(tg) Als erstes Museum in Deutschland zeigt das Max Ernst Museum Brühl des LVR vom 22. November bis zum 21. März eine Ausstellung mit über 160 Kunstwerken des amerikanischen Kultregisseurs David Lynch. Bildmächtige Spielfilme, wie „Der Elefantenmensch“, „Blue Velvet“, „Wild at Heart“, „Lost Highway“ oder „Mulholland Drive“ machten David Lynch weltberühmt. Nur wenige jedoch wissen, dass der Kultregisseur aus Hollywood seine Karriere mit der bildenden Kunst begann und ihr bis heute treu geblieben ist. Themen, Motive und Formenrepertoire seiner bildkünstlerischen Arbeiten und seiner Filme durchdringen sich wechselseitig. In der Ausstellung werden Gemälde, Aquarelle, Lithographien, Zeichnungen, Fotografien sowie eine Rauminstallation zu sehen sein. Die Werkschau entstand in Zusammenarbeit mit dem Künstler und der Fondation Cartier pour l’art contemporain, Paris.
Damit wird im Max Ernst Museum die Reihe „Dialog in Augenhöhe“ fortgesetzt. Die surrealistischen Arbeiten Lynchs weisen Bezüge zu Max Ernst auf. Lynch hat mit Pinsel und Palette gearbeitet, sehr stark die neuen Medien einbezogen und zahlreiche preisgekrönte Filme gedreht. Der Ausstellungsname „Dark Splendor“ lässt sich mit „dunkler Glanz“ übersetzen und verweist auf die dunkel glänzenden Facetten von Lynchs Werken. Der Untertitel „Raum Klang Bilder“ ist durchaus wörtlich zu nehmen, da die Ausstellung nach einer Zeichnung Lynchs als begehbare Rauminstallation konzipiert wurde. Die Ausstellung wird mit Klang unterlegt.
Interessant sind auch die so genannten Digigrafien David Lynchs. Dafür hat der 63-Jährige alte Fotografien (vor allem Akte) aus dem 19. Jahrhundert eingescant, verfremdet und Kunstwerke von „dunkler, verstörender Erotik“, so Museumsdirektor Dr. Achim Sommer, geschaffen. Vor allem wegen dieses Teils ist die Ausstellung für Jugendliche unter 18 Jahren nicht geeignet. Parallel zur Ausstellung präsentiert das Max Ernst Museum Brühl eine Reihe kaum bekannter Kurzfilme aus der Akademiezeit des Regisseurs. „Wir wollen Neugier wecken und versuchen die Kunst und die Filme von David Lynch in einem Wechselbezug zu zeigen“, sagt Dr. Achim Sommer. Auch im Brühler ZOOM Kino werden parallel zur Ausstellung einige Filme gezeigt. Es erscheint auch ein Ausstellungskatalog zum Preis von 34 Euro.