Jahrgang 2009
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Kürzlich präsentierte Bürgermeister Michael Kreuzberg die aktuellen Tourismuszahlen für Brühl. Demnach übernachteten im Jahr 2008 rund 300.000 Gäste in Brühl, was einer Steigerung im Vergleich zum Jahr 2007 von kaum glaublichen 68 Prozent entspricht. Um den gestiegenen Gästeaufkommen Rechnung zu tragen, schlug der Bürgermeister den Bau eines Vier-Sterne-Hotels auf dem Belvederre vor. Wir haben die Brühler nach ihrer Meinung dazu befragt.


Birgit Cremers:

Wenn der Bedarf besteht, dann sollte ein Hotel gebaut werden. Die Frage ist, ob genug Parkplätze als Ausgleich geschaffen werden. In der Tiefgarage müsste es dann ja mehr Plätze als jetzt geben, weil auch die Parkplätze für die Hotelgäste dazukommen.


Erich Schlottky:

Ich halte gar nichts davon. Es ist wichtig, dass der Zugang zum Marktplatz per Pkw erhalten bleibt. Ich halte den Parkplatz für sehr wichtig. Eine Tiefgarage wird immer weniger angenommen als ein normaler Parkplatz. Ob ein Hotel gebraucht wird, weiß ich nicht. Es gibt sicher zwei, drei große Events, zu denen auswärtige Gäste kommen, die Wert darauf legen, in der Nähe untergebracht zu werden. Aber ob das für ein großes Hotel über das Jahr reicht, bezweifle ich. Ich bin nicht dafür den Bau eines neuen Vier-Sterne-Hotels.


 

Gisela und Erhard Gaflig:
Wir haben im Fernsehen davon gehört, dass die Zahlen der Hotelübernachtungen gestiegen sind. Brühl bietet ja auch mit den Schlössern und dem Max Ernst Museum viel. Das zieht Leute an. Wenn man noch mehr Leute anziehen will, muss man etwas tun. Aus dem Belvederre-Platz kann man etwas machen. Gerade die Nähe zum Schloss macht ihn zu einer tollen Adresse. Es spricht viel für ein Hotel und viel dagegen. Die Frage ist, ob es so zentral sein muss.


Mike Lenz:

Die sollten sich besser um andere Dinge kümmern. Ein Vier-Sterne-Hotel ist auf gar keinen Fall nötig. Wir haben genug Hotels in Brühl. Wenn das Phantasialand erweitert wird, entstehen da auch weitere Hotels. Und in der Innenstadt gibt es auch schon einige, da herrscht kein Mangel.

Regine Lenz: Wenn es sich dem vorhandenen Stadtbild anpasst, kein großer Gebäudeklotz wird und sich schön in das Stadtbild einfügt, finde ich die Idee nicht verkehrt. Das könnte eine Bereicherung für Brühl sein.


Vianney Kochs:

Ich halte nicht viel davon, es gibt schon genug Hotels. Das reicht doch. Es wäre aus architektonischer Sicht nicht schön, wenn da ein großer Block hingesetzt würde. Es ist auch zu nah am Schloss.


Birgit und Thomas Hoffmann:

Ein Hotel in der Kategorie wäre gut für Brühl. Ausländische Touristen sind sicher anspruchsvoller. Der Platz ist tot, in den anliegenden Geschäften nicht viel los. Es gibt viele Parkplätze in der Stadt, aber es müsste sicher Ersatz geschafft werden. Und wenn der Parkplatz wegfällt, wird sich die Verkehrssituation auf der Kölnstraße verbessern. Es gibt ein Pro und Kontra, aber das Pro überwiegt.


Marco Raddatz:

Grundsätzlich wäre es gut für Brühl. Allerdings fällt dann der große Parkplatz weg. Ich glaube nicht, dass es sich rechnen würde, weil die meisten Touristen in den Hotels des Phantasialands untergebracht sind.


Karla Cremers:

Das ist eine gute Idee, weil es immer mehr Leute nach Brühl zieht. Das habe ich auch schon festgestellt. Wenn die Zahlen der gestiegenen Übernachtungen so stimmen, spricht das dafür. Falls der Bedarf besteht, ist das eine gute Sache. Wer bislang ein tolles Hotel sucht, geht ins Phantasialand. Und da bekommt man von den vielen verschiedenen touristischen Möglichkeiten in Brühl wie den Schlössern, den Schlosskonzerten, dem Max Ernst Museum und den historischen Stadtführungen nicht so viel mit. In der Innenstadt fehlen Tophotels für zahlungskräftige Besucher.


Werner Martens:

Es wäre schlecht, wenn der Parkplatz wegfällt. Für die Innenstadt wäre ein Hotel sicher nicht schlecht. Es müsste eine andere Lösung gefunden werden, weil der Platz schön ist.


 

Eine Umfrage von Tobias Gonscherowski (Text) und Bernhard Münch (Fotos)

 


 

 

 

 

 


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