Jahrgang 2009
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Unter dem Titel „Der Auswanderer“ zeigt der Hamburger Künstler Martin Nill noch bis zum 28. März ausgesuchte Dioramen und Kleinskulpturen aus der umfangreichen Sammlung des NILLMUSEUMs. Die Dioramen beinhalten figürliche Darstellungen nach Familienfotos oder von Schnappschüssen von alltäglichen Situationen, die dreidimensional nachgebaut und dann bis zu einem gewissen Grad verbrannt wurden. Die freistehenden Skulpturen stellen verbrannte Landschaften und Raumsituationen dar, mit teilweise literarischen bzw. filmischen Bezügen.

 

 

Diese kleinformatigen, beleuchteten Schaukästen lassen den Betrachter teilhaben an Geschichten und Anekdoten der Alltags- und Kulturgeschichte. Es sind Erinnerungsstücke eines gesellschaftlichen Gedächtnisses, mal glaubhaft, mal unmöglich oder auch lückenhaft. Sie offenbaren Szenerien mit überspitzt formulierten und morbid anmutenden Inhalten.

Zentrales Werk ist eine kleine Skulptur mit dem Titel „der Auswanderer“. Diese Arbeit erzählt von Erinnerungen und ihrer Löchrigkeit, aber auch von der Unmöglichkeit einer Zukunft ohne Bezug zur Vergangenheit. Umschlossen von verbrannter Erde, verdichtet sich das Leben des Auswanderers zu einem kurzen tragischen Moment, in dem ihm sein Pfand auf eine glückliche Zukunft – seine Kuh – genommen wird.

Die Ausstellung des Brühler Kunstvereins ist von Mittwoch bis Sonntag von 16 bis 18 Uhr in der Alten Schlosserei des Marienhospitals Brühl, Clemens-August-Straße 24, zu sehen. Die Finissage mit einem von Ute Remus geführten Künstlergespräch findet am 28. März um 16 Uhr statt.

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