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"Ob alt, ob jung, Jeck op Bröhl hält uns all’ in Schwung“

Wozu so ein 40. Geburtstag doch so alles gut sein kann. Vor zwei Jahren feierte Uwe Hoppe seinen runden Geburtstag. Er tat dies natürlich nicht alleine, sondern in großer Runde und dies auch noch auf der großen Haussitzung der Zuckerknöllchen, jener kleinen aber feinen Brühler Karnevalsgesellschaft, bei der er auch Mitglied ist. Genau wie seine Freunde Ralph Spandau und Thorsten Hägele. Die drei teilen nicht nur die Freude am Karneval, sie arbeiten auch unter alle zusammen quasi unter einem Dach und sie tanzen obendrein auch noch im Wetterstein Männerballett.

 

"Ob alt, ob jung, Jeck op Bröhl hält uns all’ in Schwung“

Wozu so ein 40. Geburtstag doch so alles gut sein kann. Vor zwei Jahren feierte Uwe Hoppe seinen runden Geburtstag. Er tat dies natürlich nicht alleine, sondern in großer Runde und dies auch noch auf der großen Haussitzung der Zuckerknöllchen, jener kleinen aber feinen Brühler Karnevalsgesellschaft, bei der er auch Mitglied ist. Genau wie seine Freunde Ralph Spandau und Thorsten Hägele. Die drei teilen nicht nur die Freude am Karneval, sie arbeiten auch unter alle zusammen quasi unter einem Dach und sie tanzen obendrein auch noch im Wetterstein Männerballett.

Bei so vielen Gemeinsamkeiten kam es nicht überraschend, dass an jenem Februarabend vor zwei Jahren zu später Stunde die Idee geboren wurde, dass man eigentlich ein gutes Dreigestirn abgeben würde. Als am Tag danach immer noch alle samt familiärem Anhang von der Idee angetan waren, nahm die Sache Konturen an. Als auch ihr gemeinsamer Chef, Wetterstein-Geschäftsführer Michael Penning, einverstanden war, wurde sie Wirklichkeit.

 

Brühl hat damit in dieser Session das jüngste Dreigestirn. Zusammen sind sie gerade einmal 99 Jahre alt: der Prinz Ralph II., Bauer Uwe und Jungfrau Thora. Wer was macht, war schnell geklärt, Diskussionen kamen gar nicht erst auf. Die ersten Auftritte wurden mit Bravour gemeistert. Schon die Proklamation war ein riesiger Erfolg. „Es war überwältigend schön“, erinnert sich der Prinz gerne an den bewegenden Abend zurück. „Wir wurden überall herzlich empfangen. Es gab ein aufmunterndes Schulterklopfen, man wurde in den Arm genommen. Damit hatte ich nicht gerechnet.“

Beim Bauer verflog die Aufregung mit dem Einsatz der Musik. „Toll war auch die Begleitung durch den Corps der Fidelen Bröhler/Falkenjäger“, freute sich Bauer Uwe. Die Jungfrau Thora wollte erst nur unfallfrei ohne hinzufallen die Bühne erreichen. Das gelang. „Totale Freude stieg in mir auf. Alles kam mir viel kürzer vor. Da wusste ich: Jetzt geht es richtig los. Es war ein gefühlter Weltknuddeltag“, strahlt die Jungfrau auch Tage danach noch.

Der Anfang war gemacht. Seitdem ist das Dreigestirn in dieser recht kurzen Session beinahe im Dauereinsatz. 150 Auftritte stehen auf dem Programm, das Prinzenführer Karl-Heinz Becker mit der Gelassenheit und Souveränität von 23 Jahren Erfahrung managt. Nicht nur der Prinzenführer steht hinter dem Trifolium, sondern ein riesengroßes Team. Gut die Hälfte der rund 70 Mitglieder zählenden Zuckerknöllche ist aktiv dabei, wenn das Dreigestirn Termine wahrnimmt.

Die Zuckerknöllchen gehören zu den kleineren Brühler Karnevalsgesellschaften. Dafür ist der Zusammenhalt bemerkenswert. Bekannt sind die Jecken aus Brühl-Ost für ihre beiden Tanzgarden und das Mini-Jugendtanzcorps. Die Hofburg des Dreigestirns befindet sich im „Schlosskeller“ im alteingesessenen „Senioren-Wohnheim Brühl“, auch bekannt unter „Wetterstein“. Prinz, Bauer und Jungfrau sind seit vielen Jahren im Senioren-Wohnheim in unterschiedlichen Bereichen beschäftigt. Der Prinz arbeitet in der Haustechnik, der Bauer ist Küchenleiter, die Jungfrau wirkt in der Buchhaltung.

Zusammen übernehmen sie bald die Regentschaft der Jecken über Brühl. Ihr Motto lautet: „Ob alt, ob jung, Jeck op Bröhl hält uns all’ in Schwung.“ Mit Elan und Vorfreude gehen sie ihre Aufgaben an, sie freuen sich auf die großen und kleinen Veranstaltungen, auf besondere Momente. „Bei Sonderspaß haben wir unglaublich mitgefühlt“, gesteht Prinz Ralph II. „Der persönliche Kontakt ist etwas Besonderes, der Blick in die Augen der Menschen, die gerührt sind.“ An Sonderspaß ging auch das Geld, das bei der Rasur der Jungfrau gesammelt wurde. 777,77 Euro kamen für den guten Zweck zusammen.


Der Prinz heißt mit bürgerlichem Namen Ralph Spandau. Er wurde 1977 in Brühl geboren und von Beginn an mit dem Karnevalsvirus infiziert. Ob im Kindergarten St. Stephan, in der St. Franziskus-Grundschule oder später in der Elisabeth von Thüringen Realschule, seine Leidenschaft für den Brühler Karneval kannte keine Grenzen. Nach der mittleren Reife jedoch hieß es erst einmal Geldverdienen bzw. die Grundlagen zum späteren Geldverdienen legen. Eine Ausbildung zum Gas- und Wasserinstallateur bei der Fa. Thrum & Michalowski folgte. Nach dreieinhalbjähriger Ausbildung und dem Gesellenbrief in der Tasche rückte er zur Bundeswehr ein. Im Anschluss an den Bund folgten zwei Jahre bei den May-Werken in Erfstadt. Hier wurde er als Anlagenführer eingesetzt. Seit dem Jahr 2004 arbeitet Ralph Spandau jetzt im Senioren-Wohnheim Brühl, wo er sich pudelwohl fühlt. Sich um Menschen zu kümmern und deren Wohl stets im Blick zu haben, das ist seine Erfüllung. Dies besonders beim Wetterstein-Karneval, dann, wenn er im Röckchen und mit langem blonden Haar im Männerballett des Hauses beim Publikum für ausgelassene Stimmung sorgt.

Abseits der Arbeit und des Karnevals hat Ralph eine Familie, die ihm die Kraft und die nötige Unterstützung gibt. Seine Frau Bianca und die drei Kinder Jannik, Michelle und Raquelle fühlen sich, wie kann es anders sein, ebenso dem Karneval verpflichtet und sind schon richtige Nachwuchszuckerknöllchen.

Ralph Spandau war schon immer vielfältig karnevalistisch tätig. Seit 1998 ist Ralph eine waschechte Zuckerknolle, dies mit Leidenschaft und mit vollem persönlichen Engagement. Im Jahr 2009 übernahm er das Amt des Präsidenten und wurde nach dreijähriger Amtszeit für die kommenden drei Jahre im Amt bestätigt.


Die Jungfrau Thorsten Hägele wurde 1989 in Bonn geboren. Als Sohn eines Schwaben, so könnte man denken, stecke ihm der Karneval nicht im Blut. Aber weit gefehlt. Schon früh vom Karnevalsvirus infiziert träumte auch er davon, einmal in einem Dreigestirn der Schlossstadt Brühl zu sein.

Nach seinem Abitur im Jahr 2007 am Collegium Josephinum in Bonn begann er sein Bachelorstudium an der Europäischen Fachhochschule auf der Kaiserstraße in Brühl. Im Februar 2010 zog es den angehenden Betriebswirt fort aus seiner Heimatstadt ins ferne Asien. Während eines Auslandssemesters an der Ocean University of China lebte er in der ostchinesischen Hafenstadt Qingdao. Neben dem dort produzierten gleichnamigen Bier, das man hier in jedem chinesischen Restaurant auf der Karte finden kann, ist Qingdao für einen der größten Containerhäfen der Welt bekannt. Seit März 2011 studiert er mit dem Abschlussziel Master of Science an der Fachhochschule Köln.

Seit dem Jahr 2007 ist Thorsten Hägele als Mitarbeiter im Wetterstein beschäftigt. Neben der Manipulation der Bilanzen und dem Auswürfeln betriebswirtschaftlicher Kennzahlen engagiert er sich dort bereits im fünften Jahr im Wetterstein Männerballett. Ob als rassiges Cowgirl, Schwanensee-Entlein oder im bayerischen Dirndl - durch die Auftritte sammelte er zahlreiche Erfahrungen als Frau auf den großen Bühnen Brühls.

Ganz besonders wichtig ist für Thorsten in der kommenden Session der Rückhalt durch seine Familie. So war sein Vater nicht ganz unschuldig daran, dass er schon bald als Jungfrau die Bühnen unserer Stadt erobert. Ohne die volle Unterstützung durch seine langjährige Lebenspartnerin Lena wäre an die Teilnahme am Brühler Dreigestirn nicht zu denken. Dem karnevalistischen Ödland des Ruhrgebietes entflohen ist sie heute jecker als so manch Bröhler Mädche.

Bei den Zuckerknöllchen haben Lena und Thorsten ihre karnevalistische Heimat gefunden. Seit dem Jahr 2011 sind sie aktive Mitglieder des Vereins und machen dem Präsidenten Ralph Spandau das Leben stets so schwer wie möglich. Auf den Rückhalt und die Unterstützung des Vereins kann sich die designierte Jungfrau stets verlassen.


Der Bauer Uwe, Uwe Hoppe, wurde am Rosenmontag 1971 in unserer schönen Schlossstadt Brühl geboren. Nicht nur wegen des närrischen Geburtsdatums wurde ihm das Karnevalsvirus quasi in die Wiege gelegt. Ein Teil seiner Familie war beim Badorfer Tambourcorps aktiv, sodass er als kleiner Fetz bereits bei vielen Karnevalsveranstaltungen dabei war.

Auch heute ist der Virus immer noch aktiv. Neben seiner aktiven alljährlichen Teilnahme am Närrischen Elias besucht er die Umzüge in und um Brühl. Er ist seit zehn Jahren Mitglied des Wetterstein Männerballetts, mit dem er auf den Karnevalsveranstaltungen der Bewohner das Tanzbein schwingt.

Seit seiner Ausbildung zum Koch im Jahr 1988 ist er dem Wetterstein immer treu geblieben. Jetzt, nach 24-jähriger Betriebszugehörigkeit, hat er die Funktion des Küchenleiters inne. Seit Anfang 2011 sind er und seine Familie Mitglied der KG De Zuckerknöllche, in der er sich jetzt seinen großen Jugendtraum, einmal im Brühler Dreigestirn mitzuwirken, erfüllen kann.

Seit nun 17 Jahren ist er mit seiner Jugendliebe Beate glücklich verheiratet, die er im Wetterstein kennenlernte. Sie haben zwei Söhne, Lukas 14 und Jens 11 Jahre. Der Bauer freut sich sehr auf die Session 2012/2013, in der er mit allen Jecken zusammen feiern kann.

Tobias Gonscherowski

 

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