Im Brühler Rathaus waren kürzlich alle Arbeiten der 78 Bewerber ums Max Ernst Stipendium der Stadt Brühl 2013 zu sehen. Neben den Bildern der Gewinnerin, Louisa Clement aus Bonn, gefielen den zahlreichen Rathausbesuchern auch eine Reihe anderer Werke.
Ulrich Zettler zum Werk von Gan-Erdenne Tsend:
An dem Bild gefällt mir die Täuschung der Spiegelung. Man fragt sich: Was kommt woher? Das Werk ist ein Blickfang, es weckt Interesse. Die Farben sind eher triste, der Blick hat für mich ein bisschen etwas von Schadenfreude.
Norbert Hölter zum Werk von David Czupryn:
Ich nehme Kunst humoristisch und leichter, wie es Max Ernst Zeit seines Lebens auch getan hat. Manches Expertentum ist mir befremdlich, wenn ich etwa die Klimmzüge im Text über die Gewinnerin lese. Bei dem Bild spricht mich das Florale sehr an. Ich finde die Aufteilung sehr interessant, die Geometrie gefällt mir, die farblich abgestuften Diagonalen. Es wirkt insgesamt etwas surreal.
Victor Martius zum Werk von Christian Krieter:
Mich hat die Komposition beeindruckt. Sie erschließt sich nicht auf den ersten Blick. Wir sehen den Gegensatz zwischen dem Stadtleben und dem Hirsch. Es sind komplett bunte Farben verwendet worden, die schön miteinander harmonieren.
Nicole Blautzik zum Werk von David Borgmann:
Schwarz ist immer elegant. Ich mag Kunst, die nicht so viele Farben hat, sondern sich auf eine Farbe konzentriert. Man wird nicht abgelenkt. Bei vielen Bildern irritieren mich zu viele Farben, noch dazu wenn sie auf mich chaotisch wirken. Das Bild finde ich zeitlos schön, das kann man überall hinhängen.
Erni Worrenhagen zum Werk von Janine Schumacher:
Mir gefallen die ganz feinen Zeichnungen. Da steckt ein enorm großer Aufwand dahinter, das ist eine ganz feine Arbeit.
Hans-Jakob Kurth zum Werk von Gan-Erdenne Tsend:
Das Bild erinnert mich an Werke von Neo Rauch. Es ist ein Hingucker mit neuen Ideen und Perspektiven. Ich finde es sehr ansprechend.
Günter Wagner zum Werk von Johannes Jessen:
Mich interessieren Arbeiten mit Objekten mehr als Bilder. Ich mag es, wenn Alltagsdinge in neue Zusammenhänge gestellt werden oder der Skulpturenbegriff ein bisschen auf die Schippe genommen wird. Von dem Künstler hat mir auch die Diashow mit den Varianten der Bauhaus-Buchstaben gefallen. Sie lösen Gedankenflüsse aus, sie regen zum Nachdenken an.
Barbara Arndt zum Werk von David Rauer:
In dem Werk spiegelt sich alles wider. Die Figur sieht nach einem Baby aus. Der Kontrast von irdenem Material zu dem zerbrochenen Spiegelglas gefällt.
Eine Umfrage von
Tobias Gonscherowski (Text)
und Bernhard Münch (Fotos)