Jahrgang 2008
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Brühler Bilderbogen November 2008

Liebe Leser,

Amerika hat einen neuen Präsidenten gewählt, und die große Mehrheit weltweit begrüßt die Wahl des Demokraten Barack Obama ausdrücklich. Nach den acht nicht gerade sonderlich erfreulichen Jahren des Präsidenten Bush und dem auf politischer Ebene zeitweise arg gestörten Verhältnis von Deutschen und Amerikanern kommt es nun zum herbeigesehnten Wechsel. Dabei ist das Land der unbegrenzten Möglichkeiten den Deutschen immer noch sympathisch. Auch haben einige amerikanische Bräuche zuletzt in Deutschland immer mehr Freunde gefunden. Davon zeugt auch das letzte Titelbild des Brühler Bilderbogen, auf dem drei Halloween feiernde Mädels zu sehen waren, genauso wie das aktuelle, das den Badorf Gospelchor „Carpe Diem“ zeigt, der am 29. November ein großes Konzert geben wird.

Das Thema Kriminalität ist allgegenwärtig und beschäftigt auch die Brühler Stadtverwaltung. Kürzlich gründete Bürgermeister Michael Kreuzberg den kriminalpräventiven Rat der Stadt Brühl. Damit sollen die bereits handelnden Akteure noch besser vernetzt und neue Aufgabenfelder mit Handlungsbedarf erschlossen werden. Leiter des kriminalpräventiven Rates wurde Hartwig Bosseler. Als drängende Themen wurden eine schnellere Ahndung begangener Straftaten insbesondere von Jugendlichen sowie ein wirksamer Täter-Opfer-Ausgleich ausgemacht.

Dem Brühler Bilderbogen liegen die Zahlen zur Kriminalstatistik 2007 vor, die besagen, dass die Zahl der Geschäfts- und Wohnungseinbrüche gestiegen ist, während die Zahlen der Diebstähle von Fahrrädern, Mopeds und Krad rückläufig und die Diebstähle aus Kfz sogar stark abnehmend ist. Wir haben uns mit Menschen in der Brühler Innenstadt unterhalten und mit ihnen über ihre ganz persönlichen Erfahrungen und Eindrücke im Umgang mit Straftaten gesprochen.


Nikolas Bletsos mit Sohn Jannis:

Sehr sicher. Bei mir wurde noch nicht eingebrochen. Ich traue mich auch abends auf die Straße. Ich wohne in Brühl-West, einer sehr ruhigen Gegend. Außerdem sieht man, dass bei uns nichts zu holen ist.

 

Zum 14. Mal findet in diesem Jahr das Werkstattfestival in den Räumen der 117 Jahre alten Steinmetz-Werkstatt der Firma Blondiau statt. Neben bekannten Namen gibt es dort immer wieder die Möglichkeit, etwas Neues, hierzulande noch Unbekanntes zu entdecken.

Die tolle Atmosphäre in der alten Werkstatt inspiriert nicht nur Künstlerinnen und Künstler zu besonderen Leistungen. Sie sorgt auch dafür, dass dem Publikum sensationelle Abende in Erinnerung bleiben. Gefördert wird das traditionelle Festival durch die Kreissparkasse Köln.

Gleich zwei Filme zum Thema Pogrom und seine Folgen gibt es im November im

Brühler ZOOM Kino zu sehen. Brandaktuell gibt es vom 15. bis 17. November jeweils um 18 Uhr den Film „Stolperstein” über den Künstler Gunter Demnig, der mittlerweile in über 300 Orten in ganz Deutschland, aber auch in Österreich, Ungarn und den Niederlanden Gedenksteine aus Messing im Straßenpflaster vor Häusern verlegt hat, in denen Opfer der NS-Zeit ihren letzten selbstgewählten Wohnort hatten.

Nachdem die gemeinsame Sessionseröffnung aller Brühler Karnevalsgesellschaften und -vereine im letzten Jahr wegen der kurzen Session ausgefallen ist, starten die Brühler Karnevalisten am 22. November wieder gemeinsam „unger ener Kapp“ im Brauhausgarten „Alt Brühl“ (Sürther Straße 160) in die Session.

Pünktlich um 18.11 Uhr (Einlass 17 Uhr) geht’s los. Die Besucher der Veranstaltung können sich auf tolle Auftritte vieler Gruppen freuen. Natürlich sind auch das amtierende sowie das designierte Brühler Dreigestirn sowie das Brühler Kinderdreigestirn 2008 und das designierte Brühler Kinderdreigestirn 2009 dabei. Karten zum Preis von 7,00 Euro inkl. einem Kölsch gibt es ab sofort im Brauhausgarten „Alt Brühl” sowie beim Festausschuss Brühler Karneval, Telefon/Fax 02232/152152.

Am 8. November wird das Jugendzentrum eL’FOUR in der Liblarer Straße die Pforten zu seinem altbekannten Soundcheckkonzert öffnen. Die Konzertreihe setzt sich seit zehn Jahren zum Ziel, Nachwuchsbands die Hürde zum ersten Konzert zu erleichtern. Bei diesen Veranstaltungen werden deshalb vor allem Bands bevorzugt, die zum ersten Mal auftreten. Diesmal dabei sind Nervous Breakdown, Naked Dave, MMS Allstars und Flatline.

Am Donnerstag, den 13. November, ist um 20 Uhr die gebürtige Armenierin Narine Khajakian und ihre Band mit dem Programm „Amor del Mundo-Latin Pop“ in der Galerie am Schloss in Brühl zu Besuch. Ob der „Fado“ von Lissabon, die brasilianische „Samba“, der kubanische „Son“ oder afrikanische Rhythmen – dieses Programm weckt alle Sinne und Lebensfreude. Das Ensemble präsentiert einen bunten Stilmix mit Chansons zum Genießen, Schwelgen, Nachdenken und Amüsieren. Gedichte von Liebe und Sehnsucht, Sätze und Wörter, die an Eugen Roth ebenso erinnern wie an Erich Kästner, leiten die verschiedenen Lieder ein.

Narine Khajakian erzählt in ihren Liedern von ihrer Heimat und den gefühlsbetonten, emotionalen Menschen, die dort leben. Eintrittskarten erhalten Sie im Vorverkauf im brühl-info, Uhlstraße1, Telefon 02232-79345, zum Preis von 16,00/ 12,00(erm.) Euro. Mögliche Restkarten gibt es an der Abendkasse ab 19 Uhr.

 

Nessi Tausendschön macht alles falsch, was man falsch machen kann – absichtlich natürlich. Sie braucht genau einen Satz und keine halbe Minute, um alle Gesetze, die sie auf der „Kabarettakademie“ gelernt hat, zu brechen. Die herzerfrischende Zynikerin und Welt-Chanteuse von beispielloser Anmut behandelt in Texten und Geschichten Weltprobleme. Das Programm lebt von der gewaltigen Energie, die von Tausendschön ausgeht, andererseits gibt es auch wunderbar virtuose Momente, wenn sie zur Klavier-Begleitung und unter Stroboskoplicht einen Stummfilm abspielt. Am Donnerstag, den 20. November, um 20 Uhr wird Nessi Tausendschön in der Galerie am Schloss in Brühl poetisch und ordinär das Publikum begeistern. Eintrittskarten sind erhältlich im Vorverkauf im brühl-info, Uhlstraße 1, Telefon 02232/79345, zum Preis von  16,00/12,00 (erm.) Euro. Mögliche Restkarten gibt es an der Abendkasse ab 19 Uhr.

 

Am 14. November findet um 20 Uhr in der Galerie am Schloss ein Jazzkonzert der Kunst- und Musikschule der Stadt Brühl statt. Die Jazzcombos „Blechlawine“ und „Jazz Alienz“ präsentieren ihr neues Programm. Gespielt werden Stücke von Duke Ellington, Charles Mingus, Wayne Shorter, Bob Marley u. a. sowie Eigenkompositionen der Bandmitglieder. Tischbestuhlung und Getränkeausschank sorgen für entspannte Jazzclub-Atmosphäre. Karten zu 5,00 Euro bzw. 3,00 Euro sind im Brühl-Info (02232/79345) und an der Abendkasse erhältlich.

 

Unter dem Motto „Bunte Blätter“ findet am Donnerstag, 13. November, um 19 Uhr die Lesung der Brühler Schreibwerkstatt in der Stadtbücherei statt. Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Schreibwerkstatt stellen zum 15. Mal ihre neuen Texte vor, die im VHS-Kurs unter der Leitung von Andreas Obster entstanden sind. Vielfältig wie die Farben im Herbst sind auch die Themen der Kurzgeschichten und Gedichte: Mal amüsant und phantasievoll, mal besinnlich oder verrückt. Kommen Sie für eine gute Stunde mit auf fantastische Reisen, kramen Sie in Erinnerungen, erleben Sie Sehnsüchte, Alltägliches, Neues und Spannendes rund um Brühl. Der kurzweilige Abend wird musikalisch begleitet von der Pianistin Claudia Schmitz. Der Eintritt ist frei.

Am Freitag, den 14. November wird ab 16 Uhr auf dem Campus der Europäischen Fachhochschule (EUFH) die Kunstausstellung „Maskerade mit Clowns” des niederländischen Malers Paul Emile Daenen eröffnet. An diesem Tag möchte die Hochschule gemeinsam mit vielen Gästen und allen Kunstinteressierten nicht nur ihre ersten Schritte in die Welt der Kunst tun. Zugleich möchte die Hochschule mit dem Auftritt des Duos „SakkoKolonia“ in eine fröhliche Karnevalszeit starten.

„Hunde haben eine positive Wirkung auf kranke Menschen”

(tg) Ob treue Begleiter, Tröster in der Not oder tapfere Beschützer: Hunde haben ganz verschiedene Charaktereigenschaften: Aber so unterschiedlich sie auch sind, sie bleiben die ersten und zuverlässigsten Freunde des Menschen. Und sie besitzen Fähigkeiten im Umgang mit Menschen, die zu ganz erstaunlichen Ergebnisse führen können.

Die Proben laufen auf Hochtouren, denn am 16. November soll alles perfekt sitzen. Dann führen ein Projektchor aus Sängerinnen und Sängern des Kirchenchores St. Margareta, der „Wellenbrecher“ und zahlreichen Gastsängern gemeinsam mit der Kammerphilharmonie Europa das Requiem KV 626 von Wolfgang Amadeus Mozart auf. In monatelanger Vorbereitung wurde das letzte Werk des großen Komponisten einstudiert. Die mehr als 60 Sängerinnen und Sänger zogen sich sogar ein Wochenende lang in die Familienferienstätte St. Ludger in Baasem zurück, wo dann von morgens bis abends intensiv geprobt wurde. Alle zwei bis drei Jahre studieren die Brühler Chöre gemeinsam mit Gastsängern aus anderen Gemeinden größere Werke ein und bringen diese in der Kirche St. Margareta zur Aufführung.

Der Musiker Michael Denhoff, der als Komponist und Cellist zu dem eine „geheime Liebe“ zum Klavier entwickelt hat, hat sich auch in den vergangenen Jahren international als Autor von Kurzlyrik (Dreizeiler/Haiku) einen Namen gemacht. Bei seinem Programm „Über kurz oder lang“, das er am 9. November um 18 Uhr in der Reihe „Eine kleine Dachmusik“ in der Aula der Kunst- und Musikschule der Stadt Brühl, Liblarer Straße 12-14, vorstellt, verbindet Denhoff seine diversen Neigungen und interpoliert seine Texte mit kurzen poetischen Musikstücken.

Neben eigenen Werken erklingen aber auch Solostücke von zwei seiner großen Kollegen des 20. Jahrhunderts: Bernd Alois Zimmermann und György Kurtág. Der Eintritt ist frei.

„Ich bin eine Art Zauberer, ein Magier“

(tg) Wer Willi Frommberger in seinem Atelier besuchen will, muss einen kurzen Trip nach Groß-Vernich unternehmen. Dort ist der Brühler Künstler vor 15 Jahren bei einem Bauern fündig geworden. Eine alte Scheune hat er umgebaut in ein großes, geräumiges Atelier. „Es ist schon fast ein eigenes kleines Museum“, meint Willi Frommberger.

 

Hier verbringt der 72-Jährige viel Zeit, um sich seinem spannenden künstlerischen Schaffen und seinen Experimenten zu widmen. Denn Willi Frommberger malt nicht nur einfach Bilder. Er hat große Freude daran, immer wieder etwas Neues zu entdecken, mit neuen Materialien zu arbeiten, seine eigenen Farben herzustellen und seine fast schon archäologischen Fundstücke zu archivieren.

(tg) Dieter Kühn wurde 1935 in Köln geboren. Seine frühe Kindheit verbrachte er in Bayern, dann zog die Familie 1949 zurück ins Rheinland nach Düren. Nach dem Abitur studierte er in Freiburg, München und Bonn Germanistik und Anglistik und promovierte bei Doktorvater Benno von Wiese zum Thema „Robert Musil – Der Mann ohne Eigenschaften“.

Schon während des Studiums schrieb Dieter Kühn Hörspiele für den WDR, für den er bis heute in vielfältiger Weise u. a. als „Special Guest“ und Macher der Musiksendung „Klassikforum“ tätig ist. Für sein Werk, das Romane, Erzählungen Biographien und auch Kinderbücher umfasst, erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Hermann-Hesse-Preis, den Großen Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und den Hörspielpreis der Kriegsblinden.

Eine der bekanntesten und beliebtesten Einkaufsstraßen in Brühl ist zweifelsfrei die Uhlstraße. Hier liegen viele inhabergeführte Fachgeschäfte mit einem breitgefächerten Angebot und besonderen Service Haus an Haus.

Gerade die kleinen Fachgeschäfte machen den Reiz der gesamten Straße aus, denn das Engagement der Inhaber für ihre Kunden ist oftmals höher als in den Discountern der großstädtischen Einkaufsmeilen. Häufig kommt es vor, dass Kunden mit dem Namen angesprochen werden und man abseits der üblichen Einkaufshektik ein Schwätzchen über die persönlichen Dinge des Alltags hält. Wer einmal ganz genau hingeschaut hat, wird bemerkt haben, wieviel exquisite Kaffeemaschinen in den Fachgeschäften der Uhlstraße tagein tagaus Kaffee für die liebe Kundschaft aufbrühen. Hier ist der Kunde König, aber ist ihm das auch immer bewusst?

 

„Das Engagement hinter den Kulissen ist sehr groß”

Auf einen tollen Herbst mit vielen abwechslungsreichen Konzerten können sich die Brühlerinnen und Brühler auch in diesem Jahr wieder freuen. In der Vorweihnachtszeit laden u. a. zwei so unterschiedliche Chöre wie der Oratorienchor Brühl und der Badorfer Gospelchor Carpe Diem zu ihren großen Konzerten ein. Wir haben uns mit Vertretern der beiden Chöre an einen Tisch gesetzt und uns mit ihnen über den Spaß am Singen, die Chorarbeit und ihre bevorstehenden Auftritte unterhalten.

Die Unterschiede zwischen den beiden Chören könnten größer fast nicht sein. Aber es gibt auch eine Menge Gemeinsamkeiten. Ellen Schreinemacher und Sandra Schüller, die Vorsitzende und die Chorleiterin von Carpe Diem, sowie Ingeborg Haschke und Rainer Panenka, die Schriftführerin und der Vorsitzende des Oratorienchors, tauschen sich interessiert aus. Auch der Chorleiter des Oratorienchors, Michael Ostrzyga ist mit von der Partie.

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