Jahrgang 2007
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Brühler Bilderbogen November 2007

Liebe Leser,

das Team vom Brühler Bilderbogen hat in den inzwischen 59 Ausgaben seit seinem Wiedererscheinen im November 2002 eine Reihe von hochinteressanten Gesprächen geführt:

mit Künstlern und Sportlern, mit Jecken und Musikern, mit städtischen und politischen Entscheidungsträgern, mit Museumsdirektoren und Pfarrern, mit Filmstars und Historikern. In dieser Ausgabe jedoch haben wir es uns einmal ganz einfach gemacht. Wir haben uns zu unserem fünfjährigen Jubiläum selbst interviewt. Damit Sie einmal einen Eindruck davon bekommen, wer überhaupt hinter Ihrer Monatszeitschrift steckt und welche Ambitionen wir mit dem Bilderbogen verfolgen.

Wer in diesen Tagen durch die Brühler Innenstadt spaziert, bekommt beinahe an jedem Wochenende neue Attraktionen geboten. Auf den Hubertusmarkt folgte der Martinsmarkt, der wiederum vom Weihnachtsmarkt abgelöst wird. An den Ständen gibt es die unterschiedlichsten Angebote. Aber nicht nur in den Auslagen der Buden sondern auch in den vielen Brühler Einzelhandelsgeschäften findet die interessierte und suchende Kundschaft alles, was sie braucht. Gerade in der Vorweihnachtszeit können sich die Brühler hier inspirieren lassen und Anregungen für die bevorstehenden Geschenkekäufe finden. Oder kommen ihnen die Ideen an ganz anderen Orten und zu einer ganz anderen Zeit? Das wollten wir von den Menschen wissen.

 

Norbert Krausen:

Das ist ganz unterschiedlich, manchmal im Laufe des Jahres, manchmal auf den letzten Drücker. Oft kaufe ich die Geschenke aber auch nach einer Wunschliste, so dass spontane Überraschungen bei mir eher selten vorkommen. Es gibt aber am Chiemsee einen sehr schönen Klosterladen, in dem es schöne spirituelle Bücher oder Musik-CDs gibt, auch für Kinder. Da finde ich öfters etwas oder lasse mich inspirieren.

 


„Wer den Bilderbogen lesen möchte, nimmt ihn sich mit“

Im November 2002, also genau vor fünf Jahren, erschien die erste Ausgabe des neuen Brühler Bilderbogen. Damit wurde nach einer gut 18-monatigen Pause eine Tradition fortgesetzt, die bereits im Jahr 1985 ihren Anfang genommen hatte. Damals feierte die Stadt Brühl ihr 700-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass brachte der Kölner Bilderbogen-Verlag der Brüder Helmut und Karl-Heinz Thielen die erste Ausgabe des Brühler Bilderbogen auf den Markt, der 186 weitere folgen sollten. Im Juni 2001 war dann jedoch zunächst einmal Schluss.

(tg) Eine lieb gewordene Tradition ist das innovative Werkstatt Festival mit Stars der Kleinkunstszene in der über 115 Jahre alten Handwerkshalle von Natursteine Blondiau in der Mühlenstraße 61. Bereits zum 13. Mal wurde ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, das vom 6. bis 9. Dezember Polit-Kabarett, Tangomusik, Comedy sowie visualisierten Humor in Form einer grandiosen Pantomimenshow bietet.

(tg) Einen Sachkundeunterricht der etwas anderen Art erlebten kürzlich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 3 a der Katholischen Grundschule in Brühl-Vochem. Das Thema „Berufe“ stand auf dem Stundenplan. Und zu Gast im Klassenzimmer war plötzlich ein leibhaftiger Fußballprofi in Person von Thomas Kessler, dem zweiten Torwart des 1. FC Köln. Unter den Klängen der FC-Hymne empfingen die 18 aufgeregten Kinder den sympathischen 21-Jährigen und überschütteten ihn mit den unterschiedlichsten Fragen: Ob er Pizza essen darf, welche Haustiere er hat, wo er gerne Urlaub macht, ob er einen Freundin hat oder was seine Lieblingsfächer waren.

Ein erotischer Theater-Ausflug über das Ausprobieren und Verlieben sehr frei nach den Gebrüdern Grimm mit Objekten und Figuren durch das altbekannte Märchen von „Rotkäppchen“ startet am Samstag, dem 17. November, 20 Uhr, in der Galerie am Schloss in Brühl.

Unter dem Motto „Bunte Blätter“ findet am Donnerstag, 15. November 2007 um 19 Uhr die Lesung der Brühler Schreibwerkstatt in der Stadtbücherei statt (Kinder- und Jugendbücherei, Carl-Schurz-Straße 24, Nähe KVB-Haltestelle Brühl-Mitte).

13 Autorinnen und Autoren lesen ihre neuen Texte, die im Kurs unter der Leitung von Andreas Obster entstanden sind. So vielfältig wie das Leben sind auch die Themen der Kurzgeschichten und Gedichte: mal amüsant und heiter, phantasievoll und verrückt, mal nachdenklich und melancholisch. Die Bornheimer Pianistin Claudia Schmitz sorgt für die musikalische Untermalung.

Zum Abschluss des Projekts „Der Apfel” lud der katholische Kindergarten St. Severin in Schwadorf zum bunten Apfelfest ein. Den Auftakt des Festes gestalteten die Kinder mit der Aufführung des Gesangsstücks „Fünf Äpfel, die träumen” (unser Foto).

(tg) Reichlich Prominenz war nach Brühl gekommen, um der Eröffnung der neuen spektakulären Ausstellung im Max Ernst Museum beizuwohnen. Dr. Jürgen Rüttgers, Ministerpräsident des Landes NRW, war zugegen, Hans-Dietrich Genscher, Gerhard Baum, Hilmar Kopper und andere. Sie alle wollten dabei sein, als Neo Rauch erklärende Worte zu seinen Bildern sprach, die noch bis vor kurzem im Metropolitan Museum von New York, dem größten Museum der USA, zu sehen waren und nun exklusiv in Brühl zu bestaunen sind.

Die Uhlstraße als eine der bekannten und beliebten Brühler Einkaufsstraßen blickt auf eine Jahrhunderte alte Geschichte zurück, die mit der Stadtgründung von Brühl ihren Anfang nahm. Der Name „Uhlstraße“ leitet sich von dem Wort Uhl ab, was im frühen Mittelalter soviel wie „Topf“ bedeutete.

Um 1285 erhielt Brühl als einzige Siedlung im Vorgebirge vom Erzbischof das Stadtrecht und die Erlaubnis, eine Stadtmauer zu errichten. Töpferfamilien zogen in den nächsten Jahren aus dem Umland in das Gebiet der Uhlstraße, um im Schutz der Stadt ihrem Gewerbe nachzugehen. Töpfereiprodukte waren in jener Zeit ein Exportschlager in ganz Europa und ein begehrtes Wirtschaftsgut.

Mark Britton, Deutschlands Comedy-Import Nr. 1, stellt am Donnerstag, dem 22. November, um 20 Uhr, in der Galerie am Schloss in Brühl seinen ersten Comedy-Roman vor. Im Mittelpunkt des Buches, das man auch als ebenso amüsantes wie hintergründiges Einmaleins des Showbusiness lesen kann, steht Charlie Churchill, der in einem einzigen Jahr so ziemlich alle Desaster überlebt, die einem Mann passieren können, der den Deutschen den Comedy-Krieg erklärt hat – und fürchterlich auf die Nase fällt.

Totgesagte leben länger – so sagt ein geflügeltes Wort. Der Tango, das heißt der argentinische Tangotanz, gehört dazu. Er lebt nicht nur, er erfährt derzeit sogar eine Renaissance, nicht nur in seiner Heimat Argentinien, sondern gerade in Europa. Keine Tanzschule, keine Volkshochschule, die den nostalgischen Paartanz nicht auf dem Lehrplan hat. Carlos Cardel, Pugliese, Troilo und andere Tango-Größen zieren die Hüllen von CD-Editionen. Tango-Filme und Tango-Musicals sind zum Renner geworden. Hier möchte das Brühler ZOOM Kino im November mittwochs mit einer kleinen Reihe anknüpfen und die Stimmung und Faszination des Tangos auf die Leinwand bringen. Am Mittwoch, dem 14. November läuft um 18 und 20 Uhr „Der Tango der Rashevskis“.

Die Kunst- und Musikschule der Stadt Brühl hat noch Plätze im Herbst-Workshop Aktzeichnen/Modellieren frei. Der Workshop findet Dienstag, 20.11. und Donnerstag, 22.11., von 9.30-12.30 Uhr statt. Informationen Tel. 02232/508010 .

In der Rotunde der Bundesfinanzakademie, Willy-Brandt-Straße 10, wird noch bis zum 17. Dezember montags bis freitags von 8.30 bis 19 Uhr die Ausstellung „Beziehungen“ gezeigt. Der Mensch in der Beziehung zu seiner Umwelt und zu sich selbst ist Thema der Arbeiten von Jutta Kabelitz. Aus einer Idee heraus entwickeln sich die Bilder, gemalt und gezeichnet mit allen möglichen Materialien wie Buntstifte, Öl-, Acrylfarben, Bleistift, Tusche, Ölkreide etc. Im Prozess des Zeichnens und Malens wachsen sie zu vielfältigen Formen heran.

Zum 6. Mal bietet die katholische Pfarrgemeinde St. Pantaleon einen Basar rund um die Erstkommunion an. Am Sonntag, den 25. November werden im Pfarrheim in der Badorfer Straße 97 von 13 bis 14.30 Uhr Kommunionkleider und -anzüge sowie Zubehör (auch festliche Geschwisterbekleidung) angeboten. Wer seine gebrauchten Kleidungsstücke, auch Einzelstücke und Geschwisterbekleidung, anbieten möchte, erhält weitere Infos unter 02232/370164 oder 02232/34349.

Auch in diesem Jahr findet am 25. November von 11 bis 17 Uhr der beliebte Weihnachtsbasar des Brühler Schwimmklubs im Vereinsheim am Volkspark statt. Im Angebot sind liebevoll handgefertigte Artikel zum Verschenken oder selber Genießen, zum Dekorieren  oder Genießen. Ebenfalls im Angebot: Laubsägearbeiten, Töpferware, Tiffany, Serviettentechnik, Schmuck und vieles mehr. Der Erlös geht zugunsten der Jugendarbeit des BSK.

In der Galerie Brühl, Uhlstraße 2, ist derzeit noch bis zum 30. November die Ausstellung „Fernes Land“ zu sehen. Von Ferne muten Michael Botors Grafiken an wie in die Jahre gekommene Fotografien, wie Schnappschüsse, deren Hauptbildmotiv nostalgische Tristesse verströmt. Aufgegebene Industrieanlagen und Speicher, Bürogebäude oder menschenleere Straßenzüge sind Momentaufnahmen eines Strukturwandels, der seine Verortung nicht nur in Michael Botors Geburtsland Polen findet, sondern global beobachtet werden kann.

„Wir beziehen Stellung gegen rechts“

Am 9. November fand in Brühl bereits zum 17. Mal in Folge ein Schweigegang zum Gedenken an den 9. November 1938 statt. Damals hatten in ganz Deutschland und auch in Brühl Nazi-Trupps nachts Wohnungen und Geschäfte jüdischer Mitbürger zerstört. Die Brühler Synagoge wurde in Brand gesteckt. Mit der „Reichspogromnacht“ begann die brutalste Form der Judenverfolgung, der 65 Juden aus Brühl zum Opfer fielen.

Seit 1991 engagiert sich die Brühler Initiative für Völkerverständigung für ein friedliches und respektvolles Zusammenleben von Deutschen und Ausländern und gegen jede Form von Rechtsradikalismus. Wir sprachen mit Peter Boos, dem Sprecher der Initiative.

 

Dass die jecke Brühler Stadthuhn-Aktion besonders bei Kindern bleibende Eindrücke hinterließ, zeigen die kreativen Arbeiten der Kleinsten aus dem Malschulkurs von Leiterin Sylvianna Scholtyssek. Die mit viel Liebe und Kreativität gefertigten Tonfiguren beindrucken außerdem durch bunte und fröhliche Farbgebung.

Auch Sylvianna Scholtyssek und ihr Frauenfreundeskreis „Hexenclub“ gestalteten für Köln ein Stadthuhn, das sich bereits in der Kölner Endentscheidung qualifiziert hat.

Die Bigband der Kunst- und Musikschule feierte kürzlich vor ausverkauftem Haus in der Aula des Max Ernst Gymnasiums ihren 30. Geburtstag. Ob die Nachwuchs-Bigband oder die „Allstar-Band“: Dem Publikum wurde ein kurzweiliges und höchst unterhaltsames Musikprogramm geboten. Leiter Elmar Frey erinnerte mit großem Dank an den Urvater des Brühler Jazzlebens, Lee Chegwidden und dessen Engagement für die Jugend in Brühl.

Die beiden Musiker und selbständigen Musiklehrer Bruno Mascolo und Franco Pischedda starten zum wiederholten Male einen Bandworkshop im Brühler Jugendzentrum. Der Workshop richtet sich sowohl an Anfänger als auch an fortgeschrittene Musiker. Bei dem Workshop geht es darum, den Teilnehmenden ein neues Spielgefühl, insbesondere das Zusammenspiel in einem Bandgefüge zu vermitteln. Im Workshop kann eine Gruppe aus der Standardbesetzung, meist aus Schlagzeug, Bass, ein oder zwei Gitarren und Gesang zustande kommen.

www.fitnesswochen.info

Botond Mezey, Inhaber von zwei Fitnessclubs in Brühl (Studio 53 und 7Fit), gehört zu den Initiatoren der Aktion „Fitnesswochen“, die vom 15. November bis 31. Dezember bundesweit durchgeführt wird. In qualifizierten Fitnessclubs können Interessierte, die nicht Mitglieder eines Fitnessclubs und mindestens 18 Jahre alt sind, ausgewählte Clubleistungen vier Wochen lang kostenlos nutzen. Die Fitnesswochen finden unter dem Dach der bekannten Gesundheitsaktion „Deutschland bewegt sich“ statt. Als prominente Botschafterin konnte die Fußball-Weltmeisterin Sonja Fuss gewonnen werden. Ziel der Fitnesswochen ist es, Menschen das Thema Fitness näher zu bringen, sie für die vielfältigen Möglichkeiten in qualifizierten Fitness-Clubs zu begeistern und sie langfristig zu gesundheitsorientierter Bewegung in Fitness-Clubs zu motivieren.

Sind Sie ein unerkannter Trendsetter? Möchten Sie über die unbeliebtesten oder angesagtesten musikalischen Strömungen Bescheid wissen? Dann wäre ein Besuch bei Eufonias neuem Programm „In & Out“ dringend anzuraten. In zeitlosem Frack und Zylinder Out-Fit versuchen die Eufonisten zu ergründen, ob der „Grand Prix der Chöre“, Whitney Houston, Jaques Offenbach, Gotthilf Fischer oder die Rheinländer an sich „in“ oder „out“ sind. Verpassen sie nicht diese Lebenshilfe für alle, die noch ihre musikalische Mitte suchen.

Am 17. November gibt das Jugendzentrum an der Liblarerstraße das Mikro in Frauenhände. Drei Bands mit jeweils starker weiblicher Besetzung am Gesang, aber auch an den Instrumenten, rocken die Bühne. Die Rede ist nicht von reanimierten 90er Jahre Girlgroup-Zombies, sondern von den First Ladys der Pop-, Punk- und Elektroszene. Das Konzert wird wie immer präsentiert von der Konzertgruppe Unterhaltung 500. Zudem wird auch noch in den Geburtstag von Jan, einem Mitarbeiter des Hauses reingefeiert, was bedeutet, dass es noch ein paar Highlights mehr geben wird. So trägt die Veranstaltung nicht nur den Titel „Konzert“, sondern enthält noch das i-Tüpfelchen „Party“, allerdings zu den gewohnten Konditionen.

Den Anfang machen „Scream tarts under protest“ mit klassischem Punk und HC aus NRW. Die zweimal feminin, dreimal maskulin besetzte Combo besticht durch ihren rauen, geradlinigen Ausdruck und dem einen oder anderen Ausflug in die  New Wave-Schublade. Ebenfalls gerne wird sich auch mal  einer Prise Metal bedient.

Der Begriff „Dada” ist der Schwierigkeit synonym, ihn zu definieren. Hans Arp, einer der geistigen Urheber und Mitbegründer des Dadaismus, hat 1955 unter dem Titel „Dada-Sprüche” eine ganze Reihe von Begriffsbestimmungen und Erklärungen zusammengestellt. Das Spektrum reicht von kurzen, poetischen Umschreibungen wie „Dada ist eine Rose, die eine Rose im Knopfloch trägt” oder „Dada ist schön wie die Nacht, die einen jungen Tag in ihren Armen wiegt” bis zu längeren Ausführungen, die als Maxime seine abstrakten, biomorphen Werke begleiten und ihre Parallelität zu Leben und Natur verdeutlichen:

 

 

Handzettel, 6,7 x 11,5 cm, Köln, April 1920

Nachdem die Ausstellung „Dada-Vorfrühling” im Lichthof des Brauhauses Winter in der Schildergasse 37 polizeilich geschlossen worden war, warben die Kölner Dadaisten mit einem Plakat für die Wiedereröffnung. Zu diesem Anlass wurden dieser und ein weiterer Handzettel gedruckt (siehe die Oktober-Ausgabe); beide sind erst vor kurzem bekannt geworden.

 

(tg) Ute Bienkowski wurde 1959 in Arnsberg im Sauerland geboren und lebt seit einem Jahr in Brühl. Nach einem Studium im In- und Ausland (Fremdsprachen, politische Wissenschaft und Philosophie) machte sie sich mit einer eigenen Veranstaltungsagentur Anfang der neunziger Jahre in Köln selbständig. Im Jahr 2000 gründete sie eine weitere Firma: das Institut für Kreativität und Erfolgsmethodik. Unter dem Motto „Sag ja! – Nimm Kraft zum Neubeginn“ werden schwerpunktmäßig Menschen dabei unterstützt, die Weichen neu für sich zu stellen und einen beruflichen oder privaten Neustart erfolgreich anzuschieben.

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