Jahrgang 2014
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Wieder einmal ist der Belvedere-Parkplatz im Gepräch. Nach jahrelangen Bemühungen meldete sich der Brühler Baudezernent Gerd Schiffer zu Wort und vermeldete, einen potenziellen Investoren gefunden zu haben, der auf dem Parkplatz ein großes Hotel mit 130 Zimmern zu bauen bereit wäre und auch ein Parkhaus mit nicht weniger Stellplätzen als jetzt auch errichten wolle. Zwar würde dieses Projekt über Jahre eine Großbaustelle nach sich ziehen, die Vorteile aber würden überwiegen. Diese äußerst optimistische Darstellung  aber wird sehr bezweifelt, wie unsere Umfrage zeigt.

 


 

Renate Heim:

Ich halte nicht viel von den Hotelbauplänen. In Brühl ist man auf Parkplätze angewiesen. Ein Parkhaus oder eine Tiefgarage finde ich nicht attraktiv. Und nach einem Neubau würden sicher auch die Parkgebühren steigen. Es würde teurer. Außerdem gibt es in Brühl genug Hotels. In der Innenstadt gefallen mir die Kneipen, es gibt auch viele Optiker. Auch die Giesler-Galerie ist für mich ein Highlight. Es lohnt sich für mich, aus Wesseling nach Brühl zu fahren, weil es hier viele traumhaft schöne Plätze gibt.

 


 

Martin Walz:

Ich bin eindeutig für eine Nutzung als Parkplatz. Wenn die Parkplätze verschwinden würden, würde ich definitiv weniger Kunden haben. Ich kann den Laden schon zumachen, wenn Kirmes ist. Sollten die Hotelbaupläne umgesetzt werden, habe ich ein Problem. Dann muss ich mir ein neues Ladenlokal suchen. Es gibt hier eher zu wenig Parkplätze und zu viele Falschparker. Und wenn sich ein Bus hierhin verirrt, bricht das Chaos aus. Neulich war es wieder so weit. Der Bus kam zwar um die Ecke, konnte aber nicht mehr zurück. Es hat zwei Stunden gedauert, bis das Problem behoben war.

 


 

Julia Schraa:

Ich bin für mehr Parkplätze, aber nur, wenn dafür keine Bäume gefällt werden. Ich bin gegen ein Hotel und fände das ganz schlimm. Die Giesler-Galerie hat mir gereicht. Ich bin dafür, auf dem Belvedere das Stadtbild zu belassen. Nur weil alle konsumorientiert sind, sollte die Natur nicht leiden.

 


 

Christel Stemmler:

Von den Plänen, hier ein Hotel zu errichten, halte ich gar nichts. Der Parkplatz soll bleiben, wie er ist. Es muss nicht immer alles zugebaut werden. Ich komme aus Wesseling gerne nach Brühl, weil es ein gemütliches Städtchen mit einer größeren Auswahl an Einkaufsmöglichkeiten ist. Ich parke auch manchmal in der Kaufhof-Tiefgarage oder habe früher neben der alten Feuerwache geparkt. Ob Brühl noch ein Hotel braucht, weiß ich nicht. Eigentlich sind doch schon genug da.

 


 

David Hermans:

Ich finde die Situation, wie sie jetzt ist, nicht schlecht. Wenn ein neues Parkhaus mehr Parkplätze bieten würde, als es jetzt gibt und es vernünftig gebaut und nicht so eng würde, dann könnte ich es akzeptieren.

 


 

Anja Keila:

Ich bin nicht für einen Hotelbau und ein weiteres Gebäude in der Innenstadt. Man sollte den Menschen auch Luft lassen und nicht alles zubauen. Ich finde die freie Parkplatzfläche gut. Ansonsten steigen de Kosten extrem, Parken wird teurer und der schöne Blick aufs Schloss fällt weg. Brühl ist für mich der Mittelpunkt, obwohl ich aus Berzdorf komme. Ich habe hier meinen Freundeskreis, bin Mitglied im BTV. Die Geschäfte waren hier früher qualitativ besser. Jetzt gibt es viele Handyläden und Bäckerein. Und dann noch über Jahre eine Großbaustelle mitten in der Stadt?

 


 

Paul Breuer:

Ich sehe das differenziert. Ich brauche kein Hotel. Aber die Stadt braucht Geld, alle Städte sind pleite und brauchen Geld. Aber die Bürger wollen keine höheren Abgaben zahlen. Vielleicht würde ich als Privatmann dann auch mein Tafelsilber verscherbeln, wenn ich Geld brauchen würde. Wo also soll das Geld herkomen? Die Grundsteuer erhöhen? Das will auch keiner. Die Bürger wollen wenig Steuern zahlen, erwarten aber einen hohem Komfort. Es gibt ein Parkhaus am Krankenhaus, das ist immer leer. Die Leute regen sich über zwei Euro Parkgebühren auf, geben aber jeden Monat ein paar Hundert Euro für ihr Auto aus.

 


 

Philipp Meyer mit Christina Sürth, Vanessa Gibbrich und Tochter Emely:

Von einem Hotelneubau halte ich nicht viel. Es sollte so bleiben, wie es ist. Sonst sieht man das Schloss nicht mehr. Jede freie Ecke soll zugekleistert werden. Das muss nicht sein.

 


 

Eine Umfrage von Tobias Gonscherowski, Fotos von Bernhard Münch

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