Jahrgang 2013
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Liebe Leser,

in letzter Zeit fällt es uns wahrlich schwer, über Kultur zu berichten. Wir meinen hier natürlich nur die städtisch-verwaltete Kultur. Diese hat nämlich im letzten Jahr ihr eigenes Kulturmagazin „InBrühl“ ins Rennen geschickt, was drei- bis viermal im Jahr in großer Auflage erscheint. Sehr fleißige Mitarbeiter der Stadtverwaltung, Abteilung Tourismus und Kultur, wollen uns anscheinend zeigen, dass sie es besser machen können als der Brühler Bilderbogen nach mehr als 10-jähriger Berichterstattung über Brühler Stadtkultur.

Als Partner und Herausgeber dieser journalistischen Stadverwaltungsaktivitäten konnte ein bestens bekannter Verlag für regionale Anzeigenblätter gewonnen werden. Wie finanziert sich nun das Ganze? Genauso wie der Brühler Bilderbogen, über Anzeigenverkäufe. Gott sei Dank konnten als wichtige Anzeigenkunden die Tochtergesellschaften der Stadt Brühl, die Stadtwerke Brühl GmbH und die Gebausie GmbH gewonnen werden. Wenn also ein Spötter behaupten würde, das Kulturmagazin „InBrühl“ wird redaktionell mit Steuergeld für „Beamtengehälter“ und von Brühler Brühler Stromkunden für den Papierdruck indirekt finanziert, wäre das grundlegend eine Falschaussage?

Was für einen Grund könnte es also geben, uns als selbstständigen, kleinen Brühler Verlag ein städtisches Magazin als Konkurrenz vor die Nase zu setzen? Und zwar mit gleichen redaktionellen Schwerpunkten. Haben wir unseren Kulturjob nicht zufriedenstellend in den letzten zehn Jahren ausgeführt oder waren wir manchmal zu frech? Mit Sicherheit haben wir uns dann und wann erdreistet, das Heiligtum „Stadtverwaltung Brühl“ öffentlich zu kritisieren. Aber ist es deshalb nötig, uns eine städtische Kopie des Brühler Bilderbogen als regionale „Wirtschaftförderung“ entgegen zu setzen?

Mittlerweile werden dem Brühler Bilderbogen kulturelle Aktionen der Abteilung Tourismus und Kultur sogar mit Absicht vorenthalten, um diese dann exklusiv im eigenen Magazin oder mit den bekannten Partnern der „Brühler Positivpresse“ abfeiern zu können. Apropos Abteilung Tourismus: Wir erwarten mit Spannung die neuesten, kreativen Statistikzahlen, die die Notwendigkeit eines 5-Sterne-Hotels auf dem Belvedere-Parkplatz als alternativlosen Standort untermauern. Vielleicht ein Thema für die nächste Ausgabe von „InBrühl“, der selbstgemachten Jubelbroschüre der Stadt Brühl.

Wir bleiben in Sachen Kultur weiter für Sie am Ball. Abseits der ausgetrampelten Pfade eines Brauchtums „Brühler Marktes“ der Stadtverwaltung mit seit Jahren nahezu unveränderten mehr oder weniger gutem Unterhaltungsprogramm.
So, und jetzt viel Spaß beim Lesen unserer Aprilausgabe.

Ihr Team vom Brühler Bilderbogen
• Telefon 0 22 32 / 15 22 22 Fax 0 22 32 / 15 22 21
• E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

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