„In der Kunst gehört die Auseinandersetzung dazu”
Der Brühler Kunstverein geht gut gerüstet und personell neu aufgestellt ins 41. Jahr seines Bestehens. Auf der Jahreshauptversammlung, die kürzlich stattfand, wurden Gaby Zimmermann zur neuen Vorsitzenden Ulrike Ullmann zur Stellvertreterin und Günter Wagner zum Schatzmeister gewählt. Verstärkt wird das Team durch einen vierköpfigen Beirat, dem Ute Remus, Kathrin Höhne, Karin Friedrich und Renate Schäfer-Jökel angehören. Wie der Vorstand die kommenden beiden Jahre gestalten will und wo er die Schwerpunkte setzt, verriet er uns im persönlichen Gespräch.
„Es macht Spaß, gemeinsam herumzutüfteln”
Die Idee der Repair-Cafés stammt aus den Niederlanden und kam vor etwa zwei Jahren auf. Nach und nach fand sie auch in Deutschland viele Anhänger. In Köln gibt es bereits zwei Repair-Cafés, in Brühl wird es ab dem Herbst eins geben. Wir haben uns von Jessica Reisner, Annette Blank und Louise Hasenhauer, die zu den Initiatoren des Brühler Repair-Cafés zählen, erklären lassen, was es mit der Idee auf sich hat.
BBB: Viele Menschen werden mit dem Begriff Repair-Café nicht so viel anfangen können. Welche Idee steckt dahinter?
Jessica Reisner: Vereinfacht gesagt geht es darum, Defekte an Elektro-Kleingeräten und andere kleine Schäden an Gebrauchsgegenständen gemeinsam zu reparieren.
Weiterlesen: Fünf Fragen an die Macher des Brühler Repair-Cafés
(tg) Manfred Rudolf wurde 1952 in Brühl geboren, wo er bis heute – abgesehen von einer kurzen Unterbrechung in den achtziger Jahren – lebt. 1986 zog er zurück in die Schlossstadt. Er kaufte ein Haus an der Bergerstraße, dass er an einem Wochenende besichtigt hatte. „Wäre ich an einem normalen Wochentag da gewesen, hätte ich es wohl nicht erworben“, lacht er heute in Anspielung darauf, dass die Bergerstraße stark befahren wird. So engagierte er sich mit anderen Bewohnern in einem Bürgerantrag für verschiedene verkehrsberuhigende Maßnahmen, die auch von Erfolg gekrönt waren.
Liebe Leser,
in letzter Zeit fällt es uns wahrlich schwer, über Kultur zu berichten. Wir meinen hier natürlich nur die städtisch-verwaltete Kultur. Diese hat nämlich im letzten Jahr ihr eigenes Kulturmagazin „InBrühl“ ins Rennen geschickt, was drei- bis viermal im Jahr in großer Auflage erscheint. Sehr fleißige Mitarbeiter der Stadtverwaltung, Abteilung Tourismus und Kultur, wollen uns anscheinend zeigen, dass sie es besser machen können als der Brühler Bilderbogen nach mehr als 10-jähriger Berichterstattung über Brühler Stadtkultur.
Als Partner und Herausgeber dieser journalistischen Stadverwaltungsaktivitäten konnte ein bestens bekannter Verlag für regionale Anzeigenblätter gewonnen werden. Wie finanziert sich nun das Ganze? Genauso wie der Brühler Bilderbogen, über Anzeigenverkäufe. Gott sei Dank konnten als wichtige Anzeigenkunden die Tochtergesellschaften der Stadt Brühl, die Stadtwerke Brühl GmbH und die Gebausie GmbH gewonnen werden. Wenn also ein Spötter behaupten würde, das Kulturmagazin „InBrühl“ wird redaktionell mit Steuergeld für „Beamtengehälter“ und von Brühler Brühler Stromkunden für den Papierdruck indirekt finanziert, wäre das grundlegend eine Falschaussage?
Was für einen Grund könnte es also geben, uns als selbstständigen, kleinen Brühler Verlag ein städtisches Magazin als Konkurrenz vor die Nase zu setzen? Und zwar mit gleichen redaktionellen Schwerpunkten. Haben wir unseren Kulturjob nicht zufriedenstellend in den letzten zehn Jahren ausgeführt oder waren wir manchmal zu frech? Mit Sicherheit haben wir uns dann und wann erdreistet, das Heiligtum „Stadtverwaltung Brühl“ öffentlich zu kritisieren. Aber ist es deshalb nötig, uns eine städtische Kopie des Brühler Bilderbogen als regionale „Wirtschaftförderung“ entgegen zu setzen?
Mittlerweile werden dem Brühler Bilderbogen kulturelle Aktionen der Abteilung Tourismus und Kultur sogar mit Absicht vorenthalten, um diese dann exklusiv im eigenen Magazin oder mit den bekannten Partnern der „Brühler Positivpresse“ abfeiern zu können. Apropos Abteilung Tourismus: Wir erwarten mit Spannung die neuesten, kreativen Statistikzahlen, die die Notwendigkeit eines 5-Sterne-Hotels auf dem Belvedere-Parkplatz als alternativlosen Standort untermauern. Vielleicht ein Thema für die nächste Ausgabe von „InBrühl“, der selbstgemachten Jubelbroschüre der Stadt Brühl.
Wir bleiben in Sachen Kultur weiter für Sie am Ball. Abseits der ausgetrampelten Pfade eines Brauchtums „Brühler Marktes“ der Stadtverwaltung mit seit Jahren nahezu unveränderten mehr oder weniger gutem Unterhaltungsprogramm.
So, und jetzt viel Spaß beim Lesen unserer Aprilausgabe.
Ihr Team vom Brühler Bilderbogen
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Griechenland in der Euro- und Schuldenkrise, Spanien, Portugal, Italien und aktuell Zypern ebenfalls. Wütende Bürger, Demonstrationen, Bankenschließungen, Regierungschaos. Immer neue Sparauflagen, die ohnehin schon schwächelnden Volkswirtschaften kommen kaum auf die Beine. Die Meldungen aus den Krisenländern sind nicht gerade beruhigend. Ein Domino-Effekt scheint nicht ausgeschlossen zu sein. Das Krisenmanagement unserer Bundesregierung wird auch nicht mit Lob überschüttet. Noch scheint die Lage aber unter Kontrolle zu sein.
Oder täuscht der Eindruck? Wir haben uns in der Brühler Innenstadt umgehört, um zu erfahren, wie die Bürger über die gegenwärtige Situation denken, welche Sorgen und Ängste sie haben oder auch nicht haben. Der Eindruck, dass eine angespannte Ruhe herrscht, hat sich verstärkt. Kaum jemand gestand offen seine Befürchtungen ein, oftmals muss man zwischen den Zeilen lesen.
Petra Caico:
Wir haben die Ersparnisse sicher in einem schönen Häuschen angelegt. Wir haben uns wegen der allgemeinen Unsicherheit ganz bewusst dafür entschieden und denken, dass es eine gute Entscheidung ist.
Weiterlesen: Umfrage Eurokrise ohne Ende – Fürchten Sie um Ihre Ersparnisse?
„Geigenbau in Perfektion“
Es gibt sie noch. Mittelständische Handwerksbetriebe, in denen mit größter Sorgfalt und persönlicher Hingabe wunderbare Produkte in höchster Qualität ganz überwiegend per Hand hergestellt werden. Einzelstücke, ganz auf die Bedürfnisse und Wünsche des Kunden zugeschnitten, statt durchschnittlicher Massenproduktion. Die Brühler Firma „Diastrad Geigenbau“, im Stotzheimer Weg 8 beheimatet, ist so ein Beispiel. Sie gehört zu den führenden Unternehmen ihrer Art in Deutschland. Wir haben uns mit der Geschäftsführerin Dr. Uta Führer und dem Werkstattleiter Willi Balsereit unterhalten.
Bei der Namensgebung ihres Unternehmens war Uta Führer erfinderisch. „Diastrad“ setzt sich aus den Silben „Dia“ für Diamant und „Strad“ für Stradivari zusammen.
Weiterlesen: Im persönlichen Gespräch: Uta Führer & Willi Balsereit von der Fa. Diastrad
Am ersten Mai-Wochenende finden in Brühl wieder die Tage der „Offenen Ateliers“ statt. 42 Künstler präsentieren an 25 Standorten in Brühl ihre Kunst und freuen sich auf zahlreiche kunstinteressierte Besucher. Der Brühler Bilderbogen sprach mit Günter Wagner, einem der Initiatoren der Interessengemeinschaft (IG) Brühler Künstler.
BBB: Die IG Brühler Künstler veranstaltet bereits zum 5. Mal die „Offenen Ateliers“. Was erwartet den interessierten Kunstfreund am Wochenende 4./5. Mai in Brühl?
Günter Wagner: Die Besucher der Offenen Ateliers im Mai erwartet eine Vielzahl von Begegnungen mit kreativen Menschen, die in unterschiedlichen Bereichen arbeiten.
(tg) Barbara Hillmann wurde 1963 in Köln geboren und feiert in diesen Tagen ihren 50. Geburtstag. Sie wuchs zusammen mit ihren vier Geschwistern in einer Familie auf, in der künstlerisches Schaffen weitverbreitet war. Der Urgroßvater war Kirchenmaler, der Großvater Keramikingenieur und Maler. Es wurde viel musiziert und gemalt, auch der kleinen Barbara machte das großen Spaß. Nach dem Abschluss der höheren Handelsschule wurde sie Mutter, insgesamt vier Kinder im Alter zwischen 10 und 32 Jahren hat sie heute. Ihren Mann Michael lernte sie 1997 in einem Malkurs der Brühler Malschule kennen. „Die damalige Leiterin Birgit Brandt-Siefert meinte, wir seien die erste Malschulehe“, lacht Barbara Hillmann.
Liebe Leser,
zu den Aufregern des letzten Monats zählte mit Sicherheit die offizielle Einweihung des „Braunkohle-Denkmals“ im Vorgarten des RWE Power-Gebäudes in der Comesstraße. Hauptinitiator für die Realisation des Projekts war der Brühler Heimatbund, der auch durch eine erfolgreiche Sponsorensuche unseres Bürgermeister Michael Kreuzberg unterstützt wurde. Das futuristisch anmutende Monument besteht aus einem Konstrukt von buntem Stahl und braunem Beton, in das Originalteile eines Schaufelradbaggers integriert wurden. Alles „Made in Brühl“.
Ausgerechnet am Rosenmontag überraschte Papst Benedikt XVI. die Weltöffentlichkeit mit der Ankündigung seines Rücktritts zum Monatsende. Das 85-jährige Weltoberhaupt der Katholiken ließ eine Erklärung veröffentlichen, in der er seinen Entschluss u.a. mit seinem hohen Alter und seinem Gesundheitszustand begründete.
Nach sechs Jahrhunderten ist er der erste Papst, der sein Amt niederlegt. 1415 war es Papst Gregor der XII., der zurücktrat. Acht Jahre nachdem die Bild-Zeitung die legendäre Überschrift druckte „Wir sind Papst“ wird nun in Kürze ein neuer Papst gewählt. Was bleibt von Benedikt? Wie beurteilen ihn die Menschen? Wie steht es um den Glauben, um die Kirche? Wir haben uns in der Brühler Innenstadt umgehört und überwiegend viel Sympathie für die Person Benedikts erfahren. Dagegen werden die Institution Kirche und deren Positionen kritisch bewertet.
Frank Milde:
Ich habe Respekt vor der Entscheidung des Rücktritts. Es ist mutig, sich einzugestehen, dass die Kräfte nachlassen. Er hat einen anderen Weg gewählt und sich erspart, am Ende tragisch und würdelos abzutreten. Der Papst ist ein Mensch. Generell würde es der Kirche gut zu Gesicht stehen, wenn sie sich so entwickeln würde, dass sie von der Bevölkerung verstanden wird. Sie müsste offener auf die Menschen zugehen und weniger bestrafen. Ich finde die Lebensleistung Jesus’ sehr gut.
Weiterlesen: Umfrage Wir waren Papst – Wie stehen Sie zu Benedikt XVI., Glaube und Kirche?
„Temperamentvoll, fantasievoll, experimentierfreudig“
Seit neun Jahren setzt das Internationale Konzert- und Meisterkursfestival KONTUREN innovative Impulse in der klassischen Festivallandschaft. Internationale Solisten, präsent auf den großen Konzertbühnen der Welt, sind hautnah als Solisten oder im Ensemble in der intimen Atmosphäre des Max Ernst Museum Brühl zu erleben. Die Konzerte der KONTUREN überzeugen mit ausgefallenen Programmen von Klassik bis Moderne, interessanten Kombinationen und klassischen Highlights.
Weiterlesen: Im persönlichen Gespräch: Ralph Manno, KONTUREN
Bernhard Münch berichtet aus dem Archiv von Jakob Sonntag (1902-1991)
Auch wenn Ostern und andere christliche Hochfeste in unserer Zeit für viele nicht mehr die Bedeutung haben wie noch vor 100 Jahren, so ist es doch hochinteressant zu sehen, welche Spuren des christlichen Lebens sich in Brühl finden ließen und lassen.
Weiterlesen: Historisches aus dem Alten Brühl: Der „Stationenweg” & andere Karbräuche
(tg) Daniela Kilian wurde 1973 in Köln geboren, wuchs aber in Brühl auf. Nach dem Abitur 1992 am Max Ernst Gymnasium studierte sie „Verwaltungsrecht“ an der Fachhochschule für Öffentliche Verwaltung. Zunächst arbeitete sie anschließend bei der Bezirksregierung Köln. Seit 2001 ist sie bei der Stadt Brühl beschäftigt. Parallel zu ihrer Tätigkeit absolvierte Daniela Kilian ein berufbegleitendes Masterstudium, das sie mit dem „Master of European Administrative Management“ abschloss.
Liebe Leser,
zunächst möchten wir uns für diese verspätete Februar-Ausgabe entschuldigen. Grund hierfür war die Erkrankung eines Mitarbeiters. Da wir seit mehr als zehn Jahren in einem sehr kleinen Team zusammenarbeiten, konnten wir diesen Arbeitsausfall leider nicht mehr kompensieren. Besonders leid tut uns, dass wir aus daher in dieser Ausgabe auf die Veröffentlichung des sehr amüsanten und angenehmen Gesprächs mit dem diesjährigen Brühler Dreigestirn verzichten müssen. Diese Ausgabe wird erst am Aschermittwoch an den bekannten Verteilstellen erhältlich sein. So haben wir zwischenzeitlich aus dieser Not eine Tugend gemacht und das Gespräch bereits in der letzten Woche auf der Startseite unserer Homepage www.inbruehl.com veröffentlicht. Gleichzeitig haben wir auch diese Online-Veröffentlichung im sozialen Netzwerk „Facebook“ bekannt gemacht, in dem sich auch viele Brühler Jecke tummeln. Die Resonanz war dann doch erstaunlich für uns. In den ersten Tagen haben bereits sehr viele Online-Leser dieses Gespräch gelesen. Wir möchten uns an dieser Stelle bei unseren „Facebook-Freunden“ bedanken, die uns bei dieser Aktion unterstützt haben.
Im Brühler Rathaus waren kürzlich alle Arbeiten der 78 Bewerber ums Max Ernst Stipendium der Stadt Brühl 2013 zu sehen. Neben den Bildern der Gewinnerin, Louisa Clement aus Bonn, gefielen den zahlreichen Rathausbesuchern auch eine Reihe anderer Werke.
Ulrich Zettler zum Werk von Gan-Erdenne Tsend:
An dem Bild gefällt mir die Täuschung der Spiegelung. Man fragt sich: Was kommt woher? Das Werk ist ein Blickfang, es weckt Interesse. Die Farben sind eher triste, der Blick hat für mich ein bisschen etwas von Schadenfreude.
„Wir wollen die Magie zurück“
Am 2. März hat im Jugendkulturhaus Password Cultra in der Schildgesstraße 112 ab 23 Uhr eine neue Veranstaltungsreihe Premiere. Die „Dorfjungs“ wollen im Cultra „eine neue Festung für junge elektronische Musik“ etablieren und haben dafür ein ganz besonders attraktives Programm zusammengestellt. Die Dorfjungs, das sind acht Jungs um die Zwanzig aus Brühl, Köln und dem Vorgebirge, die sich in der Kölner Techno-Szene längst mit eigenen Events einen Namen gemacht haben.
Begonnen hat alles vor knapp zwei Jahren mit einer Veranstaltung auf einem Bauernhof in Schwadorf. Dadurch entstand auch der Name „Dorfjungs“. Jetzt wollen sie die Großstädter und die Brühler ins Cultra locken und mit eigener Musik und hochkarätigen Gästen überzeugen. Wir haben uns mit zwei Dorfjungs, dem Brühler Marvin Horsch und dem Kölner Jakob Claus, sowie Dirk Naumann, dem Veranstaltungsmanager des Cultra, unterhalten.
BBB: Im März gibt es die erste Techno-Party im Cultra. „Wir wollen die Magie zurück!“ heißt es im Flyer. Welches Konzept steckt dahinter?
Marvin Horsch: Die Kölner Partys sind überlaufen, es ist immer das Gleiche. Wir wollen die Magie zurückholen, die Liebe zur Musik an einem Ort, an dem man etwas Neues Ausprobieren kann. Unser Konzept ist, dass wir die Lust auf Musik wecken wollen. Wir wollen schöne Momente schaffen und man soll die Erinnerung an einen schönen Abend mit den Dorfjungs verbinden. Inzwischen haben wir uns als Veranstalter in Köln etabliert. Jetzt wollen wir auch in Brühl etwas auf die Beine stellen. Wir haben kein kommerzielles Interesse, sondern wollen auf Partys einfach ein schönes Gefühl haben. Mir geht es um die Anerkennung für gute Musik. Mir ist wichtig, wer auflegt. Ich möchte Qualität bekommen und keinen Standard-Techno. Qualität zieht die Leute an.
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