth: Die Dorfgemeinschaft in Heide ist sehr aktiv. In diesem Jahr feiern wir ja auch ihr 60-jähriges Bestehen. Wir veranstalten eine Karnevalssitzung, den Heider Karnevalszug, die Kirmes, wir setzen einen Maibaum. Wir organisieren den Martinszug, im Oktober ein Fest für jung und alt, wir begehen den Volkstrauertag. Es gibt das Dorfgemeinschaftskegeln, den Adventsmarkt und wir besuchen und beschenken unsere älteren Mitbürger an ihren runden Geburtstagen. Und dann ist im vergangenen Jahr Wilhelm Sürth, unserem damaligen Vorsitzenden der Dorfgemeinschaft, aufgefallen, dass das Kloster Benden in diesem Jahr 800 Jahre alt wird. Er hatte die Idee, aus diesem Anlass ein Fest zu veranstalten. Wir haben dann die Bewohner des Kloster Benden besucht und ihnen von der Idee berichtet und sie dafür begeistern können. Die Organisation steht jetzt nach einer fast einjährigen Vorbereitungszeit. Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen, denn jede Open-Air-Veranstaltung steht und fällt natürlich mit dem Wetter.


BBB: Welche persönlichen Erinnerungen verbinden Sie mit dem Kloster Benden?

Kloth: Ich wurde 1949 in Heide geboren und bin dort aufgewachsen. Ich verbinde viele Erinnerungen mit dem Kloster Benden. Als ich Kind war, gab es noch die so genannten Kartoffelferien. Wir haben die Kartoffeln eingesammelt und hatten als Kinder somit einen schönen Ferienjob. Wir durften auf dem Traktor der Familie Zimmermann mitfahren, der das Gut viele Jahre gehörte. Ich erinnere mich auch gerne an die Obstbäume und die leckeren Äpfel. Ich kannte da jede Scheune. Später haben wir in einer Scheune unseren Karnevalswagen zusammengebaut. Wir haben uns dort oft getroffen, Grillabende veranstaltet. Ich hatte immer eine Beziehung zum Kloster. Das Kloster ist ja auch im Wappen des Heider Schützenvereins abgebildet.


BBB: Wie finanzieren Sie das große Fest?

Kloth: Die Dorfgemeinschaft lebt von Spenden. Für unsere Veranstaltungen führen wir dreimal im Jahr Haussammlungen durch. Für das Kloster-Benden-Fest haben wir eine Festschrift herausgebracht, deren Einnahmen wir wieder in das Fest stecken. Selbstverständlich wird bei dem Fest auch für das leibliche Wohl bestens gesorgt sein. Es werden etliche Kuchen und vieles mehr gespendet. Dadurch haben wir weitere Einnahmen. Außerdem gibt es einen sehr schönen Jubiläumsband. Der im Kloster Benden lebende Journalist Stephan Born hat akribisch in den Archiven der Stadt oder von Rheinbraun recherchiert und viele Informationen zusammen getragen. Wir werden diese Hochglanz-Chronik über die wechselvolle Geschichte des Klosters bei unserem Fest verkaufen. Und schließlich werden wir als besonderen Clou auch „Klosterklütten“, extra geprägte Schmuckbriketts verkaufen, die von der RWE Power AG gestiftet wurden und an die Tradition des Braunkohleabbaus in Heide erinnern. Ich bin guter Dinge, dass wir das Fest ohne Minus abschließen.


BBB: Was haben Sie sich an Programmpunkten einfallen lassen?

Kloth: Das Fest wird am Samstag, den 18. August, um 17 Uhr mit dem Fassanstich durch Wilhelm Schmitz, den früheren Brühler Bürgermeister und Schirmherrn, eröffnet. Um 18 Uhr werden die Brühler Stadtführerinnen ein Historienspiel aufführen. Um 20 Uhr wird der „bergische Jung“ eine seiner beliebten Reden halten. Und anschließend gibt es musikalische Unterhaltung durch Thomas Forschbach, dem Duo „Anno dazumal“ sowie einen Auftritt der Bergsee-Elfen. Der Sonntag beginnt um 10 Uhr mit einem ökumenischen Freiluftgottesdienst. Um 11 Uhr kommt dann unser Ehrengast Reiner Calmund, der aus seiner Kindheit in Brühl erzählen wird. Um 13 und 17 Uhr gibt es wieder Historienspiele der Brühler Stadtführerinnen, dazwischen um 14 Uhr eine Greifvogelschau mit dem Falkner Pierre Schmidt vom Schloss Gymnich. Musikalisch umrahmt wird der Tag von den Jagdhornbläsern Falkenlust und den Bergseemusikanten. Gegen 18 Uhr erwarten wir das Ende des Fests.


BBB: Wie sind Sie denn auf Reiner Calmund gekommen?

Kloth: Den hat Stephan Born, der bei Center-TV arbeitet, nach einer Sendung einmal angesprochen, weil er wusste, dass Calmund aus Brühl stammt. Reiner Calmund hat dann spontan zugesagt und einen netten Betrag für unsere Festschrift verfasst. Ich kann mich leider nicht mehr genau erinnern, aber ich glaube, ich war sogar mit ihm zusammen in einer Klasse. Früher wurden die 1. und 2. Klasse zusammengelegt. Als ich eingeschult wurde, war er schon in der 2. Klasse, und dann ist ja seine Familie weggezogen.

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