Untersuchungen zur Bildentstehung
(tg) Es ist wieder so weit. In der Galerie Brühl, Uhlstraße 2, ist vom 20. bis 31. Oktober die jährliche Ausstellung mit Werken des bekannten Brühler Künstlers Will Küpper zu sehen. Seit dem Jahr 2000 gibt es diese schöne Tradition. In diesem Jahr werden 21 Ölgemälde des 1972 verstorbenen Malers gezeigt, die in den beiden letzten Jahres aufwendig restauriert wurden. Die Ausstellung trägt den Titel: „Will Küpper – Untersuchungen zur Bildentstehung.“
Möglich gemacht wurde die Bilderschau durch ein Förderprogramm der Landesregierung NRW, das Gelder zur Restaurierung zur Bestandserhaltung von Museen und öffentlichen Sammlungen zur Verfügung stellte. So konnte die sich im städtischen Besitz befindliche „Will Küpper Sammlung“ 21 Ölgemälde restaurieren lassen. Im Vordergrund stand neben der behutsamen Restaurierung die Forschung über die bei dem Künstler häufig auftretenden eigenhändigen Überarbeitungen. Röntgen, UV- und Infrarot-Untersuchungen sowie Farbanalysen ergaben Daten, die neue Erkenntnisse zur Arbeitsweise und zur Kunstauffassung Will Küppers erbrachten.
Bis zu drei Fassungen vor einem Bild
„Will Küpper hat oft mehrere Fassungen unter die Bilder gesetzt. Manchmal ist im Vergleich zum ersten Entwurf ein komplett anderes Bild entstanden“, erklärt Brigitte Freericks. Die bei der Stadt Brühl angestellte Kunsthistorikerin kümmert sich seit neun Jahren um die Will Küpper Sammlung und konzipiert in jedem Jahr eine Ausstellung. „Für uns ist interessant, wie er die Motive weiterentwickelt. Er hat die einzelnen Zustände seine Erstfassung fotografisch dokumentiert. Es gibt bis zu drei Fassungen von einem Bild.“ Die Ausstellung zeigt die einzelnen Schritte der Restaurierungen, die von Dr. Hiltrud Schinzel durchgeführt wurden, und verdeutlicht, wie die Ergebnisse der naturwissenschaftlichen Untersuchungen die konservatorischen Maßnahmen unterstützen konnten. So trat beim „Mann mit Axt“ eine komplexe Entstehungsgeschichte zutage, die exemplarisch für das Arbeiten von Will Küpper ist und die die künstlerische Ent-wicklung eines Jahrzehnts umspannt. „Für die Besucher der Ausstellung ist es auch einmal interessant zu sehen, welche Arbeiten ein Restaurator vornimmt“, sagt Brigitte Freericks. „Wir haben so viel Originalsubstanz wie möglich erhalten. Besonderer Wert wurde auf den Erhalt der Bildsubstanz gelegt. Die Gemälde erfuhren eine Retusche nach musealen Richtlinien.“
Die Will Küpper Sammlung der Stadt Brühl kann in der Ausstellung , wie auch in den Vorjahren, eine Schenkung mit Werken des Künstlers präsentieren. Zu sehen sind ein bisher unbekanntes Ölgemälde „Madonna mit Kind“ und ein Pastell mit einem Christopherusmotiv, die von Ursula Heck zur Verfügung gestellt wurden. Die Ausstellung ist von Dienstag bis Freitag von 10 bis 13 Uhr und von 14 bis 18 Uhr sowie Samstag von 11 bis 16 Uhr zu sehen.